Unser super günstiger 260-Euro-Flug zurück nach Europa geht von Cancun nach Madrid. Die zwei Tage, die wir noch bei Cancun haben, wollen wir auf Isla Mujeres verbringen, um dem Cancun-Tourismus ein wenig zu entgehen.
9. September - Mein Geburtstag in der KaribikPünktlich um Mitternacht zu meinem Geburtstag landen wir in Cancun, und werden von unserem Host vom Hotel abgeholt. Selbst nachts herrscht hier eine mega Hitze. Am nächsten Tag fahren wir direkt zu der 20 min mit der Fähre entfernten Isla Mujeres. Bereits auf der Fahrt kommen wir bei den spektakulären Farben des Wassers ins Staunen. Solche Meeresfarben haben wir beide noch nie gesehen. Unsere Airbnb-Unterkunft ist genau in der Mitte der Insel. Wir bekommen von unserem Host sogar 2 Fahrräder ausgeliehen. Von einem Ende der Insel zum anderen sind es 7 Kilometer, also perfekt um die Insel per Rad zu erkunden. Wir fahren direkt zum Playa Norte, wo wir den Tag am Strand verbringen. Wir lassen meinen Geburstag bis spät abends im Wasser ausklingen.
Als wir zu unseren Fahrrädern kommen, entdecken wir, dass das eine einen Platten hat - dem Anschein nach von jemandem mit Vorsatz gemacht. Es ist leider zu weit, um nachts zurückzulaufen, aber zum Glück finden wir ein Taxi, dass uns für 50 Pesos samt Fahrrädern zurück nimmt.
10. September - Das Highlight unserer ReiseAm nächsten Tag stehe ich früh auf, um zum Sonnenaufgang zu radeln. Julio ist nicht aus seinem Traumland wegzubringen, so radle ich alleine los - die Insel gilt als sehr sicher, sodass ich mit gutem Gefühl auch alleine loskann. Ich bleibe auf dem Weg zu Punta Sur an der Küste hängen, da die Sonne schon fast aufgeht und es vielleicht zu weit ist, alleine bis zu Punta Sur zu fahren. Später entscheide ich, trotzdem noch dorthin zu fahren – eine gute Entscheidung. Ich genieße die schönen Aussichten und die Geräusche der Wellen und um diese Uhrzeiten bin ich fast alleine dort. Als ich gegen 8:30 Uhr zurückkomme, befindet sich Julio noch im Land der Träume…
Nachdem ich mich auch nochmal kurz schlafen gelegt habe, starten wir um 11 Uhr den Tag. Wir mieten ein neues Fahrrad im Zentrum als Ersatz für das kaputte und wir fahren nochmal zu Punta Sur, damit ich Julio den schönen Ort zeigen kann. Dabei sehen wir viele Leguane, die sich sogar aus unmittelbarer Nähe für ein Foto abblitzen lassen.
Das Highlight des Tages ist, als wir eine tolle Ecke zum Schwimmen entdecken, mit extrem klarem, türkischen Wasser, und vielen Fische. Bestimmt 2 Stunden verbringen wir im Wasser.
Abends fahren wir direkt ins Zentrum weiter und essen unser letztes Abendessen in Mexiko. Auf der Touristraße kommen wir an ein paar Restaurants vorbei, die irgendwie so gar nichts mehr mit Mexiko zu tun haben, und selbst die (mexikanischen) Kellner, die uns für ihr Restaurant gewinnen wollen, sprechen nur Englisch, selbst nachdem wir sagen, dass ich sehr gut Spanisch sprechen. Von einer netten Kellnerin jedoch bekommen wir eine Empfehlung für ein mexikanisches Restaurant, dass sich in einer Seitenstraße befindet. Das Essen ist super, nicht ganz sooo teuer und ein schöner Abschluss.
11. September - Adios Mexiko, Abflugtag...Ganz so früh aufstehen, geht heute leider für mich nicht mehr, aber ich schaffe es, auf 9 Uhr zum Yoga an Playa Norte. Wohl die beste Location, um Yoga zu machen - zumindest der Aussicht wegen. Denn die Hitze ist um die Uhrzeit schon fast unerträglich. Und bei diesem Power Yoga von Michelle zerfließt man nahezu...
Danach noch kurz Schwimmen im Meer, noch schnell die Farben genießen, dann muss ich mich auch schon auf den Heimweg machen. Ich gebe das Fahrrad gleich zurück und fahre mit dem Taxi zurück. Alleine ist es schon ein bisschen schwieriger, ein Taxi zu finden, der mich für den korrekten Preis von 20 Pesos mitnehmen möchte. Als „Blondie“ muss ich locker mal 50 Pesos bezahlen. Ich finde einen, der mich für 30 mitnimmt. Als er mich rauslässt, nimmt er dann doch nur 20 – Vielleicht habe ich ihn am Ende mit meinen Erzählungen, die Guatemalteken seien netter als die Mexikaner, ein schlechtes Gewissen eingeredet. Oder ich habe doch mit meinen Sprachkenntnissen überzeugt. :)
Zum Frühstücken gehen wir wieder in das Lokal nebenan, wo wir leckere Empanadas (mit Käse gefüllte, frittierte Tortillas) essen und frisch gepressten Jugo de Naranja y de Toronja (O-Saft und Grapefruit-Saft) trinken. Wie sehr werden wir das mexikanische Essen vermissen….!
Auf der Fahrt mit der Fähre genießen wir nochmal die spektakulären Farben bei lateinamerikanischer Musik.
Für die Fahrt zum Flughafen In Cancun holt uns unser netter Host von der ersten Nacht, diesmal in Begleitung von seiner Frau, wieder ab und fährt uns zum Flughafen. Der Shuttle ist mit 400 Pesos zwar nicht so günstig, aber immerhin günstiger als die Taxis von der Straße in Cancun. Naja, und am Flughafen erwartet uns dann der Megaschock. 200 Pesos für einen Hamburger und 300 Pesos in Kombi. Das sind ja skandinavische Standards.
Um 20:15 startet unser Flieger nach Madrid. 3 Monate Mexiko und Guatemala gehen nun vorbei. So schnell und doch so lange war ich in diesen vielfältigen Ländern, in denen ich viele Erfahrungen gesammelt und vor allem viel gelernt habe. Insbesondere durch Julio, durch den ich einen echten Einblick in das Land und die Kultur gewinnen konnte. Während ich mich am Anfang mit meinem gebrochenen Spanisch bei seiner Familie durchgekämpft habe, kann ich jetzt ohne Probleme fließend an einer Konversation teilnehmen. Klar viele Worte fehlen mir, estar und ser verwechsle ich immer noch oft und einen jugo de toronja kann ich aufgrund meiner Aussprache (das verflixte spanische "rrrrrr") immer noch nicht bestellen.
Nun heißt es bald, in Deutschland wieder neu zu starten.
Ich bin gespannt, was die Zeit bringt. Egal, was kommt, werde ich die Erfahrungen, die ich auf dieser Reise gewonnen habe, in meinem Herzen tragen. Erfahrungen, durch die ich nochmal mit anderen Augen auf das Leben blicke und schätze wie gut es mir geht. Erfahrungen, die mir nochmal mehr zeigen, wie wichtig es ist, als Mensch Verantwortung zu übernehmen. Mit dem Privileg, in Freiheit und mit nahezu grenzenlosen Möglichkeiten zu leben, ist es umso wichtiger, mit seinem Handeln Verantwortung zu übernehmen, nicht nur für sich selbst, sondern insbesondere auch für andere, für die Tiere und für die Umwelt.