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Cumbaya

Veröffentlicht: 19.04.2023

Da ich heute keinen Ausflug geplant hatte, habe ich mich mal direkt vor Ort auf Wanderschaft gemacht. Spazierengehen bzw. Wandern ist innerhalb der Stadt Quito, ja selbst hier im Vorort Tumbaco eher ungewöhnlich, weil die Straße eigentlich allein den Autos gehört. Wenn es Fußwege gibt, sind sie meist schmal, marode oder enden plötzlich, an den großen Hauptstraßen gibt es meist einen schmalen Streifen für Waghalsige bzw. Menschen ohne eigenen PKW. Für diese gibt es auch Buslinien, aber das Busnetz von Quito habe ich noch nicht durchschaut.  Für Fahrten hoch nach Quito zu einer der vielen Sehenswürdigkeiten braucht man mit dem Auto ca. eine Dreiviertelstunde, mit den Bussen etwa zweieinhalb Stunden, inklusive viermal Umsteigen und zwischendurch einen  halbstündigen Fußmarsch, so zumindest,  wenn man sich von Google navigieren lässt.  An den Bushaltestellen gibt es leider auch keine weiteren Informationen,  weder Fahrpläne noch Stationsnamen, aber die Einheimischen scheinen trotzdem gut mit diesem Öffi-System klarzukommen,  denn die Busse sind zu den Stoßzeiten immer gerammelt voll. 

Ich dagegen habe mich heute zu Fuß auf den Weg Richtung Geschäftszentrum von Cumbaya gemacht. Da Google mich wieder entlang der fürchterlich stinkigen Hauptstraßen führen wollte,  habe ich glücklicherweise Umwege eingeschlagen und so einen wunderschönen Fahrrad- und Wanderweg gefunden,  der wohl 20 Kilometer um die Stadt führt - El Chaquiñán. Der breite Weg ist nicht asphaltiert,  aber super gut befestigt und zu beiden Seiten bepflanzt, oft aber auch durch hohe Mauern begrenzt, abgetrennt bzw. gesichert . Man könnte meinen,  man wäre auf dem Land, wenn man nicht zwischendurch immer wieder einen Blick auf die sehr unterschiedliche Bebauung hinter den Mauern und Zäunen erhaschen könnte. Direkt neben dichtgedrängten teils  buntbemalten, teils zerfallenden Wohnsiedlungen, finden sich, natürlich durch hohe Mauern abgetrennt,  große Villen mit parkähnlichen Gärten samt rasenmähenden Gärtnern.

Der herrliche Wanderweg führte mich in den schönen Stadtteil Cumbaya, der mit seinen vielen hübschen kleinen Cafés,  Restaurants,  Boutiquen und Kunsthandwerksläden sehr attraktiv ist, für all die,  die es sich leisten können. So bekam ich hier dann auch nicht einen Kaffee aus Instantpulver, wie sonst so häufig in Ecuador,  sondern aus tatsächlich frisch gemahlenen Bohnen.  Für mich mal wieder ein schöner Tag.


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