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Streetart & Straßenhunde - Santiago de Chile & Valparaíso

Veröffentlicht: 07.01.2017

Nach unserer fantastischen Tour durch die Uyuni-Wüste wurden wir an der Grenze zu Chile abgeladen, auf die wir schon am Abend zuvor ausgiebig vorbereitet wurden. Da das Verhältnis zwischen Bolivien und Chile auf Grund der historischen Ereignisse durch den Pazifikkrieg und daraus resultierenden Grenzverschiebungen nicht so besonders prickelnd ist, gibt es einige Sachen, die hier zu Beachten sind. Beispielsweise dürfen eine Vielzahl von Lebensmitteln oder Cocablättern nicht nach Chile eingeführt werden. Auf jeden Fall muss man auf dem Einreisedokument alles deklarieren, was unter Umständen nicht gewöhnlich ist. Ich hatte natürlich wieder die blanke Panik, dass die Zollbeamten meinen Dampfvorrat einkassieren und so deklarierte ich die Sachen brav, um wenigstens nicht noch mehr Ärger zu bekommen, sollten die Grenzer genauer nachschauen. Nach ca. einer Stunde Zitterpartie wurde ich aber ohne Nachfragen durchgewunken und Tina durfte ihre Kräuterchen und Bierdosen auch ohne Gepäckkontrolle mitnehmen.

Unsere erste Station in Chile war direkt nach der Grenze das sehr touristische aber dennoch reizvolle San Pedro de Atacama oder, wie unser Busfahrer es vorstellte „San Perro de Atacama“. Dass dieser Scherz nicht von ungefähr kommt, merkten wir schon in den ersten Minuten auf dem Weg zum Hostal, denn auf jeden Einwohner in San Pedro kommen tatsächlich zwei Straßenhunde, diejenigen, die wirklich einen Besitzer haben, nicht mitgezählt. Schnell bemerkten wir, dass Chile komplett anders ist, als die anderen Länder, die wir bisher besucht hatten. Die Häuser hatten richtige Dächer, waren nicht nur an der Vorderseite verputzt und bemalt und alles ist hier 3-4 mal so teuer. Die Duschen sind tatsächlich wieder stufenlos mit einer Mischbatterie verstellbar, haben so etwas wie Wasserdruck und Stromschläge gibt es auch nicht mehr, weil alles mit Gas funktioniert. Nach unserer doch etwas anstrengenden Zeit in Bolivien, wo wir in so kurzer Zeit so unglaublich viel gemacht hatten, die tolle Wüstenlandschaft durch die Uyuni schon ausgiebig bestaunt hatten und da die Ausflügchen in San Pedro so horent teuer waren, beschlossen wir, erstmal ein bisschen langsamer zu treten und die 3 Tage in der Wüstenhitze ohne viel Action zu verbringen. So genossen wir unser gemütliches Hostal, das nette Städtchen und gönnten uns einen Vormittag in den bis jetzt schönsten Naturthermalquellen in einer Schlucht nahe San Pedro mit neuen Freunden aus der Schweiz, mit denen wir schon die Uyuni bereisten. Am zweiten Tag fiel uns auf, dass wir unser Hostal anstelle von drei nur zwei Nächte gebucht hatten und fragten wie gewohnt nach einer Verlängerung und schon wieder war Chile anders … Hostal ausgebucht! Gott sei dank fanden wir auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Zimmerchen und hatten keinen großen Umzugsstress. Nach 3 geruhsamen Tagen ging‘s dann stressfrei mit dem Flugzeug weiter in die Hauptstadt Santiago de Chile.

Santiago ist eine wundervolle Stadt und wir hatten ein tolles Zimmer im sehr zentral gelegenen Viertel Barrio Brasil, das durch viele sehr heruntergekommene Villen und herrschaftliche Häuser besticht aber kombiniert mit den zahlreichen Graffitis genau dadurch einen ganz besonderen Flair hat. Am ersten Tag machten wir erstmal wieder bei einer Freewalking-Tour mit, was immer super ist, weil man sich danach ganz gut in einer neuen Stadt orientieren kann und weil die Guides und die anderen Teilnehmer immer gute Tipps haben, was man alles machen kann. Die Tour führte uns durch die verschiedenen Märkte Santiagos, wobei hier der Fischmarkt besonders zu erwähnen ist, der nicht nur eine große Auswahl von frischen Fischen und Meeresfrüchten aus dem nahen Pazifik, sondern auch zahlreiche kleine Restaurants zu bieten hat, die typische und leckere chilenische Seafoodspeisen zubereiten. Anschließend ging es auf den größten Friedhof Chiles, der Platz für Sage und Schreibe 2 Millionen Gräber hat. Die günstigen Gräber sehen aus wie kleine Hochhäuser, die beliebig nach oben weitergebaut werden können. Wer ein bisschen mehr Geld zur Verfügung hat, kann sich ein Grab kaufen, das in etwa so aussieht wie wir das in Deutschland kennen und die Superreichen bauen sich in der Regel ein eigenes Familienmausoleum, deren Größe und Phantasie kaum Grenzen gesetzt sind. So haben wir zwischen Palmen und anderen exotischen Pflanzenanlagen halbe Schlösser, Aztekenpaläste, altgriechische Bauten, ägyptische Tempel und eine Vielzahl anderer architektonischer Stile bestaunt, die allesamt als Familiengräber dienen. In Mitten dieser Totenstätte erzählte uns der Guide schließlich noch einiges über die jüngere Geschichte Chiles, über den ersten demokratischen Sozialismus und natürlich über die schlimme Militärdiktatur unter Pinochet. Allgemein kommt man in Santiago an dieser schlimmen Zeit kaum vorbei, denn die Verbrechen des Diktators am Volk der Chilenen sind allgegenwärtig und werden überall zum Thema gemacht. So war auch die zweite Freewalking-Tour durch die Innenstadt Santiagos von diesem Thema geprägt. Beim Besuch des Menschenrechtsmuseums konnten wir schließlich noch einmal ganz in tief in die Materie eintauchen. Hier wird die Zeit Allende bis Pinochet unglaublich gut aufgearbeitet und erklärt.

Am dritten Tag ging ein Jugendtraum von mir in Erfüllung … Max und Igor Cavalera spielten ein Jubiläumskonzert der Platte „Roots“ ihrer alten Band Sepultura, die ich als Jugendlicher rauf und runter gehört habe, aber nie in den Genuss eines Konzertes gekommen bin. Die beiden brasilianischen Brüder in Südamerika zu sehen, war wirklich etwas Besonderes, zumal die ca. 3000 Chilenen komplett durchgedreht sind und jeden Song so laut mitgebrüllt haben, dass man phasenweise die Band nicht mehr ordentlich hörte … absolut phantastisch!

Ein kleiner Ausflug auf den Hausberg Cerro San Cristobal im wunderschönen Stadtviertel Bellavista in der Mitte von Santiago war im wahrsten Sinne großartig. Schon der Hinweg mit einer Seilbahn bescherte uns einen tollen Ausblick auf die zahlreichen Wolkenkratzer und das historische Zentrum. Oben auf dem Gipfel befindet sich eine Openair-Kirche, in der schon Papst Johannes Paul II eine Messe gehalten hat und darüber thront eine riesenhafte Marienstatue. Von den Aussichtsplattformen hat man einen schönen Ausblick über die ganze Stadt und die angrenzenden Berge und erst dort wird einem klar, wie groß Santiago mit seinen über 5 Millionen Einwohnern eigentlich ist.

Zufälligerweise waren zwei drittel unserer Galapagos-Crew auch gerade in Santiago und wir hatten einen lustigen Abend mit gutem Essen und gutem Wein in netter Gesellschaft. Nicht zu vergessen die Verköstigung des Nationalgetränks Terremoto ( übersetzt Erdbeben), das aus mehreren Schnäpsen und Likören sowie massenhaft Zucker und einer Kugel Eis besteht … kurz gesagt … nach einem halben Liter hat bei mir alles gewackelt und am Tag danach war ordentliche Katerstimmung angesagt. Während ich das Zeug wohl nie wieder anfassen werde, hat Tina ein neues Lieblingsgetränk, das sie auch gerne mal Kannenweise zu sich nimmt … siehe Valparaíso.

Die restliche Zeit in Santiago ließen wir es wieder etwas ruhiger angehen, kauften einen neuen Rucksack für mich, weil mein Daypack für größere Wanderungen einfach zu klein war und genossen die vielen Streetart-Gemälde, Straßenmusiker und den Flair einer riesigen bunten Stadt, die sich aber überhaupt nicht groß anfühlt. Mein alter kleiner Tagesrucksack fand über Toni, einer Bekannten von Tina, den Weg zurück nach Deutschland und wir hatten einen schönen Abend mit Toni im Barrio Brasil, bei dem wir viel über das Alltagsleben in Chile erfuhren, weil Toni schon seit einiger Zeit hier lebt.

Noch ein paar lustige Facts zu Santiago:

· Die ganze Stadt ist voll von Straßenhunden. Das ist jetzt erstmal nichts Ungewöhnliches in Südamerika, aber auffällig ist, wie gesund und wohlgenährt die Hunde aussehen und sich darüber hinaus ausgezeichnet benehmen. Dies liegt daran, dass Straßenhunde als Allgemeingut gelten, um die sich jeder zu kümmern hat. So werden sie von jedem gefüttert, gestreichelt und sogar zum Tierarzt gebracht, wenn sie krank oder verletzt sind. Wenn man sich die Arztrechnung nicht leisten kann, gibt es z.B. Facebook-Gruppen, deren Mitglieder das nötige Geld zusammenlegen. Darüber hinaus gibt es in der ganzen Stadt kleine öffentliche Hundehütten, in die sich die Hunde zurückziehen können, wenn das Wetter schlecht ist und wo sie auch meist etwas zu Essen und Trinken finden.

· In Santiago scheint jeder zweite Bürger Metalfan zu sein. So viele Metalshirts sieht man bei uns nur auf dem Wacken Open Air! Da trägt der Papa in der Metro ein Iron Maiden und der Sohn ein Slayer-Shirt, geil!!

· Für südamerikanische Verhältnisse muss der Straßenverkehr explizit erwähnt werden. Es gibt Fußgängerampeln, Brücken und Unterführungen. Es gibt Vorfahrtsregeln und am Zebrastreifen wird sogar für Fußgänger angehalten. Wir brauchten eine ganze Woche um uns an die Regeln zu gewöhnen und wirklich ohne zu Rennen über die Zebrastreifen zu gehen. Leider rannten wir auch öfters über rote Ampeln, was immer wieder mit bösen Blicken quittiert wurde … hupsi 😉

Und dann war es nach 6 Tagen auch schon wieder so weit, Santiago auf Wiedersehen zu sagen und nach Valparaíso aufzubrechen, wo wir unseren wohlverdienten Weihnachtsurlaub vom Urlaub verbringen sollten.

In Valparaíso hatten wir unser kleines aber feines Appartement schon im April vorgebucht, weil die Unterkünfte über Weihnachten und besonders über Silvester sehr begehrt sind. Endlich hatten wir auch die Möglichkeit, mal wieder selbst zu kochen, was uns zum Einen entgegen kam, weil das chilenische Essen nicht so wahnsinnig gut ist und zum anderen hatten wir schon in den zwei Wochen in Chile so viel Geld verbraten, wie wir sonst in einem Monat gebraucht haben, obwohl wir überhaupt keine Ausflüge gebucht hatten. Nach Bezug unserer Wohnung schrieb ich einen Einkaufszettel für unser Weihnachtsmenü (den der Schlumpf dann natürlich liegen gelassen hat) und dann ging es los ins chaotische Weihnachtsgetümmel Valparaísos. Die komplette Stadt bestand aus provisorischen Ständchen, die den verrücktesten Plastikgruscht und tonnenweise Geschenkpapier verkauften und hierbei dem Schreihals vom Wangener Wochenmarkt in nichts nachstanden. Im Gemüsemarkt wurde uns von jedem Verkäufer klargemacht, dass er der Einzige wäre, der uns überhaupt etwas verkaufe, da es nicht üblich sei, solch lächerlich kleine Mengen wie 2 Karotten oder eine Zwiebel, wie wir sie wollten, zu verkaufen. Preise gab es nur für Kiloware und im Rechnen tun sich die Chilenen etwas schwer. So bezahlten wir fast überall einen Pauschalpreis von 1000 Pesos (ca.1,25 €) und hatten z.B. statt 3 Karotten 5 im Beutel und statt 100 Gramm Oliven 250 Gramm Oliven. Nach knapp 4 Stunden Stresseinkauf auf dem Markt und in zwei Supermärkten kamen wir schließlich mit fast allen Zutaten, die wir benötigten, völlig erledigt nach Hause.

Am folgenden Morgen klingelte der Wecker bereits um 5.00 Uhr in der Früh und wir machten uns noch vor dem Frühstück auf zum Fischmarkt, um frische Muscheln für unser Hauptgericht zu kaufen. Auf dem Weg zum Bus trauten wir kaum unseren Augen, denn in unserem Viertel war die Straßenparty noch im vollem Gange. Hochalkoholisierte Menschen an jeder Ecke so weit das Auge reichte. Der junge Fahrkartenverkäufer im Bus versicherte uns, bescheid zu geben, wann wir aussteigen mussten, war aber vor lauter Flirten mit einer jungen Dame nicht fähig, seinem Job nachzugehen. So stiegen wir etwas frustriert in der nächsten Stadt Vina del Mar aus, um mit dem nächsten Bus wieder zurückzufahren. Der zweite Busfahrer hätte uns dann auch noch fast vergessen, rettete aber unser Weihnachtsmenü doch noch mit einer Vollbremsung vor dem Fischmarkt. Hier angekommen dachten wir erst: Oh je, überhaupt nichts los, alles verschlossen … wahrscheinlich fischen die Fischer an Heilig Abend doch nicht. Aber ein netter Schubkarrenfahrer wies uns dann auf die Rückseite der Markthalle, mit dem netten Hinweis, dort sei alles viel billiger als vorne und hier sollten wir dann auch fündig werden. An unzähligen Ständchen gab es tonnenweise Fische und Meeresfrüchte und wir kauften prompt 1,5 Kilo Venusmuscheln für einen Spottpreis von 1500 Pesos. Anschließend wurden wir noch von einer Kolonie überherziger Seelöwen überrascht, deren enorme Fettleibigkeit wohl nur ein Schluss zuließ – der Fischmarkt muss quasi ein Seelöwenschlaraffenland sein! Dies bestätigte sich auch bei unserem zweiten Besuch auf dem Markt, als die Seelöwen mit ungeheuren Mengen Fischabfällen gefüttert wurden.

An Heilig Abend ließen wir es uns so richtig gutgehen und kochten uns bei Apfel-Zimt-Kerzenlicht ein Festtagsmenü aus Erdbeer-Avocadosalat mit Balsamikodressing, Spaghetti Vongole mit den größten Venusmuscheln, die wir je gesehen haben und zum Nachtisch einer Creme aus verschiedenen Beeren. Weihnachten scheint für die Chilenen nicht so furchtbar wichtig zu sein. Am 1. Weihnachtsfeiertag hatten etliche Geschäfte geöffnet und sogar die städtische Müllabfuhr arbeitete den ganzen Tag. Wir verbrachten aber sehr gemütliche Tage mit kleineren Spaziergängen in der Stadt, längst überfälligen Näharbeiten an unseren Klamotten und trafen uns mit unseren österreichischen Freunden Sarah und Stephan, die wir in der Sprachschule in Quito kennen gelernt hatten, als Tina sich mal wieder über eine riesenhafte Jarra de Terremoto hermachte.

Nach den Feiertagen machten wir einen Ausflug ins wunderschöne Isla Negra ins Strandhausmuseum und zur letzten Ruhestätte von Pablo Neruda, einem der wichtigsten Dichter, Schriftsteller und Antifaschisten Chiles, dem auch der Literaturnobelpreis verliehen wurde. Neruda war Zeit seines Lebens ein großer Sammler unterschiedlichsten Sachen, die zum Großteil in seinem an ein Schiff erinnerndes „Häuschen“ ausgestellt sind und uns wahrlich begeistert haben.

An Silvester besorgten wir uns Muscheln vom Fischmarkt, genossen nochmal leckere Spaghetti Vongole und machten uns um 22.00 Uhr auf den Weg in die Hügel von Valparaíso um einen guten Platz für eines der größten Feuerwerke Südamerikas zu ergattern. Die zwei Stunden bis Mitternacht gingen recht flott vorüber, da die einheimischen Familien recht lustige Traditionen pflegten, wie z.B. Kunstschneesprühdosenschlachten, Himmelslaternen fliegen lassen und Notrufleuchtraketen in den Himmel feuern. Eigenes Feuerwerk dürfen die Chilenen nicht verschießen, aber zu Silvester ist das Alkoholverbot im öffentlichen Raum ausgesetzt und so war die Stimmung schon recht ausgelassen. Tina und ich ließen noch mal unser fantastisches Jahr 2016 Revue passieren und freuten uns über all die schönen Erlebnissen, die wir gemeinsam hatten. Und dann war es auch schon 12 Uhr und außer fröhlichen Neujahrswünschen passierte nichts … Um 5 nach zwölf ging dann aber plötzlich das Feuerwerk entlang der ganzen Küstenlinie los und es wurde für knapp 30 Minuten gefeuert, was nur so ging! Die letzten 10 Minuten konnte man fast nur noch erahnen was abging, da das Feuerwerk so viel Rauch produzierte, dass man von den Raketen kaum noch was sehen konnte. Völlig verrückt! Als wir am Neujahrsmorgen aufwachten, war die Party noch im vollen Gange, bis sie um 10.00 Uhr von den Wasserwerfern der Polizei beendet wurde. Die Chilenen scheinen ein recht partywütiges Völkchen zu sein, das sich nicht nur auf die Nächte beschränkt, denn die Neujahrsfiesta dauerte noch bis zum Abend des 2. Januar an, an dem sich dann aber im komplett verstopften Busterminal dramatische Erschöpfungsszenen abspielten, weil alle nur noch nach Hause wollten.

Die Tage in Valparaíso zogen so schnell an uns vorbei, dass wir gefühlt überhaupt nicht viel unternommen haben. Der Schein trügt natürlich, denn tägliche Spaziergänge durch die chaotisch-bunte Stadt, zwei Strandtage am eiskalten Pazifik, Stadtführungen, tägliches Eis essen gehen und die alltäglichen Pflichten wie Einkaufen und Kochen hielten uns ganz schön auf trapp 😉

Da Valparaíso für seine Streetart und Graffities weltbekannt ist, machten wir an unserem letzten Mittag noch eine Streetart-Tour mit, bei der uns zahlreiche Bilder gezeigt und deren Hintergründe beleuchtet wurden, was uns nochmal einen viel tieferen Einblick in diese tolle Stadt gab. So gab es z.B. auf einem Graffiti zahlreiche Skelette und Totenschädel zu bestaunen, die auf zwei große Erdbeben in Valparaíso hindeuten. Man könnte meinen, dass hier viele Menschen gestorben wären – tatsächlich brach aber jeweils ein Teil des Hügels ab, auf dem sich der Friedhof befindet. Die dadurch befreiten Toten wurden noch zwei Stassen weiter gefunden. Die Streetart-Tour wurde dann von einem heftigen Brand in den Hügeln hinter Valpo überschattet, innerhalb von Sekunden war keine Sonne mehr zu sehen und tiefschwarze Rauchwolken zogen über uns aufs Meer. Der an dem Tag herrschende starke Wind, ließ das Feuer so stark werden, dass sogar die deutschen Nachrichten davon berichteten. Pünktlich, als sich die Asche über Valpo niederließ, mussten wir uns nach 10 Tagen von unserer Weihnachtsresidenz verabschieden. Mit dem Bus ging es 12 weitere Stunden Richtung Süden nach Pucón.

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