Veröffentlicht: 21.07.2017
Heute ist unser letzter Tag in der zweitgrößten Stadt Kolumbiens. Wir schlafen aus. Wir sind seit ein paar Tagen die einzigen Bewohner des AirBnB Apartments im 11. Stock. Unsere Rucksäcke stehen gepackt in der Ecke, wir sind bereit. Wir laufen ein letztes Mal ins Viertel Innere und treffen uns mit Leon, seiner Freundin und einer weiteren Freundin zum Mittagessen. Leon und seinen besten Freund Tom haben wir vor fast vier Monaten in Mendoza, Argentinien kennen gelernt und seit dem nicht wieder gesehen. Wir sind zwar die letzten Monate in etwa die gleiche Route gereist und haben die gleichen Dinge erlebt, konnten es aber nie arrangieren uns zu treffen. Jetzt hat es endlich geklappt. Wir sitzen mit unseren britischen Freunden auf der Terrasse eines sehr schönen und ruhigen Cafés. Wir waren jetzt ziemlich genau eine Woche in Medellín und haben einige Freunde wieder getroffen. Wir waren mit Lutz auf dem Gelände von Pablo Escobar Paintball spielen, wir haben mit Tom und Jackie aus Australien einen lustigen Abend mit Bier und Burritos verbracht, haben eine der interessantesten Free Walking Touren unserer Reise genossen und sitzen jetzt mit unseren britischen Freunden auf der Terrasse eines sehr schönen und ruhigen Cafés.
Medellín ist eine beeindruckende Stadt. Vor zwanzig Jahren haben die Menschen hier unter Terroranschlägen, hoher Kriminalität, Drogen und Armut gelitten. Aus der gefährlichsten Stadt Kolumbiens wurde in relativ kurzer Zeit eine kulturelle und touristische Metropole. Die Menschen haben viel Leid ertragen, doch haben aus dem Negativen etwas Positives gemacht. Sie sind stolz auf jeden Touristen, der hier durch die Straßen läuft, denn Tourismus bedeutet, dass es der Stadt wieder gut geht.
Wir tauschen mit Leon Geschichten aus, wir lachen, essen und haben viel Spaß. Doch die Uhrzeit spaltet die Atmosphäre. Wir müssen einen Flug erwischen. Wir verabschieden uns von unseren Freunden in der Hoffnung sie wieder zu sehen und laufen zu unserem Apartment. Rucksack auf, Aufzug runter und ins Taxi. Da unsere Airline Probleme hat ein passendes Gate zu finden, verschiebt sich unsere Abflugzeit um ein paar Minuten. Aus den Minuten wird dann eine Stunde. Wir kommen sehr spät und sehr müde am Flughafen in Santa Martha an. Am Taxistand treffen unsere Blicke auf die von Ben. Wir kommen ins Gespräch. Wir teilen uns das Taxi und, da er noch kein Hostel gebucht hat, auch das Zimmer für die nächsten drei Nächte.