Auszeit - Reise Richtung Osten
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Erste und letzte Nacht in Hongkong

Veröffentlicht: 06.08.2019

Bereits um 5.00 Uhr klingelte unser Wecker. Wir verliessen unser geliebtes Apartment und machten uns, noch etwas verschlafen, auf den Weg zum Flughafen. Da wir uns für den Expresszug entschieden hatten, dauerte die Fahrt zum Narita Airport keine Stunde. Das Check-in am Schalter der Hongkong Airline dauerte viel länger als üblich. Da wir am nächsten Tag mit derselben Airline nach Kanada weiterfliegen, wurde geprüft, ob wir ein Einreise-Visum, eine kanadische Wohnadresse und einen Ausflug aus Kanada haben. Zum Glück hatten wir einen Tag zuvor noch alles gebucht und erledigt. Nach einer gefühlten Ewigkeit erhielten wir die Boardingpässe für die beiden Flüge. Der Flug nach Hongkong dauerte gut fünf Stunden. Pünktlich setzte unser Airbus A330 auf dem künstlich erschaffenen Flugfeld auf. Für den Flughafen wurde ein über 100 Meter hoher Hügel abgetragen und die Erde ins Meer gekippt. So entstand das riesige Rollfeld. Die Einreise verlief vollautomatisch mittels Computer Check-in problemlos.

Draussen fanden wir rasch den passenden Bus, um in die Stadt und zu unserer Unterkunft zu gelangen. Die Fahrt dauerte eine knappe Stunde und schlug mit ca. CHF 4.00 zu Buche. Mitten im Wirrwarr der Stadt machten wir uns zu Fuss auf die Suche nach unserem Hotel. Nach nur wenigen Minuten fanden wir den sehr heruntergekommenen Hochhauskomplex. Es wimmelte nur so zwielichtigen Gestalten von hauptsächlich arabischer und indischer Abstammung. Viele versuchten uns anzusprechen, um uns irgendetwas zu verkaufen. Genervt und etwas unfreundlich machten wir den Gestalten klar, dass wir kein Interesse haben. Mit dem Lift fuhren wir auf die 14 Etage, wo sich unser Guesthouse befand. Der Innenhof des Hochhauses erinnerte uns stark an Indien. Wir haben uns die hochmoderne Stadt Hongkong doch etwas anders vorgestellt.

Das Check-in funktionierte vollautomatisch mittels Codes, welche wir im Vorfeld per E-Mail erhalten hatten. Das Zimmer war wie erwartet extrem klein und verfügte über kein einziges Fenster. Es war jedoch modern und sauber. Für CHF 27.00 pro Nacht konnten wir uns nicht beklagen.

Nach einer kurzen Pause machten wir uns auf den Weg, die Stadt ein wenig besser kennenzulernen. Wir besuchten einen lokalen Markt. Die zum Teil speziellen Gerüche erinnerten uns stark an Länder wie Thailand, Vietnam etc. Viele der Gebäude sehen sehr alt und heruntergekommen aus. Dazwischen stehen vereinzelte hochmoderne Bauten. Wirklich beeindruckend ist die enorme Dichte an Schweizer-Uhren-Geschäfte. Von Rolex, Omega bis hin zu Blancpin ist hier alles vertreten. Ein komischer Mix. Wir beschlossen, mit der Fähre auf die andere Seite der Stadt zu fahren. Die Fahrt dauerte nur wenige Minuten und kostete ca. 30 Rappen. Drüben auf Hongkong Island angekommen, erwartete uns ein anderes Stadtbild. Hier stehen nur hochmoderne Gebäude und Einkaufzentren. Zum Shoppen gibt es praktisch nur Designer Läden der berühmten Marken Louis Vuitton, Prada, Dolce and Gabana etc. Alles machte jedoch einen ziemlich leeren Eindruck. Eine schräge Welt. Zudem befanden sich überall auf der Strasse kleinere bis grössere Menschenansammlung, die fast ausschliesslich aus Frauen bestanden, welche auf Kartons am Boden sassen. Später erfuhren wir, dass in Hongkong der Generalstreik ausgerufen worden ist. Auf uns hatte dies erfreulicherweise keinen negativen Einfluss.

Wir machten uns auf die Suche nach einem geeigneten Abendessen. Die Auswahl an Restaurants war hier eher bescheiden. Kurzerhand entschieden wir uns fürs Hard Rock Cafe.

Gestärkt durch ein typisches amerikanisches Essen mit Burger und Pommes machten wir uns auf dem Weg zum Hongkong Peak Tram. Die aus der Schweiz stammende Zahnradbahn brachte uns den extrem steilen Hang hinauf zum Nebengipfel des Vicotria Peaks. Mittlerweile war es dunkel und wir genossen den einmaligen Ausblick auf die beleuchtete Stadt.

Müde vom langen Tag fielen wir in unser Bett. Am nächsten Morgen geht es bereits wieder zurück zum Flughafen. Für uns ist die Zeit gekommen, Asien zu verlassen. Die Stadt Hongkong hat keinen positiven Eindruck bei uns hinterlassen. Wir freuen uns sehr, das komplett andere Kanada zu bereisen.

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