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"Astrup maler dialekt" - Kinck

Veröffentlicht: 12.07.2020

Mittlerweile muss man im Museum ein Ticket vorbestellen und auch hier seine Adresse hinterlassen.

Diesen Samstag nutzte ich, um mir das Astrup-tunet anzuschauen.

Nikolai Astrup (1880 – 1928) war ein norwegischer Maler, der vor allem für seine Farbwahl und die Darstellung Westnorwegens bekannt war.

Da im Moment kaum ausländische Touristen im Land sind, war ich die Einzige, die eine Führung auf Englisch wollte und deshalb bekam ich eine Privatführung.

Zuerst lebten alle zusammen in einen kleinen undichten Schuppen mit Feuerstelle. Später zogen sie in eine größere Hütte und schließlich baute die Familie ein Haus, Stück für Stück. Das Atelier im Obergeschoss hatte sehr große Fenster, das für diese Zeit sehr ungewöhnlich ist.

Die erste Hütte
Das Haupthaus
Astrup-tunet

Interessant zu erfahren war auch, dass die Farbe weiß damals von Reichtum zeugte. Häuser, die in weiß gestrichen waren, gehörten zu denen, die Geld hatten. Deshalb strichen manche nur die Straßenseite ihres Hauses. Die Vorratskammer damals wurde in blau gestrichen. Die Mücken werden von dieser Farbe angezogen und die Mineralien, die in der Farbe stecken, töten sie dann.

Im Obergeschoss, wo das große Fenster ist, befindet sich das Atelier
Das Speisezimmer
Esszimmer
Atelier
Skizzen im Atelier

Nachdem ich die Wohnhäuser besichtigt hatte, durfte ich noch in die Gallerie, in der die Bilder ausgestellt werden. Wenn ihr ein wirklich hübsches Gemälde sehen wollt, könnt ihr nach „Juninatt kl. 3“ aus dem Jahr 1900 suchen.

Das Zitat „Astrup maler dialekt“ von Kinck erzählt die Kindheit Astrups. Sein Vater war Pastor und zwang seinen Sohn, zuhause sehr förmlich und Dänisch zu reden, wie es sich für die obere Schicht gehört. Doch außerhalb des Hauses sprach er den lokalen Jølsterdialekt. Und auch seine Bilder sind oft aus seiner unmittelbaren Umgebung, dem Jølstervatnet. Eine wunderschöne Umgebung, in der es Spaß machte, mit dem Auto herumzufahren. Ich sah sogar die Ausläufer des Jostedalsbreen, einem großen Gletscher.

Aussicht aufs Jølstravatnet
Solche Rahmen stehen um den ganzen See
Hier möchte man nicht schnell fahren...

Spontan entschloss ich mich, einmal um den See zu fahren. Mehrmals musste ich dabei anhalten, weil eine sehr große Gruppe Ziegen auf der Straße war und diese überqueren wollten. Einige Ziegen kamen sogar ans Fenster und wollten am Spiegel knabbern. 

Wer braucht Tempolimitschilder?

Bei meiner Heimfahrt kam ich noch am bekannten Huldrefossen vorbei, doch weil Kühe auf der Weide waren, konnte ich nicht näher ran.

Huldrefossen

Am Abend war ich bei Gro, der Schulrektorin, zum Grillen eingeladen und sie zeigte mir wunderschöne Bilder von Plätzen in Norwegen, an denen sie schon war und wo sie aufgewachsen war. 

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