Veröffentlicht: 16.04.2023
„Großes Wasser“ so nannte das Guarani Volk die Iguacu Wasserfälle. Diese Beschreibung fällt vielleicht etwas klein aus, wenn wir von den größten Wasserfällen der Erde sprechen. Die 20 größeren und 255 kleineren Wasserfälle des Iguacu Flusses erstrecken sich auf einer Breite von 2.700 Meter, haben eine Höhe von bis zu 82 Meter und ihr Wasserdurchlauf liegt bei 1.500 bis 7.000 Kubikmeter pro Sekunde. Sie werden durch mehrere Inseln getrennt und die Landesgrenze zwischen Brasilien und Argentinien verläuft der Länge nach, durch die Fälle und den Iguacu Fluss, hindurch. In beiden Ländern gibt es einen Nationalpark, der in der Welterbeliste der UNESCO steht und die letzten Reste Atlantischen Regenwaldes schützt. Seit 2011 zählen die Iguacu Wasserfälle zu den neuen sieben Naturwundern.
Früh morgens sind wir aufgestanden, haben gefrühstückt und sind mit Öffnung am Eingang des Nationalparks gewesen. Wir sind mit dem Bus, der die Besucher durch den Nationalpark fährt, bis zur letzten Station gefahren. Von da an ging es schnell zu Fuß weiter. Wir konnten die ersten Wasserfälle sehen, dann wurden es immer mehr und mehr. Wir sind an der Plattform angekommen, die sich am unteren Ende des Teufelsschlundes, dem Hauptwasserfall, befindet. Wir hatten einen atemberaubenden Blick auf die riesigen Wassermassen, die hier herunterfielen. Dabei waren wir fast allein und kosteten das wirklich aus. Später konnten wir sehen, wie die Menschen sich auf der Plattform drängten, um das schönste Foto zu schießen. Wir liefen den gleichen Weg zur Busstation zurück, dieses Mal ließen wir uns aber Zeit. Die meisten Wasserfälle liegen in Argentinien, somit ist der Panoramablick aus Brasilien weitaus größer und den genossen wir. Auf dem Rückweg sahen wir außerdem auch einige Bewohner des Regenwaldes, darunter Südamerikanische Nasenbären. Die sind zwar sehr niedlich, aber ziemlich frech und diebisch. Gegen Mittag verließen wir den Nationalpark und gingen über die Straße in den Parque das Aves. Auf deutsch übersetzt heißt das Vogelpark. Im Oktober 1994 wurde der Park eröffnet. Mit seinen über 1.300 Vögeln aus 140 verschiedenen Arten bezeichnet er sich selbst als der größte Vogelpark Südamerikas. Er ist wunderschön mitten im Grünen angelegt, hat große Vogelfreigehege, ein kleines Schmetterlingshaus und einige Reptilien und Säugetiere leben hier auch. Wir ließen uns ausgiebig Zeit, um die vielen unterschiedlichen Vögel genau zu betrachten. Mit dem Bus ging es im Anschluss in die Stadt Foz do Iguacu. Wir liefen durch viele Straßen, rechts, links, lange geradeaus. Wir fanden kein richtiges Stadtzentrum, keine interessanten Straßenzüge, keine Souvenirgeschäfte, nichts was darauf schließen konnte, dass sich in unmittelbarer Nähe eine der größten Sehenswürdigkeiten der Welt befindet und Touristen zu Besuch kommen würden. Schließlich gab es einen leckeren Espresso und hausgemachten Kuchen in einem guten Café. Jetzt waren wir schon ein Weilchen auf dem weltbekannten Fleischkontinent unterwegs, dann wurde es auch mal Zeit, davon etwas zu probieren. Unser Abendessen gab es heute also in einer typischen Churrascaria. Wir bedienten uns an einem riesengroßen Buffet und alle paar Minuten kamen Männer mit großen Spießen voller frisch gegrillter Leckereien vorbei und füllten die Teller weiter.