Auszeit - Reise Richtung Osten
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Bagan - Die Königsstadt

Veröffentlicht: 07.03.2019

Gegen 6.00 Uhr morgens schlangen wir unser Frühstück runter und fuhren anschliessend mit dem Taxi zur Busstation. Der Busbahnhof von Yangon ist ein regelrechter Dschungel. Die Auswahl an Bussen ist riesig: Von heruntergekommenen Lokalbussen bis hin zu Luxusbussen steht alles kreuz und quer in der Gegend herum. Ohne die Hilfe unseres Taxifahrers hätten wir definitiv länger nach dem richtigen Bus gesucht. Wir bezogen unsere Sitze und warteten auf die Abfahrt.

Nach zirka zehn Stunden – die Fahrt war relativ kurzweilig und angenehm – trafen wir an der Busstation in Bagan ein. Von dort aus nahmen wir ein Taxi bis zum Hotel. Nach gut zwanzig Stunden reisen in zwei Tagen waren unsere Batterien endgültig aufgebraucht.

Nach dem Frühstück – dieses ist übrigens in Myanmar immer inbegriffen – mieteten wir einen Elektroroller. Mit diesen erkundeten wir die Tempel und Pagoden. Bagan ist eine historische Königsstadt in Myanmar mit über zweitausend erhaltenen Sakralgebäuden aus Ziegelstein (einst waren es knapp 6000 Pagoden). Der von Tempeln bestandene Bereich erstreckt sich über ca. 36 km² in einer versteppten Landschaft und bildet eine der grössten archäologischen Stätten Südostasiens. (Quelle: Wikipedia) Viele Tempel wurden im 11. und 12. Jahrhundert erreichtet. Die Bauwerke unterscheiden sich in der Bauweise, dem verwendeten Material und in der Grösse teilweise stark. Die meisten wurden jedoch aus Ziegelsteinen gebaut und beherbergen eine oder mehrere Buddha-Statuen.

Natürlich ist es in nur zwei Tagen unmöglich, jeden Tempel zu besichtigen. Die meisten sind nicht einmal auf einer Karte vermerkt. Wir beschlossen, planlos durch die Gegen zu tuckern und dann einen Halt einzulegen, wenn uns ein Gebäude besonders ins Auge stach. Zu einigen Pagoden führten nur ganz schmale Schleichwege, sodass der Elektroroller auf dem sandigen Untergrund manchmal an seine Grenzen stiess. Nicht viele andere Touristen wählten dieselbe Route wie wir. So genossen wir die Abgeschiedenheit bei den weniger bekannten Tempelanlagen. Bei den grösseren Pagoden herrschte oft ein Gedränge, da doch einige Touristengruppen unterwegs waren. Bei den Gruppen handelte es sich nicht immer um Ausländer (hauptsächlich Chinesen), sondern auch um Einheimische aus allen Landesteilen. Es war interessant zu beobachten, wie sie ihre Rituale vollzogen. Vor den meisten Buddha-Statuen knieten sie nieder und sprachen ein Gebet. Andere Statuen müssen an bestimmten Stellen berührt werden – dies bringt Glück. Wieder andere werden mit Wasser übergossen oder mit Goldplättchen bestückt.

Besonders Freude hatten die Menschen an unseren Wickelröcken. Wir haben Einzug in diverse Familienalben gefunden. Lustig fanden die Einheimischen auch, dass Andrea im Damensitz auf dem Roller Platz nahm (dies ist in Myanmar üblich). Nach einigen Stunden in der brütenden Hitze fuhren wir zurück ins Hotel.

Am nächsten Morgen wurden wir um 5.30 Uhr vor unserem Hotel abgeholt. Trotz der hohen Kosten, hatten wir beschlossen, uns eine Ballonfahrt über Bagan zu gönnen. Einerseits hatten wir noch nie eine Ballonfahrt gemacht, andererseits wurde uns dieses Abenteuer von unterschiedlichen Leuten empfohlen. Müde erreichten wir den Startplatz. Nach Kaffee und Gipfeli und einer kurzen Sicherheitseinweisung durch den spanischen Piloten, konnte der Flug gegen 6.00 Uhr morgens losgehen. Zuerst wurde der Ballon mithilfe von Ventilatoren aufgeblasen, danach entzündete der Pilot die Gas-Brenner. Als der Ballon vollständig aufgerichtet war, durften die Passagiere zusteigen. Mit dem Pilot waren wir zwölf Personen an Bord. Der Korb hob langsam ab und wurde sofort vom Wind ergriffen. Dieser blies uns in Richtung der Tempelanlagen. Mit der aufgehenden Sonne geleiteten wir langsam über Bagan hinweg. Zirka fünfzehn Minuten nach dem Start befand sich unser Ballon auf 250 Meter über dem Boden. Vor und hinter uns befanden sich weitere Ballone – insgesamt waren es wohl an die zwanzig Stück. Die Aussicht war wirklich phänomenal und die Stimmung, die durch das Licht entsteht, war absolut einmalig. Die Fahrt mit dem Ballon lässt sich weder auf Fotos festhalten, noch in Worten beschreiben. Egal ob über Bagan oder in der Schweiz, eine Ballonfahrt ist ein spezielles Erlebnis! Leider war die Fahrt nach einer Stunde auch bereits wieder vorbei. Wir setzten mit unserem Ballon in einem Feld auf. Als weich kann man die Landung nicht gerade beschreiben, dafür als sicher. Dank der vierzehnköpfigen Crew, die beim Landplatz auf uns wartete, konnte der Korb unmöglich kippen. Während wir um acht Uhr in der Früh ein Glas Champagner genossen, packte die Crew den Ballon zusammen. Gegen 8.30 Uhr waren wir bereits wieder zurück im Hotel und begaben uns direkt zum Frühstück. Danach fuhren wir erneut für einige Stunden mit dem Elektroroller durch die Gegend. Den Tag liessen wir bei einem Abendessen in einem netten Lokal ausklingen.

Mit dem Minibus geht es weiter nach Mandalay. Von hier werden wir mit dem Zug nach Hsipaw reisen.

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