Veröffentlicht: 11.11.2023
Ich weiß, dies ist nicht neues und alle wissen es, aber auffällig ist es schon, mit den vielen weißen Zähnen. Nicht dass es mir unangenehm wäre mit meinen nicht makellos weißen Zähnen trotzdem zu lächeln, dazu braucht man nur die entsprechenden Hinweise auf Gefahren des Bleichens zu lesen, es ist der deutliche Unterschied zwischen Arm und Reich, der sich so deutlich abzeichnet. Ich bin in verschiedenen Orten mit den Bussen des ÖPNV gefahren. Vielleicht Zufall, aber die Busse in denen ich unterwegs war, waren durchweg zumeist von Schwarzen genutzt. Und häufig waren dies eher Menschen aus ärmeren Verhältnissen. Deutlich eben auch a den nicht immer weißen Zähnen, oder überhaupt kaum Zähnen, zu beobachten.
Eine schnelle Recherche warum es überhaupt keine mir bekannten europäischen Lastwagen in den USA gibt und die Trucks mit ihren “Schnauzen” auch einfach anders aussehen als bei uns in Europa, brachte für mich eine neue Kenntnis hervor. Ganz kurz und vereinfacht gesagt, liegt die Gestaltung bei uns in Deutschland daran, dass nach dem zweiten Weltkrieg die zulässige Gesamtlänge von LKW genau geregelt wurde, in den USA im wesentlichen nicht. Dadurch haben sich die europäischen LKW Hersteller darauf eingestellt, den europäischen Markt mit Fahrerkabinen zu gestalten, bei denen der Motor unter dem Führerhaus sitzt. Den ganzen Artikel dazu findet man hier:
https://www.galaxus.de/de/page/warum-eigentlich-haben-die-lastwagen-in-den-usa-eine-so-lange-schnauze-27694
Nachdem ich eine ganze Stunde an einer von sehr vielen Trucks befahrenen Straße auf den Bus gewartet habe, kann ich jetzt bestätigen, dass es für die Auflieger und wohl auch für viele andere Teile der Trucks kaum Schallschutzvorgaben gibt. Wenn ein Truck ohne Container auf dem Auflieger vorbei rauscht, kommt es vor, dass das gesamte Hinterteil in die Luft hüpft und rumpelt. Auch scheint es sehr viele Container “Hamburg Süd” zu geben.
Ohne einer genauen Recherche nachgegangen zu sein, gebe ich hier meine kurze Beobachtung zum Verkauf von Alkohol in den USA zum Besten. Seit meinem Schüleraustausch mit Rotary 1987/88 wusste ich um die Besonderheiten, die in den USA mit dem Alkohol gemacht werden. Hier kurz einige Erinnerungen aus meinem Austauschjahr:
Als Rotary-Austauschschüler war es mir natürlich nicht erlaubt, die vier “No-D” zu brechen (no drinking, no driving, no dating, no drugs - ich muss zur Erleichterung meines Gewissens sagen, dass ich sie alle hintergangen haben). Ich erinnere lebhaft eine erste Fahrt mit mir noch kaum Bekannten Mitschülern durch die Landschaft Pennsylvanias und den kurzen Stop mitten im Nirgendwo, als die Kofferraumklappe aufgemacht wurde und alle ein kühles Bier zu trinken bekamen (alle unter 21!). Bei etlichen Feiern und Treffen wurde immer wieder Bier getrunken. Ich kann mich nicht erinnern, woher dies kam und wer dies besorgt hatte - es war einfach da. Eine Liquor Store habe ich als Austauschschüler nie von innen zu sehen bekommen. Diese hatten in meiner Erinnerung auch immer einen etwas heruntergekommenen, nie einladenden Charme.
Und hier schließt sich der Kreis: Während der gesamten Zeit in North Carolina war es in den Supermärkten ganz normal Bier und Wein kaufen zu können. In Kentucky und Tennessee wäre es mir möglich gewesen, ganze Tage mit den Besichtigungen verschiedener Destillerien zu verbringen. Erst als ich im Neuenglandstaat Massachusetts (und später in New Jersey) versuchte im Supermarkt Bier zu bekommen, wurde ich darauf verwiesen, dies sei hier im Staat nur in extra dafür vorgehaltenen Liquor Stores möglich. Also nach dem Einkauf im Supermarkt auf zum nächsten Geschäft - wieder mit einem gewissen Ambiente. Aber immerhin kam ich mit den meisten der dort Angestellten ins kurze Gespräch.
Da ist es wieder: Das Land mit so unterschiedlichen Facetten. Mitten im Straßenverkehr ein Schild zur nächsten öffentlichen Bücherei. Und weil ich diese so sehr liebe wie den ÖPNV, bin ich immer wieder in einige öffentliche Büchereien an verschiedenen Orten hineingegangen. Und siehe da, die “local community” mit den verschiedensten Aushängen und Ankündigungen spielt immer eine wichtige Rolle. Und es sind Bücher zu allen (wichtigen) Themen vorhanden (oder lassen sich bestellen). Auch Zeitschriften und Zeitungen und natürlich der kostenlose Internetzugang, sind zu finden. Diese Beobachtungen machen mich glücklich. Allerdings höre ich zwischendurch auch diese Äußerung: “In Florida they are getting rid of all the truth!” (Der dortige Gouverneur Ron Desantis ist ein wohl erzkonservativer Republikaner).