AllgäuerinInNorwegen
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Vidsyn und Wikingerandenken

Veröffentlicht: 11.07.2020

Schon als ich nach Norwegen kam, wollte ich immer die Wikingergräber anschauen, die ich auf der Karte auch mit einem großen Kreuz markiert habe. Doch bis dahin fand ich niemanden, der mich dorthin fahren würde und eine Busverbindung gab es nicht.

Doch weil es heute so heiß werden soll, wollte ich erstmal den Berg besteigen. Als ich auf den Weg zum Parkplatz bog, stand da ein Bus und ließ gerade eine ganze Schulklasse aussteigen. Da ich ja Kontakt vermeiden sollte, beschloss ich, davor eine Sehenswürdigkeit anzuschauen: Das Olavskreuz am Korssund. Das Schild, das übrigens auch auf Deutsch war, sagte Folgendes:

„Eine Sage berichtet, dass Olav Haraldsson (der Heilige) ein Kreuz zum Gedenken daran errichtet haben soll, dass Gott für ihn eine Fahrrinne durch die Berge hindurch geöffnet hat, damit er auf direktem Weg segeln konnte. Das Kreuz ist ungewöhnlich hoch und monumental – es ragt fast 4 Meter empor. Die Kreuzarme messen insgesamt 1,4 Meter. Der Überlieferung zufolge soll ein rechteckiges Steinbecken, das aus demselben Stein wie das Kreuz hergestellt ist, als Taufbecken gedient haben. Das Steinkreuz stammt aus der Zeit der Christianisierung – aus den Jahren zwischen 950 und 1030 n. Chr., dem Ende der Wikingerzeit (800 – 1050). […] Korssund ist ein durchgehender Sund, der an dieser Stelle ziemlich schmal ist. […] Diese Stelle diente lange Zeit Seefahrern als Übernachtungsort. Es wird behauptet, dass ein Ort, der sich so gut für Übernachtungen geeignet hat, auch während der Christianisierung als Versammlungsort für Messen und Andachten benutzt werden konnte. An der Küste Westnorwegens gibt es drei hohe Steinkreuze […]. Es ist möglich, dass die Kreuze auf Anordnung einer der drei Missionskönige – Håkon Adalsteinsfostre (der Gute), Olav Tryggvason oder Olav Haraldsson (der Heilige) aufgestellt wurden. In den 80er Jahren wurde eine Brücke über Korssund gebaut.“

Olavskrossen bei Korssund
Insel vor Korssund


Danach lief ich aber den Hügel hoch, auf dem die Dagsturhytta von Fjaler (der Gemeinde von Dale) liegt. Auf dem Gipfel traf ich die Schulklasse, doch da ich gleich wieder runterlief, hatten wir kaum Kontakt. 

Aussicht auf Alden und die Dagsturhytta
Wollgraswiese

Danach wollte ich mir noch die Wikingergräber anschauen, die in der Nähe lagen. Ich hatte erwartet, dass sie leicht zugänglich sind, aber tatsächlich musste ich dafür erst ein wenig laufen. Zuerst war es nicht ausgeschrieben und ich ging durch einen Bauernhof, durch ein Tor im Zaun und dann war ich auf einer Schafsweide. Die Schafe waren alle artig und rannten vor mir davon. Dann musste ich über den Zaun klettern, denn ein Tor gab es nicht mehr. Ich lief über eine Wiese, die von blühendem Wollgras geschmückt wurde und dann war ich am Meer.

Ich hatte quasi meinen privaten Strandabschnitt, allerdings ohne Sand.

Eine kleine Privatbucht an den Wikingergräbern

Dann wollte ich auf einen kleinen Hügel steigen um eine Übersicht zu bekommen und dann stand da, dass das der Grabhügel ist. Wie das funktioniert, kann ich mir nicht wirklich ausmalen, da ein großer Anteil Stein gewesen ist. 

Grabhügel 1
Grabhügel 2

Trotzdem sonnte ich mich auf den Steinen am Meer und schlief ein. Auf meinem Rückweg irrte ich mich am Weg und so stand ich auf dem zweiten Grabhügel. Außer dem Schild, war absolut nichts, das darauf hinwies. 

Entspannen...
Endlich ein bisschen Wind in dieser Hitze

Auf meinem Rückweg durch die Schafsweide traute sich doch ein Schaf, auf mich zuzukommen. Ich blieb stehen und als es mit seinem Kopf näher in meine Richtung kam und mich fast berührte, streckte ich meine Hand abwehrend in Richtung des Kopfes, sagte laut „Nei!“ und ging weiter. Es blökte mir nach, doch da war ich schon längst wieder im Auto. 

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