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Ohne Nummer...

Veröffentlicht: 10.01.2019

... geht hier gar nichts. Auf Schritt und Tritt wird man hier nach seiner DNI gefragt, besonders online. Mit DNI ist hier die Nummer des argentinischen Personalausweises gemeint, eine etwa 10-stellige Nummernfolge, die hier wahrscheinlich jeder auswendig kennt. Ersatzweise wird meistens auch CUIL oder CUIT (das sind die Steuernummern für Arbeitnehmer  bzw. Selbständige) akzeptiert . Auch mit einer CDI (Clave de Identificación) kommt man weiter. Bei den deutschen Ausweis- oder Passnummern, die ja immer auch Buchstaben beinhalten, streikt selbst die Seite zum Buchen einer Busfahrt und ich musste zur Buchung den Kundenservice der Busgesellschaft bemühen. Auch beim Arzt hat sich die Rezeptionistin mit der Eingabe meiner Personalausweis"nummer" sehr schwer getan. 

Wenn man, wie wir, mal längere Zeit in diesem Land zubringen möchte, ein Konto eröffnen, ein Auto anmelden, einen Handyvertrag abschließen oder vielleicht etwas mieten oder kaufen möchte, kommt man nicht daran vorbei, sich um eine solche Nummer zu bemühen.

In Vicente López wurden wir von der netten Dame der ANSES- Beratungsstelle (Sozialversicherung) im Bahnhof zur AFIP (Administración Federal de Ingresos Públicos), also der Steuerbehörde geschickt. Der nette junge Mann dort meinte, dazu müssten wir zur Hauptverwaltung, ein ganzes Stück entfernt. Also mit unseren Pässen am nächsten Tag dorthin. Tja, wir bekamen von dem Herrn an der Rezeption ein Formular in die Hand gedrückt und eine Wartenummer. Wir wurden aber sofort, trotz relativ vollem Warteraum, von einem anderen Mitarbeiter angesprochen. Der erklärte uns, dass wir außer unseren Pässen einen Nachweis unseres Aufenthaltsortes, sprich unserer Adresse in Argentinien bräuchten. Am einfachsten wäre das, wenn unser Gastgeber mitkäme, sich ausweisen und seinen Wohnsitz (also die von uns anzugebende Aufenthaltsadresse) belegen würde. WOW! Ganz doof auch, dass Pau und Leandro mit der Kleinen für die nächsten Wochen ca. 100 km weg den Sommer genießen, während wir Haus und Katze hüten. 

Also, nächster Anlauf in Córdoba. Gleich morgens zusammen mit Angeles zur AFIP im Stadtzentrum. Wir mit Reisepässen, Angeles mit DNI und Kopie des Wohnungsnachweises. Wir bekamen jeder 2 Formulare zum Ausfüllen, mussten unsere Pässe und den Einreisestempel kopieren und bekamen die obligatorischen Wartenummern. Rappelvoller Warteraum. Das kann ja heiter werden.

Aber: schon nach ca. 10 Minuten waren wir dran. Innnerhalb von 5 Minuten war alles erledigt. Die DNI und die Kopie des Wohnungsnachweises hätte Angeles sich sparen können. Der Mitarbeiter hat sie lediglich noch nach der Apartmentnummer und Postleitzahl gefragt und keinerlei Nachweise verlangt.

Jetzt sind wir stolze Besitzer einer 11-stelligen Nummer, die sich CDI nennt. Gibt man die auf der AFIP-Seite ein, bekommt man meinen kompletten Namen, so wie er im Pass steht, mit allen Vornamen (und davon habe ich drei!). Ich habe das ausprobiert! Jeder, der diese Nummer hat, kann somit überprüfen, ob ich bei der Finanzbehörde "ordentlich" registriert bin.

Habe die Nummer gleich mal dazu benutzt, unsere "Redbus-Karte" (ne Art aufladbare BVG-Karte) online zu registrieren. Hat geklappt! Wenn ich die jetzt verliere, kann ich sie sperren und das Guthaben auf eine neue Karte übertragen lassen. Außerdem kann ich alle getätigten Fahrten mit genauer Zeitangabe und benutzter Linie im Internet nachschauen. Datenschutz lässt grüßen!

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