Veröffentlicht: 16.09.2019
Wir folgten dem Tipp eines Expats aus Amerika und machten uns nach einem letzten Strandtag in Playa del Carmen auf den Weg nach Palenque. Unsere Busfahrt startete gegen 17.00 Uhr abends und dauerte die ganze Nacht. Wir fanden nur wenig Erholung im Bus und erreichten um 7.00 Uhr morgens entsprechend müde Palenque. Mit dem Colectivo (Sammeltaxi) ging es ein paar Minuten weiter zur Unterkunft. Die Verständigung mit der Dame am Empfang war aufgrund unserer beschränkten Spanischkenntnisse eine Herausforderung. Mit Englisch kommt man hier nicht mehr weit. Mit Händen und Füssen ergatterten wir uns eine kleine Hütte direkt beim Pool. Zum Glück war das Hüttchen bereits frei und wir konnten gleich einchecken. Nach ein paar Stunden Schlaf sah die Welt wieder besser aus und wir genossen den Tag am Pool. Wir freundeten uns mit anderen Reisenden (Mexikaner, Brasilianer und Franzosen) an und erhielten wertvolle Tips für den Aufenthalt in Palenque und unsere Weiterreise durch Mexico. Am Abend genossen wir alle zusammen ein leckeres Essen. Wir bestellten eine lokale Delikatesse, die uns vom Mexikaner empfohlen wurde. Eine Art Fajita mit einer leicht süsslichen Schockoladensauce (Mole). Speziell, aber sehr schmackhaft.
Am nächsten Tag besuchten wir die Maya Ruinen. Da wir beide nicht viel über diese Kultur wussten, entschieden wir uns, einen Guide zu nehmen. Der Guide gehört selbst zu einem kleinen Maya Stamm, der noch in der Region lebt. Wir erhielten interessante Informationen, auch wenn viele davon ziemlich grausam waren. In Palenque regierten die Mayas bereits 200 Jahre vor Christus. Im Gegensatz zu anderen Kulturen waren die Frauen die mächtigsten Stammesmitglieder. Inzest galt als normal und es gab viele Missbildungen, die als Götter verehrt wurden. Durch den Grössenwahn immer mehr Tempel zu bauen, wurde der Stamm jedoch fast ausgelöscht. Für die Erbauung der Tempel benötigte es Unmengen an Holz, da der verwendete Kalkstein bei extrem hoher Temperatur zu einer Art Zement geschmolzen werden musste. Durch das Abholzen wurde das Land unfruchtbar und der Regen blieb aus. Hunger und Durst lösten das Königreich auf und die Familien flüchteten in verschiedene Richtungen.
Nach den Ruinen machten wir mit unserem Guide einen Abstecher in den Dschungel. Er kannte viele Heil- und Giftpflanzen. Versteckt im Dschungel gibt es noch hunderte, wenn nicht tausende Maya Tempel, welche nicht ausgegraben wurden. Überall entdeckten wir Überreste. Natürlich sahen wir auch jede Menge Tiere, hauptsächlich Insekten und Vögel. Die regionalen Brüllaffen hörten wir leider nur aus der Ferne. Der Guide zeigte uns auch, wie man sich im Dschungel verpflegen kann. Bei einem Termitennest kratzen wir an der Oberfläche, bis einige der ameisenartigen Tiere zum Vorschein kamen. Die Tierchen können ohne Bedenken gegessen werden und schmecken ein bisschen nach Mandeln oder Karotten. Da konnten wir natürlich nicht Nein sagen. Später besuchten wir noch das Museum und liessen den Tag bei uns im Hotel ausklingen.
Die Region ist zudem für seine grossen treppenartigen Wasserfälle bekannt. Wir buchten eine Tour zu einer der Attraktionen den “Cascade de Roberto Barrios”. Da es in den Nächten immer wieder heftig geregnet hat, war der Wasserstand sehr hoch und das Baden war an den meisten Stellen schlichtweg zu gefährlich. Abgesperrt oder darauf hingewiesen wird natürlich nicht. Wir fanden dennoch eine für uns sichere Stelle und genossen das erfrischende, wenn auch ziemlich braune Wasser. In der Trockenzeit müssen diese Wasserfälle wunderschön sein. Zumindest auf den Bildern sticht das blauem Wasser ins Auge. Am Abend trafen wir im Hotel einen Schweizer, Sebastian aus Biel, der seit längerer Zeit in Guatemala unterwegs ist. Bei ein paar Bierchen genossen wir den Abend mit interessanten Gesprächen im warmen Pool.
Weiter geht die Reise nach San Cristobal de las Casas auf 2100 M.ü.M. Auf dem Weg dorthin besuchen wir zwei Weitere Sehenwürdigkeiten: beides Wasserfälle. Cascadas de Agua Azul und Misol-Ha.