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Kocher-Jagst-Radweg

Veröffentlicht: 04.09.2020

332 km lang ist der Koja. Wo bei er für mich Jako heißen müsste, denn Ulla und ich sind zuerst die Jagst hoch geradelt.


Nach der Anfahrt im Auto und einem verregneten Sonnabend (30.8.2020) im schönen Miltenberg am Main besuchen wir Ullas Tante Rosemarie in Amorbach/Odernwald. Nach dem Gang zu Onkel und Oma auf dem Friedhof, fahren wir dann mittags weiter nach Möckmühl an der Jagst. Das Auto wird am Schwimmbad geparkt. Es regnet wieder, so kann ich im Auto sitzend in Ruhe mein Müsli essen. Dann hört es auf und wir starten zur ersten Etappe Jagst aufwärts und erreichen trocken den Campingplatz Hollenbach in 60 km Entfernung. Dabei geht es durch gemütliche Orte mit viel Fachwerk. Jagsthausen mit der Götzenburg und Kloster Schönau laden zum Stop ein. Zum Campingplatz müssen wir bei Ailringen die Jagst verlassen und 7 km auf die Höhe radeln. Nach der schnellen Küche Gemüsepfanne mit Hirse gibt es noch ein kurzes Bad im Teich.

2.Etappe, 1.9.2020, Hollenbach- Ellwangen, 84 km                                   Zum Start geht es über Zaisenhausen 160 hm runter ins Jagsttal. Leider ist heute das Wetter sehr wechselhaft und wir müssen immer wieder unseren Regenponscho überziehen. Der Weg führt viel über kleine, wenig befahrene Straßen und bleibt meist im Tal. In Unterregenbach schauen wir uns die Fachwerkkirche näher an und etwas weiter besuchen wir die Ruine Leofels. Aus Hattingen kommen leider schlechte Nachrichten. Ulla Vater hat hohes Fieber bekommen, so gehen ihre Gedanken immer wieder nach Hause. Unsere Mittagspause machen wir vor der leider geschlossenen Bäckerei in Kirchberg. Aber hier gibt es immerhin eine offene Ladestation. Dann geht es weiter steil runter an die Jagst und über eine der alten gedeckten Holzbrücken zur mehrfach moderierten Lobernsteiner Mühle. Hier schneidet der Koja mehrere Jagstschleifen ab und führt über die Höhen von Tiefenbach, wo wir nach Studium der Zugverbindungen beschließen, das Ulla, wenn sie zu ihrm Vater will, am besten von Craisheim zum Auto zurück fährt. Ich setze die Tour alleine fort und radel noch bis Ellwangen. Auf dem Campingplatz bin ich der einzig mit Rad und Zelt, sonst stehen nur Wohnmobile dort. Nach dem Essen fahren ich zum SU noch durch den schmucken Ort zum Schlossberg. In den Tälern steigt Nebel auf und auf der Rüchfahrt zum Zelt ist doch schon erstaunlich frisch.

3.Etappe n Schwäbisch Hall 104 km Ich breche im Morgenebel auf und könnte Handschuhe gebrauchen. Erst zum Frühstück auf Schloss Kapfenburg kommen die Sonne heraus. Ich fahre spontan an den Ausgrabungen der Kocherburg vorbei. Die BuddelAG hat heute Besuch von der Archäologin. Da muss ich doch sehr an unsere Isenburg denken. Nächster Stop, die sprudelde Quelle des Kochers. In Aalen will ich meinen Akku bei Kaufland aufladen, doch alle Fächer sind ramponiert,  aber die Damen der Stadtinfo sind hilfsbereit. Das nächste Stück ist von viel Autoverkehr und Industrie geprägt, immer wieder geht es direkt an der Bundesstraße entlang, es gibt nur wenige ruhige ländliche Abschnitte. Bei Laufen kommen mir Draisinen entgegen. Hinter Gaildorf verlässt der Koja dann das Tal und ich fahre bei Tulla auch nicht mehr zurück an den Kocher, weil ich mich mit meinem Freund Meinolf und Conny treffen will und der wohnt auf der Höhe am Rollhof. Nach der freudigen Begrüßung und einem leckeren Essen fahren wir noch zum SU zum Einkorn. Ein wirklich guter Ort zum Schauen und Genießen. 

4. und letzte Etappe, 3.9.20 nach Bad Friedrichshall, 94 km                Nach dem guten, gemütlichen Frühstück schaue ich mich in Schwäbisch Hall um. Die Häuser spiegeln sich schön im Kocher und ich steige die Theaterstufen bis zur Kirche hinauf. Der mittlere Kocher ist wieder schön zu fahren. Es geht auf ruhigen Wegen durch Obstwiesen und direkt am Kocher lang. Kleine Dorfer mit Fachwerk und Stadtmauern laden zum Verweilen ein: Künzelau , Niederberg und Forchenberg gefallen mir.    Das Wetter ist jetzt toll. Ich fahre ab 11h wieder in kurzer Hose. Ich überlege, ob ich noch eine Nacht Campen und die Runde bis Möckmühl zuende fahren will. Doch es zieht mich nach Hause und ich möchte Ulla unterstützen. So steige ich um 16h in den Zug und fahre mit dem Quer-durchs-Land-Ticket los. Eine kurzfristige Fahrradkarte für den IC war nicht zu haben. Leider fällt mittendrin ein Zug aus und ein weiterer hat Verspätung, so dass ich um 23h in Köln die Weiterfahrt abbreche um bei Berni übernachte.

So kommt doch noch eine                5. Etappe, Köln -Hattingen 68 km hinzu. Die Strecke kenne ich inzwischen ja fast auswendig. Durch die Ford-Werke, auf der Autubahnbrücke über den Rhein, entlang der Wupper, durch die Ohligser Heide. Heute fahre ich als Variante mal am Neandertal Museum vorbei, um die Steckdosen zu nutzen. So entdecke ich auch das schöne Kirchspiel von Mettmann zum erszen Mal. Hinterm Zeittunnel,  auf der Niederbergbahn nach Velbert erwischt mich dann doch noch der Regen und in den Serpentinen nach Niernhof runter komme ich noch gefährlich ins Schliddern. Aber es geht alles gut und ich habe die Strecke in 3¼ Std reiner Fahrzeit geschafft.


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