Veröffentlicht: 30.10.2020
Wir haben Alta hinter uns gelassen und mit neuem verbessertem Radlager befahren wir noch eine letzte Landschaftsroute vor dem Nordkap. #Havøysund erwartet uns mit einer merkwürdigen Begebenheit - für uns gute geregelte deutsche Autofahrer.
Kurz nachdem wir auf die Landschaftsroute eingebogen sind, befinden wir uns auch schon auf einer Baustelle. Die Straße scheint abgerutscht zu sein und ein einzelner Bagger und sein Bauarbeiter schütten Kies auf den entsprechenden Abschnitt. Keine Baustellentafel, keine Verkehrs- und/oder Lichtzeichen, einfach nur ein Bagger. Da halten wir doch mal an und warten. Dieser nämlich schwenkt gerade eben seinen Arm von uns weg. Hm, fahren wir jetzt? Hupen wir? Anhalten ist ja schön und gut, aber wie ist das hier eigentlich geregelt? Als straßenschildverwöhnte Deutsche sind wir doch leicht irritiert. Wir warten etwa zwei Minuten, in dieser Zeit wird fleißig und ohne von uns Notiz zu nehmen, weiter gebaggert. Frederic fährt ein winziges Stückchen vor. Noch eins. Na ok, jetzt hat er uns aber gesehen? Nein? Noch ein Stückchen. Endlich reagiert der Bauarbeiter, schwenkt seine Baggerschaufel beiseite und winkt uns durch. Wir können uns aber schon denken, dass es in einer so dünn besiedelten Gegend einfach egal ist, wenn die Straße komplett gesperrt wird. Regelt sich ich alles irgendwie per Handzeichen. ;)
Weiter geht's. Und wie sich zeigt, war es gut, dass wir das Auto in die Werkstatt gebracht hatten. Zahlreiche enge und unübersichtliche Kurven eröffnen uns immer neue Blicke und fordern so einiges von Theobald. Schroffe Felsen zu rechten und schäumende Gischt zur linken. Wir sind begeistert und halten ab und zu auch mal an. Nicht nur um dem Auto Ruhe zu gönnen.
Die vorgesehenen Haltepunkte sind angenehm leer. Nur zwei, drei Autos und vier, drei Wohnwagen begegnen uns. An einer Rast gibt es sogar Fußbodenheizung in der Toilette. Da wird uns trotz des zunehmenden Sturms wieder warm. Zum Abendessen gibt es Nudeln.