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Abenteuer: Nong Kiaw und Weiterreise nach Sam Neua

Veröffentlicht: 14.02.2018

So, das wird jetzt mein erster Blogeintrag. Ich reise momentan mit einer Freundin durch Südostasien (Thailand, Laos, Indonesien). Wir haben beide gerade Abi gemacht und das ist somit unsere erste große Reise. Insgesamt sind wir 4 Monate unterwegs. Blogeinträge haben uns immer sehr weitergeholfen, also haben wir uns dazu entschieden, jetzt mal selbst einen zu schreiben, denn zur Strecke von Nong Kiaw nach Sam Neua haben wir wenig im Internet gefunden. Es wurde damit auch zu einem kleinen Abenteuer.

Unser Plan war es den Norden von Laos ein bisschen zu erkunden. Dafür wollten wir nach Nong Kiaw, von dort weiter nach Vieng Xai. Da man aber nicht direkt nach Vieng Xai kommt, muss man zuerst nach Sam Neua. Direkt als wir in Nong Kiaw ankamen, fragten wir am Busbahnhof nach einem Bus nach Vieng Xai. Der Mann guckte uns nur fragend an und schüttelte den Kopf. „No Vieng Xai. Sam Neua better“, sagte er immer wieder. Wir wollten doch garnicht nach Sam Neua und ehrlich gesagt hatte ich auch keine Ahnung wo das genau war. Rettung war nah. Ein Tourist der ebenfalls nach Vieng Xai wollte, erklärte uns, dass man zuerst nach Sam Neua fahren müsse um von dort weiter nach Vieng Xai zu kommen. Alles klar, so schwierig kann das ja nicht sein. Danach erklärte er uns aber noch, dass er selbst schon 3h auf den Bus dahin warte und ihm niemand sagen könne, wann genau der Bus kommt. Na super, dachten wir uns, aber kümmerten uns nicht weiter drum, weil wir ja eh erstmal ein bisschen Zeit in Nong Kiaw verbringen wollten.

Der Blick aus der Hängematte

Am Busbahnhof wurden wir von einem Tuk Tuk für 5 000 kip pro Person zum Hostel gefahren. Die Stadt war klein, also hätte man das Stück auch laufen können. Untergebracht waren wir im Nam Houn Riverside (120 000 kip für ein Bungalow). Wir übernachteten in  einem Bungalow mit Flussblick (sehr zu empfehlen!!). Wir mussten zwar pro Nacht 10 000 kip mehr bezahlen, als es auf booking. com steht und das WLAN funktionierte im Bungalow so gut wie gar nicht, aber der Ausblick von der Terrasse machte alles wett. Auch die eine oder andere Kakerlake kann einem da schon mal über den Weg laufen. Als wir ankamen waren es leider nur 15 Grad. Es wurde dann abends schon gut kalt in den Bungalows. Wir haben uns auch schnell noch eine Fleecejacke und eine wärmende Jogginghose gekauft, denn auf diese Temperaturen waren wir nicht eingestellt. Die nächsten Tage wärmte sich das Wetter auf und wir entschlossen uns, noch ein bisschen länger zu bleiben. In der Hängematte zu lesen und zu schreiben war toll. Auch das Essen und Nong Kiaw war lecker. Es gab viele vegetarische und vegane Optionen. Zwei sehr leckere Inder waren gleich die Straße runter. Aber warum zwei fast idenentische direkt nebeneinander???

Wir entschlossen uns gegen eine Tour, da unser Backpackerbudget schon ziemlich aufgebraucht war. Stattdessen probierten wir es auf eigene Faust. Wir liehen uns Fahrräder aus und fuhren die einzige Straße, die durchs Dorf ging, entlang. Die Strecke am Fluss war schön, aber wirklich viel zu sehen gab es danach nicht mehr. Man fuhr an kleineren Dörfern vorbei und wurde wie eigentlich immer und überall sehr angestarrt. Für uns war die Fahrradtour trotzdem toll, denn wir lieben Fahrrad fahren und mit Mountainbikes macht es natürlich besonders Spaß.

Einen anderen Tag gingen wir zum Viewpoint. Ca. 1h nach oben wandern. Da brannten die Oberschenkel schon das eine oder andere Mal. Die Aussicht war es wert. Tolle Landschaft, solange einem nicht asiatische Menschengruppen im Weg stehen, die da erstmal eine komplette Fotosession machen.

Na dann mal auf zum View Point

Als das Wetter wieder besser wurde, entschlossen wir uns Kajaks zu leihen und einfach mal zu gucken wo es uns hintreibt. Wir hatten zwei andere Deutsche in unserem Alter kennengelernt und entschlossen uns die Tour zusammen zu machen. Wir beschlossen erst gegen den Strom zu paddeln, damit der Rückweg leichter wird. In die andere Richtung hätte es wohl eine Höhle zum angucken gegeben, aber darauf waren wir jetzt nicht so wild. Den Fluss hinauf wurde die Natur nur schöner und schöner. An der Seite gab es kleine Strände an denen man kurz baden konnte, sofern sie nicht von Wasserbüffeln oder Schweinen eingenommen waren. Es war eine ruhige Fahrt. Ab und zu kamen Boote von Einheimischen oder Touristen an uns vorbei. Gestört haben die wenig. An dem Tag brannte die Sonne total und hat mir einen wunderschönen T-Shirt Abdruck auf die Arme gezaubert. Ein zweier Kajak hat übrigens 80 000 kip für einen Tag gekostet, während eine Tour (natürlich auch mit andern Extras) mindestens 180 000 kip gekostet hätte.

Schön wars
So und nun zur Abenteuertour nach Sam Neua; Dass man nicht direkt nach Vieng Xai konnte wussten wir schonmal. Es gab wohl einen Nachtbus und einen anderen, der zwischen 10-12 Uhr fahren sollte. Der Bus am Tag wurde uns nicht empfohlen, da man sonst mitten in der Nacht in Sam Neua ankommen würde.  Also der Nachtbus. Direkt beim Busbahnhof konnte man uns nicht weiterhelfen, also ging es zu Touriständen, die den Bus für einen buchen konnten. Der erste bei dem wir fragten (der hinter der Brücke an der Ecke wo es rechts reingeht)  sagte das wäre kein Problem, wir sollten 1-2 Tage vor Abfahrt wiederkommen. Der Bus würde uns 160 000 kip kosten und das wäre doch alles ganz einfach. 2 Tage vor der Abfahrt standen wir wieder da. Der Typ der diesmal da war hatte von den Bussen gar keine Ahnung und meinte, wir sollten morgen wieder kommen, wenn sein Kollege wieder da wäre. Also wir einen Tag später wieder da. Der Dritte, mit dem wir sprachen, sagte uns nur, dass wir den Bus lieber nicht über deren Touristenorganisation buchen sollten. Stattdessen schlug er uns vor uns lieber selbst an die Straße bei der Brücke zu stellen und in einem kleinen Bambushüttchen zu warten. Der Bus würde uns dann schon mitnehmen. Es würde für uns günstiger sein (nur 140 000 kip p.P) und er habe den Stress nicht, wenn der Bus schon voll ist (ist ihm wohl schon 3 mal passiert). Um 20 Uhr sollten wir uns da also hinstellen und warten. Da uns diese Aussage dann doch etwas zu vage war, fragten bei einer weiteren Touristenorganisation auf der anderen Seite der Brücke nach. Hier würde es 180 000 kip p.P. kosten. Sie würden den Bus vorher anrufen, weil dieser wohl nicht immer anhält und alles mit den Busfahrern klären. Wir buchten, weil wir mit der Organisation einfach ein sicheres Gefühl hatten. Am nächsten Tag sollten wir, um 18:00 da sein und hätten dann danach nach Zeit entspannt was zu essen. Sie würden uns dann abholen, wenn der Bus da ist. Der Bus kommt wohl immer zwischen 18 und 20 Uhr. Also wäre 20 Uhr viel zu spät wie es uns im anderen Touristenbüro gesagt wurde. Naja. Um 18 Uhr standen wir dann da mit hungrigen Bäuchen, bereit etwas essen zu gehen. Die Rucksäcke wollten wir abstellen und Bescheid sagen, dass wir gegenüber essen sind, damit sie uns dann auch wirklich abholen konnten. Jetzt wurde uns gesagt der Bus würde mit 1000% Sicherheit in 15min da sein. Damit wurde die Zeit zum Essen knapp und wir holten uns nur schnell Reis, um diesen mit Tomaten, Avocado und Erdnüssen zu essen (und wenn es sein muss, sogar im Bus). Der Bus kam dann doch erst um 19:00, da hätte man auch in Ruhe essen können. Der Bus war ein local Bus, so wie wir es schon erwartet hatten. Damit der Bus auch wirklich hält wurde einfach ein Stuhl mit einem Schild an die Straße gestellt. Funktionierte auch! Der Bus war schon ziemlich voll, aber für uns wurde noch ein Doppelplatz frei gemacht und unsere Rucksäcke kamen zum Glück in den Gang, wo wir sie immer im Auge hatten. Vorher hatten wir sie extra in einen Beutel getan. Das hat sich auch gelohnt, weil sie sonst hart dreckig geworden wären. Als wir in den Bus stiegen, starrte uns alle anderen Businsassen an. Sie drehten sich auch immer wieder nach uns um und waren so etwas wie blonde Touristinnen wohl nicht gewohnt. Uns war das Ganze mehr als unangenehm. Der von dem Touristenbüro redete noch kurz mit dem Busfahrern und los ging die Fahrt. Wie lange genau sie gehen sollte war unklar (so zwischen 9&12h). Die Sitze waren ziemlich bequem. Also dachten wir uns Kopfhörer rein und irgendwie die nächsten 10h überstehen. Im Bus waren 3 kleine Kinder. Das erste ca 4 Jahre. Sehr ruhig. Das zweite max. 1 Jahr. Es war die ganze Zeit am Husten. Das hörte sich echt nicht gut an. Das Dritte bemerkte ich erst beim Aussteigen. So das mit dem Musik hören wurde dann allerdings nichts, denn es wurde erst einmal schön laut Radio angemacht. Die Musik hörte sich eigentlich die nächsten 10h gleich an und versetzte und ins eine Art Trance. 30 min gefahren: (wir schon kurz vorm Einschlafen) Licht an, Tür auf. Alle stürmen raus. Pinkelpause wie wir später erfuhren. Eine Stunde später das Gleiche nochmal. Diesmal gingen wir auch raus. Aber nichts da mit Toiletten. Für die Männer war das einfach, für uns schon schwerer, denn da waren keine Büsche oder Ähnliches. Die Pause war kürzer als gedacht.  Eine Minute und dann wurde schon gehupt, dass alle wieder zusammen kommen sollten. 5min später wieder Pause. Licht an. Türen auf. Was war jetzt los? Laut diskutierten alle miteinander. Wir verstanden kein Wort. Es wurde hecktisch druchgezählt. Hatten wir jemanden vergessen? Anscheinend nicht, denn wir fuhren einfach weiter. Im Bus war es ganz schön kalt. Glücklicherweise hatte ich meinen Schlafsack griffbereit. Die Straßen waren schlecht und kurvig. Ab und zu ließen wir Leute in kleinen Dörfern raus. Da wir überhaupt nicht wussten wo wir aussteigen mussten, war es eine Überraschung als wir um 5 Uhr morgens ankamen. Der Busfahrer stieg aus, aber sagte nichts. Draußen konnte man kein Schild oder Ähnliches sehen, um zu erkennen, wo man genau war. Auch die anderen Fahrgäste schienen verwirrt. Die Tür öffnete sich und 5 Laoten quetschten ihre Köpfe in den Bus und riefen durcheinander: „TAXI TAXI TAXI???“ Wir, zu dem Zeitpunkt komplett überfordert mit der Situation und gerade aufgewacht, probierten Leute danach zu fragen, ob wir schon in Sam Neua wären. Selbst der Busfahrer verstand uns nicht, obwohl wir unser einfachstes Englisch benutzen: „Here Sam Neua??!“ Dann die Rettung: der eine Taxifahrer versteht Englisch und erklärt uns dass Sam Neua noch 3km entfernt ist und er uns da zu einem Guesthouse fahren kann. Für die Fahrt bezahlten wir 30 000 kip. Das war uns in dem Moment auch total egal. Es war dunkel, uns war kalt und wir hatten jegliche Orientierung verloren. Der Taxifahrer klingelte für uns bei einem Guesthouse und heraus kam ein kleiner Mann im Bademantel, der uns nur einen Schlüssel in die Hand drückte. Als ich nach dem wifi fragte, gab er uns das leicht angenervt auch noch. Ich wollte zumindest einmal googeln können, wo wir jetzt genau sind, um ruhig schlafen zu können. Das Zimmer war nett und jetzt hieß es erstmal ausschlafen. 

Am nächsten Tag guckten wir uns dann das erste Mal die kleine Stadt, in der wir hier gelandet sind, an. Zum Frühstück gab es Müsli, das wir noch dabei hatten. Zum Mittagessen ging es auf Nahrungssuche. Ein Restaurant zu finden war gar nicht so leicht. Wir fanden genau zwei. Durch Zufall entscheiden wir zu welchem wir gehen, denn so etwas wie eine Karte gab es nicht. Also fragten wir einfach nach typischen laotischen Gerichten. Verstanden, von dem was wir sagten hat unsere Bedienung glaube ich nichts. Aber unsere noodle soup kam dann trotzdem. Leider mit Fleisch für uns Vegetarier und Veganer, aber Hauptsache was zu essen. Auf dem Rückweg zum Hostel entdeckten wir ein Restaurant direkt neben unserem Hostel. Das einzige wo es eine englische Karte gab. Das probieren wir heute Abend mal aus. Dort begegneten wir dann übrigens auch den einzigen anderen Touristen hier in Sam Neua. Und morgen geht es nach Vieng Xai...


Liebe Grüße von Charlotte & Pia

**an Mama: falls du das ließt, sorry für meine Rechtschreibung**

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