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Unsere Ralley

Veröffentlicht: 03.02.2019

... nähert sich dem Ende. Nach 2 Wochen und 2 000 km müssen wir in 2 Tagen das Auto wieder in Tucumán abgeben. 

Südlich von Cafayate ist die RN 40 nun tadellos ausgebaut. Die Touristen aus dem Süden sollen ja schließlich bequem anreisen können, von Norden sind allenfalls ein paar abenteuerlustige Billigreisende zu erwarten. Auch unsere Befürchtung auf der Ruta Provincial 307, auf die wir schließlich in Richtung Tucumán abbiegen mussten, wieder eine "Rumpelstrecke" vorzufinden, bewahrheitete sich nicht. Selbst diese Provinzstraße befindet sich in vorbildlichem Zustand.  Zwischen Cafayate und Tafí del Valle, ebenfalls Touristenschwerpunkt, windet sie sich, zum Teil in engen Serpentinen,  durch malerische Täler und saftig grüne Berghänge hinauf bis auf 3 042 m ( Abra El Infernillo), und natürlich wieder hinunter.

Wir mussten am nächsten Tag das Auto um 12:00 Uhr in Tucumán abgeben und wollten höchstens noch 2 Stunden Fahrtzeit vor uns haben. Also hatten wir beschlossen, die Nacht in El Mollar, an einem Stausee ein paar Kilometer näher an Tucumán, hinter Tafí zu verbringen. 

Das war eine sehr schlechte Entscheidung. 

El Mollar stellte sich als völlig heruntergekommenes Kaff heraus, der Stausee ist eher ein veralgter Tümpel in dem sich nur die Schwärme von Mücken, die in der Nacht über uns herfielen, wohlzufühlen scheinen. In dem gebuchten Airbnb habe ich mich so unwohl gefühlt, dass wir stattdessen in ein "Hotel" gezogen sind - in Anführungszeichen, weil diese Unterkunft nichts mit dem gemein hat, was man sich landläufig unter Hotel vorstellt. Es machte einen völlig verlassenen, geschlossenen Eindruck, aber die Eingangstür stand offen. Im Foyer traf ich auf einen halbnackten dicken, alten Mann, der sich später als der Inhaber herausstellen sollte. Er saß Zeitung lesend neben der offenen Tür, nur mit einer kurzen Hose bekleidet, der dicke Bauch wölbte sich über den Bund. Ich lies mich nicht abschrecken und fragte ihn, ob er ein Zimmer frei hätte. Er bejahte und zeigte mir auf Nachfrage zwei der Zimmer. Frühstück gibt es keins, Preis Ar$ 700. Ich sagte, ich würde mit meinem Mann zurückkommen. Ein paar Minuten später kam ich mit Norbert zurück.  Mittlerweile hatte der Typ sich ein Hemd angezogen - links herum. Wir entschieden uns für das Zimmer zum Hof, mit "Seeblick". Das Zimmer war sauber, das Bad ebenfalls, das Fenster lies sich öffnen und einen Parkplatz für unser Auto gab es auch. 

Wir haben die ganze Nacht kaum ein Auge zugemacht. Mit der frischen Luft kamen nämlich auch Schwärme von Mücken, die großes Interesse an Touristenblut bekundeten. Zudem palaverten in der Lobby die gesamte Nacht irgendwelche Leute, und wir waren einfach zu faul um aufzustehen.

Völlig übermüdet machten wir uns gegen 8:00 Uhr im strömenden Regen auf den Weg. In der ersten YPF (Tankstelle) erstmal einen guten Kaffee (gibt's da fast immer) und zwei Medialunas (und die kamen hier ganz frisch aus dem Ofen!).  Der Regen hatte leider nicht ausgereicht um unser Auto auch nur halbwegs vom Dreck und Schlamm der Berge zu befreien. Also die Gelegenheit ergriffen und mit Wasser, Schwamm und Gießkanne (Leihgaben des netten Tankwartes) der roten Kruste zu Leibe gerückt. Zuletzt musste noch unser einziges Handtuch herhalten, aber der Erfolg konnte sich sehen lassen. Das Auto wurde bei Alamo anstandslos zurückgenommen.

Das gebuchte Hotel (Calos V) in Tucumán unweit der Autovermietung war wunderbar. Willkommensgetränk plus Empanada im Hotelrestaurant, superfreundliches Personal, riesengroßes bequemes Bett, alles sauber, und dazu ein wirklich, für argentinische Verhältnisse, reichhaltiges Frühstücksbuffet.  Ar$ 1300.

Mit Aerolineas früh morgens zurück nach Córdoba.

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