Veröffentlicht: 15.04.2023
Wie soll ich nur diesen 5-tägigen Trip in und durch den ecuadorianischen Regenwald in nur einem Blogeintrag zusammenfassen? Allein schon die Anreise zur Bamboo-Lodge in Cuyabeno war für mich ein kleines Abenteuer. Dies begann mit einer 7-stündigen Autofahrt bis Lago Agrio, eine einst sehr dreckige Kleinstadt, die nun durch das Erdölgeschäft sehr belebt und gut erschlossen ist, Weiterfahrt am nächsten Morgen mit einem Kleinbus hinein in den Regenwald und dann noch eine 2-stündige Bootsfahrt bis zur Lodge. Schon auf dieser Fahrt konnten wir erstmals die rosafarbenen Flussdelphine und diverse Affen- und Vogelarten, am häufigsten den sog. stinky turkey, beobachten.
Der Anblick der wunderschönen Lodge, die ihrem Namen alle Ehre gibt, war allerdings genauso überwältigend. Die Zimmer sind schön eingerichtet, der Service ist wie in einem Luxushotel und das Essen haut einen um ***** Unfassbar, dass es mitten im Dschungel so eine exquisite Küche gibt. Dass man beim Betreten der Zimmer, immer erst einmal den Boden ableuchtet, beim Anziehen die Klamotten ausschüttelt und die Stiefel umdreht, um Körperkontakt mit etwaigen 6- oder 8-beinigen Gästen zu vermeiden, wird genauso zur Routine wie das mehrfache Einbalsamieren mit Sonnencreme und Repellent, dem effektivsten Mückenschutz jenseits und auf dem Äquator.
Die vielen Ausflüge, die wir gemacht haben, kann ich gar nicht alle einzeln beschreiben, denn es waren so viele Touren mit dem Motorboot, Paddelboot, zu Fuß am Tag, bei oder nach Sonnenuntergang und am letzten Tag auch vor Sonnenaufgang. Unser Guide Wiston scheint alle Tierarten des Amazonasregenwaldes zu kennen, konnte uns viel interessantes Wissen über jede einzelne Art, ob Spinne, Schlange, Affe, Faultier, Tucan, Kaiman oder auch Pflanzen aller Coleur vermitteln und vor allem hat er das geschulte Auge, diese alle im undurchsichtigen Grün zu entdecken.
Am allermeisten haben mir die Bootstouren bei Sonnenuntergang gefallen, weil das warme Licht diese Landschaft mit den Baumkronen im Wasser in ein so traumhaft schönes Farb- und Schattenspiel taucht, dass man dieses faszinierende Bild für immer in sich tragen möchte.
Höhepunkt dabei war dann noch, in dieses sonnendurchflutute Wasser in der Mitte der Lagune zu springen. Zugegebenermaßen kostete es mich beim ersten Mal einige Überwindung, weil wir zuvor ja noch all die gefährlichen Lagunenbewohner gesehen haben, aber angeblich halten sie sich abends sattgefressen am Uferrand auf.
Die Bootstour nach Sonnenuntergang im Stockdunkeln ist natürlich auch noch mal ein unvergessliches Erlebnis, weil der Sternenhimmel sich unfassbar weit über uns erstreckt, die Milchstraße wahnsinnig hell leuchtet und die Augen der Kaimane am Uferrand plötzlich rot aufglühen. Auch ein Anblick, den ich nie vergessen werde.