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Tag 18: 90 km Gegenwind

Veröffentlicht: 30.07.2023

Gestern Abend habe ich im Fernsehen die Wettervorhersage angeschaut. Demnach soll es heute 8 - 10 Sonnestunden gegeben haben (stimmt!!) und dafür ab heute Nacht ein Schauer den nächsten jagen. Das sind entzückende Aussichten...
Also beschließe ich, heute soweit wie möglich zu radeln, damit ich es im Sauwetter einfacher habe. Das blöde war nur, dass ich die komplette Strecke, etwas über 90 km, nur Gegenwind hatte, teilweise richtig heftig. Meine kleine Eiskaffee-Mittagspause habe ich im Innenraum des Cafe verbracht, nur damit ich den Wind nicht hören und nicht fühlen muss.
Die "Radlerdichte" hat sich merklich erhöht. Viele Radler (m/w/d) sind mir entgegen gekommen (die haben sich sichtlich über Rückenwind gefreut), in meine Richtung waren es deutlich weniger. Auch Familien mit Kindern sind auf Tour, mit Zelt und Schlafsack. Auch auffällig: der Anteil der Biobiker ist relativ hoch (was mich doch etwas wundert, liegt vielleicht am Altersschnitt). Die Mehrheit hat meine Fraktion natürlich nicht. By the way: zum "ausgehen" habe ich mein T-Shirt "Warum ich ohne Akku fahre? Weil ich es kann." dabei. Darauf werde ich immer wieder angesprochen...
Knapp 10 km sind es von Havelberg bis zur Mündung der Havel in die Elbe. Diese Mündung gibt es sogar zweimal, weil man sie wegen Hochwasserschutz nach dem Krieg mal verlegt hat. Jedenfalls bin ich jetzt auf dem Elberadweg und damit auf oder neben dem Damm (Hochwasserschutz). Oben sieht man mehr, unten ist es nicht so windig. Ich fahre mal so und mal so. Udo Lindenberg fällt mir ein: "Wir schwammen gegen die Strömung und rannten gegen den Wind...", mein Ohrwurm für heute.
Auch heute sind wieder viele Libellen zu sehen; gestern bin ich durch ein Gebiet geradelt, wo sie mir um die Ohren geflogen sind, so viele waren das. Libellen sind meine Lieblingsinsekten, die ganz großen "Hubschrauber" sind faszinierend. In meinem Garten ist ein kleiner Teich, an dem jedes Jahr 2 - 3 Hüllen zu finden sind, wenn sie von der Larve im Wasser zum Flugobjekt werden. Ich freue mich immer, wenn ich die kleinen blauen oder roten entdecke. Und die Hubschrauber!
Wittenberge wird schnell passiert, da wollte ich eigentlich Rast machen. Aber ich bin so schnell wieder draußen, dass ich nicht umkehre. Bis auf den größten frei stehenden Uhrturm Deutschlands habe ich nix gesehen. Wittenberge nennt sich "Tor zur Elbaue", und die Landschaft hält, was die Werbung verspricht. Die Elbe ist hier kein gezähmtes Gewässer, sondern hat viele Seitenarme mit Wiesen und unheimlich vielen blühenden Blumen - es ist richtig schön, da durchzufahren, trotz Gegenwind. Nur wenn es monoton gerade aus geht, merke ich meinen Allerwertesten und meine Oberschenkel.
Bis Dömitz halte ich durch, eine Unterkunft ist dank bett&bike des ADFC (da sind wir seit vielen Jahren Mitglied) schnell gefunden. An der Haustüre kommen die ersten Tropfen. Gut gemacht, Achim!

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