Veröffentlicht: 13.07.2023
„Chicken Garden Blue“ ist ein Gericht, welches wir von unserer Köchin heute empfohlen bekommen haben. Ihr könnt ja mal raten was das ist.
Dazu allerdings später mehr 🤣
Der Tag fing wie immer, mit strahlendem Sonnenschein an. Heute wollten wir nach Limah. Ein „Stadtteil“ von Amed. Es liegt in einer Bucht, die einen schwarzen Sandstrand hat. Ich hatte schon viel über Limah gelesen, und machte Rainer den Vorschlag da mal hinzulaufen. Allerdings riet Gott sei dank, unsere Servicekraft Su uns davon ab. Sie meinte es wäre zu lang und zu steil um dort hin zu laufen. Gerade ich mit meiner Wunde an der Wade, sollte es schön sein lassen. Als wir später in einem von ihr bestellten Taxi (der Freund ihres Mannes) den Weg dorthin fuhren, dankte ich ihr im Stillen. Ich, wahrscheinlich aber auch wir, wären da nie angekommen. Aber man hat ja Freunde hier, und nach meinem Branding an der Wade, sowieso🤣.
Nun wurden wir am Vienna Beach Hotel rausgelassen, und staunten über den schwarzen Sandstrand nicht schlecht. Er funkelte als wäre er über und über mit Brilliantsplittern versehen. Der Strand ging ganz seicht ins Wasser. Made, der Balinesische Beachboy von diesem Strand, kam auf uns zu, und fragte uns was hier immer so üblich ist, wie es uns geht und wo wir herkommen würden. Wir kamen mit ihm recht schnell ins Gespräch, und er brachte uns während dessen, an unsere Liegen. Er war 28 Jahre alt und hatte noch zwei Geschwister. Er bot uns an mit ihm schnorcheln gehen. Ich hatte am Anfang große Bedenken, zwecks meiner Wunde. Made meinte aber, das das Salzwasser nicht schlimm wäre nur der schwarze Sand. Außerdem müßte sie trocknen. Es war ein guter Rat, den ich nicht bereut habe.
Allerdings wollten wir zuerst nur „plantschen“ gehen. Es war klasse. Es gab , an der Stelle wo wir lagen, einen „Weg“ um lange ins Meer zu laufen. Abseits von dem „Weg“ lagen Korallen. Nicht nur das man sich hätte verletzen können, man hätte sie auch zerstört. Also gingen wir ins Wasser, und freuten uns über die nicht so tiefe Tiefe. Made kam mit uns, und stellte uns zwei Frauen vor. Schätzungsweise Mitte 60. Die eine Dame kam aus Texas, und hatte sich vor einem Jahr ein Grundstück mit einem Häuschen hier gekauft. Sie erzählte uns, dass sie in Texas ein „ Big Business“ gehabt hat, viel und hart gearbeitet hätte, und sich entschieden hat hier, auf Bali, glücklich und zufrieden bis ans Lebensende zu leben. Bei der anderen Dame kamen wir leider nicht dazu, zu erfahren, woher sie kam. Made bot uns an mit ihm jetzt schnorcheln zu gehen. Er wäre ein guter Guide, meinte er. Er könnte uns Korallen, und evtl.auch Schildkröten, zeigen. Es war eine tolle Idee. Wir holten unsere Schnorchelsachen und legten los. Es war nicht ganz so beeindruckend wie beim Tauchen, aber trotzdem toll. Made war immer mehr als 10 Meter voraus, war ja auch kein Wunder. Er hatte Flossen an, wir nicht. Wir schwammen relativ lange, ihm immer hinterher, bis er uns eine Schildkröte zeigte. Da war sie, nicht so groß wie die, die wir beim Tauchen gesehen hatten, aber eine Schildkröte. Schildkröten können ja recht alt werden, wir haben davon auch keine Ahnung, aber diese gehörte zu der jüngeren Fraktion. Sie hatte einen tollen marmorisierenden Panzer, und war ca. 25 cm im Umfang groß. Made tauchte immer wieder zu ihr herunter und wir beobachteten es von der Oberfläche.
Wir sind dann wieder zurück geschnorchelt, unteranderem, weil mein wasserfestes Pflaster drohte sich aufzulösen. Es war ein schönes und wieder einmal ein beeindruckendes Erlebnis. Leider hatte Rainer wieder den Fotoapparat vergessen, doch solche Erlebnisse bleiben auch so im Kopf.
Gegen 17 Uhr ließen wir uns wieder von einem Freund, des Ehemannes unserer Servicekraft Su, abholen. Es war ein anderer Freund als auf der Hinfahrt, aber auch der war nett. Wir entschlossen uns, uns auf unserem Zimmer frisch zu machen, um dann in einem Warung essen zu gehen. Kadek hatte uns zwischenzeitlich das Ein oder Andere Warung empfohlen. Wir entschieden uns in das Warung… zu gehen. Es hatte 4 Tische, wobei bei einem Tisch die Lampe kaputt war, und die Besitzerin uns an einem anderen Tisch bat. Es war ein richtig kleines süßes, urtypisches Warung. Die Besitzerin, die auch gleichzeitig Servicekraft und Köchin war, war sehr nett und brachte uns direkt je eine Speisekarte. Am Nebentisch saß ein Pärchen, Franzosen. Davon gibt es in und um Amed, ne ganze Menge. Da sind die Deutschen eher die Rarität. Wir bestellten einen Drachenfruchsaft und einen Wassermelonensaft. Beides wurde von der Köchin frisch hergestellt. Rainer bestellte sich einen gegrillten Mixteller, bestehend aus verschiedenen Fleischsorten, und ich bestellte mir gegrillte Garnelen. Allerdings mussten wir ca.45 Minuten auf unser Essen warten. Ein typisch deutsches Problem, solange auf das Essen zu warten. Hier ist das normal. Denn alles wird frisch zubereitet. Da darf es dann auch mal ein wenig länger dauern. Es hatte sich aber auf ganzer Linie gelohnt zu warten. Es war mal wieder ein Festessen. Mein Gericht war der Hammer 🤩. 5 mega leckere Garnelen mit selbst gemachten Pommes, sensationell . Mein Essen war nicht nur das Beste, es war auch das Teuerste auf der Karte. Es kostete 70000 IDR, das sind 4,20 €.🤣 Rainer bestellte sich nach seinem Hauptgang noch einen Nachtisch. Dadar Gulung, ein eingerollter Crepe mit gefüllten Palmzucker. Währenddessen wir auf Rainer‘s Dessert warteten guckten, wir uns ein wenig im Warung um. Ich mußte unbedingt ein Foto von der Küchenfliese,und von drei Zetteln machen. Balikurs for run away🤣. Auf die Schnelle mal eben Balinesisch gelernt. Der Dadar Gulung kam und sprang uns schon fast mit seiner grünen Farbe an. Da wir mittlerweile alleine in diesem Restaurant waren, unterhielten wir uns sehr nett mit der Köchin bzw. Besitzerin. Wir ließen ihr schöne Grüße vom Kadek ausrichten und sie freute dich sehr darüber. Ich hatte sie nach der Farbe des Nachtisches gefragt, weil dieses grelle Grün nicht normal für diesen Nachtisch wäre, und lachend gab sie uns zur Antwort: Lebensmittelfarbe, genauso wie im Drachenfruchtsaft.
Sie hatte sichtlich Spaß dabei uns das zu erzählen. Das Leben ist zu trostlos, meinte Sie, da muss man Farbe mit hineingeben. Und dann erzählte sie uns , dass Kadek mit seiner Familie auch zu ihr essen kommt. Dann sprach sie immer vom Chicken Garden Blue, wir sollten doch mal kommen um das kennenzulernen. Ich dachte direkt daran das sie gekochte Hühnchen blau einfärbt. Sie hatte ja eine Vorliebe für buntes Essen. Wir stimmten ihr zu, und versprachen Chicken Garden Blue, bei ihr essen zu kommen. Während wir mit ihr so quatschten, schrieb ich Kadek eine What’s App, und erzählte ihm dass wir in dem Warung… sitzen, und der Besitzerin liebe Grüße ausgerichtet haben. Er freute sich und gab mir ein 👍🏼 Zeichen. Wir verabschiedeten uns, und gingen dann ins Hotel. Auf dem Weg dorthin bekam ich eine längere Nachricht von Kadek, indem er mit das gleiche schrieb wie die Köchin uns erzählt hatte. Nur mit einem kleinen Unterschied.
Es war nicht Chicken Garden Blue, es war Chicken Cordon bleu 🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣
Eigentlich lachen wir immer noch darüber.