Veröffentlicht: 28.01.2024
Die Zeit fliegt hier nur so vorbei. Meine letzten Tage in Ghana sind angebrochen und in wenigen Tagen geht es zurück nach Deutschland.
Obwohl Cape Three Point so abgelegen ist, haben wir ein paar Aktivitäten unternommen. So hatte ich beispielsweise meinen ersten Surfunterricht und ich weiß jetzt ganz genau, dass Surfen kein verstecktes Talent von mir ist. Das viele Salzwasser in den Augen und der doch recht unsanfte Aufprall auf dem Meeresboden waren am Ende etwas zu viel. Jedoch war es mal wieder das Zwischenmenschliche, dass es besonders machte. Der Surflehrer hatte uns gesehen als wir die Schule gestrichen haben. Es ist seine alte Schule in die er vor vielen Jahren selbst gegangen ist und aus Dankbarkeit für unsere Arbeit für die Gemeinschaft gab es kostenlose 30 Minuten extra obendrauf. Dies sind die kleinen Gesten der Dankbarkeit, die einem die Arbeit noch etwas leichter von der Hand gehen lassen.
Zusätzlich besuchten wir die Nachbarstadt, was eine Fahrt von etwa einer Stunde bedeutet. Diese wird nicht etwa per Auto sondern per Motorrad zurück gelegt. Somit ging es munter über Stock und Stein und pralle Sonne nach Busua. Hier gibt es ebenfalls ein Fort mit einer ähnlich dunklen Geschichte wie Cape Coast. Im Anschluss gab es noch eine kleine Bootstour in die Mangrovenwälder mit fliegenden Fischen. Auf dem Heimweg ging natürlich noch etwas schief, dafür sorgen die Straßenverhältnissen schon. Somit hatten wir einen Platten an einem der Motorräder. Dies wird ganz pragmatisch auf ghanaische Art gelöst und wir saßen einfach zu dritt auf einem Motorrad. Ich habe schon relativ schnell gelernt, dass persönlicher Raum in Ghana nicht existiert.
Das Highlight für mich in dieser Woche war die Bootsfahrt mit einem einheimischen Fischer, der uns Freiwillige mit hinaus zu seiner Arbeit genommen hat. Hier wird traditionell mit Schleppnetz gefischt. Einige Einheimische verwenden auch Dynamit und werfen dieses an der Küste ins Meer. Das ganze endet in einem ziemlichen Chaos, da Vögel sich ebenfalls auf die getöteten Fische stürzen. Es ist also mehr ein Rennen wer die beste Stücke abbekommt.
Leider gab es keine weiteren Begegnungen mit Schildkröten. Lediglich ein paar Spuren konnten wir finden. Da jedoch auf Grund des Vollmonds die Flut höher ist, ist der Sand zu nass und hart, um Eier zu vergraben. Leider warte ich deshalb noch vergeblich auf eine „große“ Schildkröte. Somit wurde nur sehr viel schweißtreibende Arbeit mit Mülleinsammeln und Streichen verbracht. Aber ich habe meinen neuen Lieblingsort hier gefunden. Direkt am Leuchtturm gibt es einen absolut perfekten Platz, um den Sonnenuntergang zu beobachten. Direkt an den Klippen gibt es einen atemberaubenden Blick. Ich komme jeden Abend hierher um den Ausblick und die Stille zu genießen.
Ich hoffe, dass ich in den letzten Tage hier noch auf eine oder mehrere Schildkröten treffe, aber so ist die Natur nun mal, man weiß nie wann es soweit ist. Vor meine Heimreise geht es noch nach Accra, die Hauptstadt. Ich werde euch von dort selbstverständlich auch noch berichten, vermutlich dann in meinem letzten Beitrag.
Ganz liebe Grüße vom Meer,
Veronika