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Tag 16: Schaurig

Veröffentlicht: 28.07.2023

Der Blick aus dem Fenster (12. Etage!) verheißt nix Gutes: Berlin ist nur zu erahnen. Regen schlägt gegen das Fenster. Voller Begeisterung gehe ich frühstücken, die Baked Beans bessern meine Laune etwas. Doch als es dann losgeht, scheint die Sonne, die mich bis zum Brandenburger Tor begleitet. Ein kleiner Abstecher zum Potsdamer Platz muss sein. Die Strecke ist für komoot kein Problem, aber manche Passagen sind nicht gerade dolle: an Obdachlosen und Alkoholiker vorbei zu fahren zeigt mir die Realität, die wir oft ausblenden. Einzelschicksale oder Versagen der Gesellschaft? Gut, dass beim radeln die Gedanken kommen und gehen.


Offiziell beginnt am Brandenburger Tor der Havelland-Radweg, nur wissen das die Schilder nicht. Am Anfang ist er noch identisch mit dem "Mauer-Radweg", der ist gut ausgewiesen. Ich hab's komoot instruiert und so rolle ich entlang des Berlin-Spandau-Kanals. Schon beim Hauptbahnhof muss ich

kurz unterstehen, der erste Schauer kommt. Es werden noch mehrere und heftigere folgen. Aber so zu fahren ist richtig schön. Manchmal hat man den Eindruck, es gibt nur noch Kolonien (Schrebergärten), eine folgt der anderen. Bekannte Bezirksnamen tauchen auf, ich kenne sie von Insterburg & Co ("ich liebte ein Mädchen in Spandau, von der war immer der Mann blau" als Beispiel). Den ersten heftigen Schauer erlebe ich unter einer Brücke, beim zweiten stehe ich wohl an die 20 Minuten still unter Bäumen und werde doch nass.


Dann ist Berlin zu Ende. Ich hoffe, dass damit alles laute und hektische vorbei ist - so schön Fahrradspuren auch sind, man fährt doch neben den Autos. Über Falkensee, Brieselang und Bredow komme ich nach Nauen. Ich beschließe, genug geradelt zu sein unter diesen Bedingungen, zumal sich mein "heimliches" Ziel Ribbeck mit einem Übernachtungspreis von 144 € und zwar ohne Frühstück von alleine erledigt hat. Ich war da mal vor einigen Jahren zu Gast, es würde mich schon interessieren, was da draus geworden ist. Der Birnbaum muss also bis morgen warten, wenn ich an ihm vorbei fahre (Auflösung für die, die mit Fontane nix anfangen können, dann im morgigen Blog...)

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