Veröffentlicht: 01.08.2017
Vor der Abreise war in der Schule und zu Hause der Bär los. Für uns
war besonders wichtig, dass für unsere Stellvertretung alles klar,
die Wohnung frisch geputzt und alle nötigen Komoden für unseren
Untermieter Oli ausgeräumt waren. Mann, tut das Räumen und Entsorgen gut.
Vor unserer Abreise in die grosse, weite Welt
verabschiedeten wir uns bei einem heimischen Bier von unserer super
Familie und den lieben Freunden zu Hause. Für die einen war auch
bereits das Bier am Openair-Sonntag der
"We-wish-you-merry-Chritsmas-Happy-New-Year-Drink".
Die
Reise beginnt
Mit Begleitung von Mama und Papa Künzli reisten wir an den Flughafen. Wir schlürften den Kaffee am Flughafen so gemütlich und dachten uns wie schön es auch ist, genügend Zeit am Flughafen zu haben. Nachdem Rezi bei einer Stichprobendurchsuchung kurz aufgehalten wurde, wollten wir beide noch das kleine Geschäft auf festem Boden verrichten. Kaum auf dem Klo angekommen, hörten wir den Aufruf unserer Namen in den Lautsprechern. Kurz darauf trafen wir uns, ein wenig verwirrt und erstaunt zugleich, vor der Toilette wieder und sagten zueinander: „Jetzt aber..., däbii isch doch erscht halbi.“ Gar nicht schlecht, denn dadurch bekamen wir sogar einen Privat-Shuttle direkt zum Flugzeug. Der Flug war lange und das Essen schmeckte wie in einem Einstern-Hotel, das auch den einen Stern auf irgendeine fragliche Art und Weise gekauft hatte.
Am Flughafen Guatemala hatte uns die Willkür der Kontrolle besonders gefallen. Da mussten wir vor dem Ausgang auf einen Knopf drücken – entweder erschien eine grüne oder eine rote Ampel. Bei rot musste Tourist X durch die Kontrolle und bei Grünlicht, was wir bei diesem „Spiel“ hatten, war freier Durchgang. Damit wird auch versucht, die Korruption am Flughafen zu umgehen. „Bienvenido en Guatemala!“
Nach ungefähr 15 Stunden Reise kamen wir in Antigua an.
Antigua und Umgebung
Die Sprachschule, die wir zwei Wochen besucht hatten, war super. Wir erfuhren von unseren Lehrpersonen sehr viel über die Kultur, das Leben und natürlich die Sprache. Das Spanischlernen in der Gastfamilie kam ein bisschen zu kurz, da wir mit sieben anderen Studenten in der gleichen Familie waren und eine Art „Casa de Estudiantes“ hatten. Die meiste Zeit sprachen wir Englisch zu Hause, dafür verbrachten wir viele tolle Stunden zusammen.
Am zweiten Tag ging es Rezi ganz mies. Mit seinem Wundermittel „Hausgeist“ waren jedoch alle Sorgen bald vorbei. Einmal „chötzle“ und der Rezi war bereits am nächsten Tag wieder der Alte.
Während unserer Schulzeit lernten wir ganz viele nette, spannende und lustige Leute kennen. Unsere Mitstudenten und die vielen leckeren Kaffeeshops gefielen uns in Antigua besonders gut. Während Dési sich schon von Beginn an wohl fühlte in der Stadt, brauchte Rezi einige Zeit, seine Gedanken zu ordnen. Er hatte eine Reizüberflutung und konnte diese nicht einmal sauber aufnehmen, da die Luft von stinkenden Zweitaktmotoren total verpestet war. Nach kurzer Zeit in Antigua, tauchten wir in die Mayawelt ein und erlebten als Models eine Hochzeit bei den Idigenas.
Nach unserem Sprachaufenthalt und dem Abschied unserer genialen und multikultigen Grossfamilie, reisten wir nach Lago Atitlan und genossen die Zeit am See. Manchmal ist es anstrengend hier, da die Armut einem ein bisschen zu schaffen macht. Die Freude am Leben kommt hier jedoch selten zu kurz. Die Menschen sind glücklich, sehr liebevoll, offen und hilfsbereit.
Wir gehen bald zurück nach Antigua und freuen uns riesig, bis Mama in Guatemala ankommt. Unser Plan steht und die Abenteuer mit Mama können losgehen.
Hasta luego!