Veröffentlicht: 12.07.2023
Dienstagmorgen, 9 Uhr in Amed, und die Freude ist groß.
Freunde von uns , die auch schon mal auf Bali waren, rieten uns Jimboran doch einmal zu besuchen. Jimboran liegt im Südwesten Balis, und hat einen wunderschönen Sandstrand. Der Sonnenuntergang soll atemberaubend, und die Fischrestaurants am Strand grandios sein.
Fangen wir mal von vorne an. Ngurah, der Neffe von Kadek, holte uns pünktlich am Hotel ab, und fuhr uns als Erstes zum Aussichtspunkt von Amed. Wir waren noch nie dort. Es liegt am Anfang von Amed. Wir machten ein paar Fotos und fuhren dann weiter in die Clinik von Amed. Die Ärztin wollte mich Wiedersehen, um sich die Wunde nochmals anzugucken. Diesmal desinfizierte sie mit Betaisodona, ein wenig mehr als am Anfang. Ich bin zwar keine Mimmi, aber auch kein Hero. Es tat schon weh, verging dann aber relativ schnell wieder. Sie gab mit weitere sterile Pflaster mit, und noch einige Instruktionen, die ich einhalten sollte. Danach ging es weiter nach Jimbaran. Es wurde eine Fahrt von 3 Stunden. Autobahnen gibt es auf Bali nicht wirklich. Vielleicht eine „Schnellstraße“, die zweispurig ist, und von Ngurah mit 70 km/h ausgefahren wurde. Aber auch diese ist nicht sehr lang, und somit kamen wir relativ schnell wieder ins Getümmel. Skooter über Skooter um uns herum. Man sagt, das es hier auf Bali 4 Millionen Einwohner gibt, aber 5 Millionen Skooter.🤣 Es ist schon nicht ganz ungefährlich, aber man kommt etwas schneller ans Ziel, als ein PKW. Nur rein Informativ: bei Rot über die Ampel fahren kostet 6€, keinen Rückspiegel oder Hupe kostet 15€, keine Fahrzeugpapiere kosten 30€ und telefonieren beim Rollerfahren 45€. Scheiß was auf die roten Ampeln🤣. Im Ernst, so schlimm ist es wirklich hier nicht, allerdings sind Hupen hier sehr wichtig.
Gehen wir mal weiter mit unserer Reise. Ich hatte die Idee, bevor wir zum Strand fuhren, einen Tempel zu besuchen. Pura Luhur Uluwatu, ein Felsentempel, der für die Balinesen sehr wichtig ist. Ngurah zeigte uns den Tempel und die verschiedenen Wege ihn zu erkunden. In der Tempelanlage gibt es wieder diese unzähligen süßen Äffchen. Diese allerdings, im Gegensatz zu denen aus Ubud, waren kleine Diebe sind. Sie waren bekannt Handys und Sonnenbrillen zu klauen. Wir wurden mehrmals darauf hingewiesen, alles zu verstecken. Da wir am Eingang jeder ein lilafarbenes Tuch bekamen, damit unsere Knie verdeckt waren, sahen wir alle wie kleine Mönche aus. Egal of Männlein oder Weiblein, alles trug Rock. Die Aussicht war wirklich grandios und beeindruckend. Das Meer zeigte sich in einer türkisblauen Farbe, mit einer weißen Gischt. Toll, einfach toll. Ngurah wollte mit uns den großen Weg um den Tempel nehmen, was wir allerdings dankend abgelehnt hatten. Wir wollten zum Beach, relaxen und lecker Fisch essen. Auf dem Weg dorthin sind wir an einigen Besonderheiten vorbei gekommen. Sei es Götter und Statuen, als auch die Strohmzuleitung zu den Häusern. Wild-West-Verkabelungen🤣. Auf der einen Seite waren unzählige Warungs, auf der anderen Seite Einkaufszentren. Jimboran, die Stadt in der wir gerade waren, ist eine vielseitige Stadt. Eine reine Touristenstadt. Im Amed klappt man um 23 Uhr die Bürgersteige hoch, in Jimboran nicht.
Ngurah fuhr plötzlich links in eine Nebenstraße. Fuhr durch eine sehr schmale Seitenstraße, wo uns, Gott sei dank nur Skooter entgegen kamen. Ein entgegenkommendes Fahrzeug hätte nicht neben uns gepasst. Vorbei an kleine Hauswarungs, und privaten Gästezimmer fuhr er immer geradeaus. Ich wollte ihn erst fragen, ob wir nicht falsch sind, aber er war der Hausherr hier auf der Insel. Er wußte was er tat. Und Zack…waren wir mitten im Geschehen. Es war eine Abkürzung…Klevers Kerlchen🤣.
Er ließ uns aus dem Wagen aussteigen und parkte das Auto auf der anderen Seite des Restaurants. Unser Restaurant hieß Ganesha Café, das konnte nur gut sein. Im Nachhinein sagte man uns das das Restaurant sehr berühmt und bekannt auf Bali sei. Kein Wunder, Rainer‘s Herzchen machte Springübungen und schlug um einiges schneller als es es sonst tut. Eine riesige Halle erwartete uns, wo man sämtliche Fische sich aussuchen konnte. Einige lagen auf Eisbergen und einige hinter einer Glasscheibe, und schwammen im Wasser.Auf der anderen Seite war ein ca. 3 Meter langer Grill mit 60 cm. Tiefe. Es roch jetzt schon sensationell lecker. Wir gingen durch den Saal und suchten uns am Beach ein schönes Plätzchen. Doch bevor ich mich an den Tisch setzte mußte ich zum Wasser. Es waren Wellen dort, unfassbar. Mega laut als sie auf den Strand schlugen. Ich weiß nicht ob ich jemals so hohe und kraftvolle Wellen gesehen habe. Ich war zutiefst beeindruckt und fasziniert. Ich schoss natürlich erstmal unzählige Fotos. Ich wollte jede Sekunde festhalten. Ich hatte tatsächlich Gänsehaut am Körper und Tränen in den Augen. Nach meiner ersten Faszination kehrte ich zurück an den Tisch. Rainer und Ngurah hatten schon etwas zu trinken bestellt, und wir widmeten uns der Fischkarte zu. Ngurah und ich bestellten uns einen Red Snapper und Rainer sich einen Krebs. Er hatte vorher noch nie einen Krebs gegessen. Da Conny mir empfohlen hatte am Strand einen Red snapper zu essen, tat ich das dann auch. Eigentlich hat sie es nicht wirklich mir empfohlen, sie sagte nur, „da habe ich den leckersten Red Snapper gegessen.“Ich konnte der Versuchung nicht wiederstehen, den Vergleich zu anderen Restaurants auch einmal aus zu probieren. Es stimmte aber, er war fantastisch. Er war von der Küche aufgeklappt, sodass ich gut an das Fischfleisch kam, gegrillt und mit einer mega leckeren Marinade bedeckt. Dazu gab es wilden Spinat und Reis. Sensationell lecker, keiner sprach, alle genossen ihr Essen. Rainer war mit seinem Krebs ein bisschen länger beschäftigt als Ngurah und ich. Ich durfte auch einmal probieren. Es war auch toll, superlecker zubereitet. Da man auf Bali gut und gerne mit den Fingern ißt, war es auch kein Problem dem armen Kerl mit den Händen die Zangen zu brechen🤣.
Wir waren recht Zeitnah mit dem Essen fertig, als der Sonnenuntergang begann. Gefühlte 200 Fotos habe ich gemacht. Wir haben sogar ein Stativ mit Rainer Handy aufgestellt, um den Zeitraffer anzustellen. Der Strand füllte sich allmählich mit sehr vielen Touristen. Alle machten Aufnahmen von diesem Sonnenuntergang. In weiter Ferne kamen Flugzeuge nach Denpasar rein geflogen. Es war ein spektakuläres Ereignis. Ngurah hatte so etwas auch noch nicht gesehen und war uns sehr dankbar das wir von ihm auch einige Sonnenuntergangsbilder gemacht hatten. Es herrschte eine schöne ausgelassene Stimmung am Tisch. Herrlich.
Als die Sonne unterging verfärbte sich der Himmel von orange auf leicht rot. Unglaublich dieses Farbenspiel. Und das alles von Mutternatur gegeben. Wir genossen den Abend sehr und fuhren beeindruckend und glücklich gegen 19 Uhr nach Hause, wo wir um 22 Uhr ankamen.
Wir möchten diesen Tag unsere Freunden Conny und Torsten widmen, die uns davon überzeugt haben (trotz anstrengender Hin und Rückreise) nach Jimboran zu fahren, den Sonnenuntergang sich anzugucken und Fisch essen zu gehen.
Danke für diesen wertvollen Tag 💋👩🏻🤝👩🏽👬🏼♥️