Veröffentlicht: 08.09.2019
Hier in Norwegen ist es üblich, seine Freizeit in der Natur zu verbringen. Das setzte ich diesen Sonntag richtig um.
Nach dem Mittagessen trafen wir uns bei Ole Bjarne und er zeigte uns eine kleine Bucht. Auf dem Weg dorthin mussten wir mehrere Zäune überqueren. Was recht lustig war, da ich zu klein war, um darüber zu steigen und irgendwie rüberkletterte, während die anderen nur darüber stiegen. Dann ging es durch eine Schafsherde und entlang einem kleinen Bächlein durch einen kleinen Küstenwald. Am Ende aßen wir auf glatten Felsen mit bester Sicht auf die kleine Insel, die in der Nähe von Dale liegt, und natürlich wieder auf die Brücke.
Nach unserer kleinen Wanderung, Ole Bjarne hatte noch eine Verabredung, waren wir gegen 15 Uhr wieder zu Hause. Da beschlossen Alex und ich, noch eine kleine Wanderung in der Nähe zu unternehmen. In einer Broschüre hatten wir uns einen Weg für 1 Stunde rausgesucht. Der Anfang war noch relativ entspannt, aber dann mussten wir eine steile Wiese hochlaufen. Hier die Aussicht auf die Fjordlandschaft:
Etwas weiter im lokalen Fjell fanden wir dann dieses wunderschöne Haus, das wir Wochenendhütte nannten und uns eine kleine Geschichte über deren Besitzer/Bewohner ausdachten.
Endlich waren wir im Schatten angekommen (ja, ich habe es geschafft, mal wieder einen Sonnenbrand trotz Sonnencreme zu bekommen...), folgten wir einem kleinen Pfad durch den Wald. Irgendwann kamen wir dann an diesem Schild vorbei:
Ein Trollwald! Wir beschlossen, nicht der vorhergesehenen Route zu folgen und fingen an, durch den Trollwald zu gehen. Die Wälder in Norwegen haben so gut wie kein Unterholz, deshalb war es sehr angenehm, auf dem kleinen Pfad zu laufen.
Schließlich sahen wir links des Pfades ein Gemäuer, das wir natürlich anschauen mussten.
Und ganz in der Nähe bekamen wir dann auch die Trolle zu Gesicht:
Weiter ging es auf dem Pfad, bis wir irgendwo eine Abkürzung entdeckten, im Nachhinein nicht die beste Entscheidung, aber lest weiter...
Am Anfang war alles idyllisch und es fühlte sich an, als ob man durch die pure und unberührte Natur liefe.
Aber irgendwann wurde es so:
Und einige hundert Meter später durften wir eine relativ steile Stelle im Wald passieren, wobei wir bestimmt 200 m lang uns an Bäumen festhalten durften und auf rutschigen Wurzeln und Felsen Halt finden. Zwischendurch durften wir auch einen kleinen Bach inklusive Wasserfall passieren, was dank Wanderschuhen kein Problem war.
Doch ohne diese Kletterpassage hätten wir nie diesen Ausblick bekommen:
Nach der zweiten Wanderung wollte ich noch ein wenig die Sonne in unserem Garten genießen, also nahm ich mir einen Teppich und pflanzte mich ins Gras.
Während ich meine Hausaufgaben machte (aus Loyalität gegenüber den Schülern) und an meinen Keksen knabberte, lief Ole Bjarne mit einem nepalesischen Ehepaar (ich war gestern schon mit ihnen spazieren) vorbei und fragte mich, ob ich mit ihnen auf einen kleinen Bootstrip kommen möchte. Also zog ich mich schnell um und ging dann mit ihnen aufs Boot.
Wir fuhren ein wenig herum und als wir gerade ein paar Vögel, die wie Fischreiher aussehen, beobachteten, blinkerte ich ein wenig im Gewässer. Plötzlich hatte ich einen Biss und zum Vorschein kam ein Seelachs mit ca. 50-60 cm und 0,8 kg.
Ole Bjarne töte ihn für mich und zuhause filetierte ich ihn dann.
Zusammen mit Kartoffeln landete er in der Pfanne und so sah dann mein Abendessen aus:
__
Nach diesem aufregenden Tag freue ich mich wieder auf die Schule, aber auch auf die Sonne, die noch bis zum Mittwoch scheinen soll und danach schon wieder Regen.