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Ausflug nach Bhaktapur

Veröffentlicht: 17.02.2024

Nachdem ich nun die ganze Zeit im Dorf war, ging es für mich für zwei Nächte nach Bhaktapur.

Die Fahrt dorthin mit dem öffentlichen Bus war dabei schon ein Erlebnis für sich. Da es keine festen Bushaltestellen und Busfahrzeiten gibt, stellt man sich einfach an den Straßenrand und wartet, bis der nächste Bus kommt. Als Zeichen, dass man einsteigen möchte, wird der Arm ausgetreckt. So wird der Bus mit der Zeit immer voller. Untermalt wird die holprige und kurvige Fahrt von traditioneller Musik, welche laut durch den ganzen Bus schallt. Auf dem Weg nach Bhaktapur gab es außerdem eine Toilettenpause. Dabei beobachtete ich, wie eine Mutter ihr Baby einer fremden Frau in die Arme legte, um auf Toilette gehen zu können. Die gesamte weitere Fahrt blieb das Kind auch in den Armen der fremden Frau liegen. Spannend in Bezug auf das Busfahren ist außerdem, dass es hier keine Busgesellschaften gibt. Man braucht lediglich einen Bus, einen Fahrer und einen, der während der Fahrt das Geld einsammelt und schon kann man sich anmelden um eine bestimmte Linie zu fahren. Dass dieses Vorgehen nicht unbedingt für die Qualität des Fahrzeugs und den Fahrstil des Busfahrers spricht, ist nicht verwunderlich. Aber genau das macht die Busfahrt zu einem Erlebnis. Es gehört einfach dazu sich ab und an den Kopf anzuschlagen, nahe am Abgrund zu fahren und einfach mal so richtig schön durchgeschüttelt zu werden...

Als ich am Nachmittag in Bhaktapur ankam, machte ich mich erst einmal auf die Suche nach Wolle, da ich ein mich ein bisschen damit eindecken wollte, um zu Hause im Dorf häkeln zu können. Am Abend genoss ich das schöne Panorama der Tempel, das sich vor dem dunkelblauen Abendhimmel zeigte.

Am nächsten Tag wollte ich Souvenirs für Freunde und Familie kaufen. Da ich bei meiner Ankunft in Nepal noch kein Empfinden für die Währung hier hatte, wollte ich das nicht gleich damals erledigen. Außerdem hatte ich Respekt vor dem Handeln, was mir immer sehr unangenehm ist. Aus diesem Grund war ich ganz zufrieden zu sehen, wie ich Mal für Mal besser wurde.

An meinem dritten Tag in Bhaktapur traf ich mich mit den Lehrern meiner Schule. Diese fuhren mit einem Extrabus nach Bhaktapur um dort in der Nähe ein Picknick abzuhalten und sammelten mich in der Stadt ein. Danach ging es in die Berge im Umland von Bhaktapur. Auf der Suche nach dem perfekten Picknickplatz kam es auch zu einem gefährlichen Drehmanöver mit dem Bus mitten auf einer schmalen Straße links und rechts neben dem Abgrund. Es war also wieder einmal aufregend. Nachdem wir aber endlich einen guten Platz für unser Picknick gefunden hatten und alle unsere mitgebrachten Sachen wie beispielsweise Wasser, Gas, Lebensmittel, Lautsprecher und Sitzkissen ausgepackt hatten, wurde erst einmal getanzt. Ich fühlte mich dabei wie in einen Bollywoodfilm hineingeworfen. Nach einer kurzen Beobachtungsphase traute ich mich schließlich auch mitzutanzen. Dann wurde gekocht und gegessen und wieder gekocht und gegessen. Dieses Programm wurde hin und wieder für kurze Tanzeinheiten unterbrochen. Es war wirklich sehr interessant diese Art von Lehrerausflug zu beobachten. Ich habe mich allerdings gefragt, weshalb wir dafür extra in die Nähe von Bhaktapur gefahren sind, wo wir doch auch viele Berge bei uns in der Umgebung des Dorfes haben. Deutlich wurde allerdings, dass dieser Ausflug etwas ganz besonderes für die Kollegen war, denn diese hatten sich extra schick gemacht für den Tag. Ein paar Meter von unserer Picknickstelle entfernt war ein großer roter Krug. An diesem wurden über eine Stunde lang Fotos aus jeglicher Perspektive und mit den verschiedensten Personenkombinationen geschossen. Am späten Nachmittag traten wir dann die Heimreise an.

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