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Wo bin ich denn hier gelandet?

Veröffentlicht: 27.05.2024

Hallo, liebe Grüße aus Busan, wo ich im Bett liege und aus dem Fenster das Treiben im Hafen und auf der Straße schaue. Ich wohne quasi direkt neben dem Hauptbahnhof, und so sieht es auch ein bisschen aus. 😬 Aber eins nach dem anderen.

Zum Abschied gab es heute eine andere hausgemachte Marmelade (vielleicht Apfel?), ein Spiegelei, gebratene Zucchini und Kartoffeln, Salat, Joghurt und Melone. Dazu Saft und Tee. Ich hab alles verputzt! 

Nach einem leckeren Abschiedsfrühstück mit Blick ins Grüne hat mich mein Herbergsvater bis zur Bushaltestelle gefahren - einfach so, “weil es doch so warm ist und dein Koffer so schwer”. Dort stieg ich dann - unter dem gutmütig geäußerten Mitgefühl des Busfahrers angesichts des dicken Koffers - in den Bus zum Bahnhof, wo mir wiederrum ein anderer freundlicher Herr den Koffer in den Zug hievte. Ich sags euch, die Rentner hier und ich, das läuft. 😅

Bisschen komisches Gefühl, sämtliche Sachen einfach auf einem Flur stehen zu lassen und weg zu gehen... Aber in Korea kommt nix weg. 

Ein halbes Stündchen Zugfahrt nur, dann war ich schon in Busan. Viel zu früh, um im Airbnb einchecken zu können. Ich durfte aber schon mein Gepäck dort lassen und bin dann nur mit Portemonnaie und Handy bewaffnet zum nächsten Einkaufszentrum, um dort die Zeit bis zum Checkin zu verbummeln. 

Springbrunnen Show mit Licht und Musik. 

Dort gab es nicht nur auf 5 Etagen Dinge zu bestaunen, sondern auch die angeblich weltweit größte Springbrunnen-Lichtershow in einem Kaufhaus, sowie eine sehr große Fressmeile, wo ich mir 칼국수 Kalguksu zum Mittagessen gegönnt habe. 

Kalguksu mit verschiedenen Sorten Kimchi 

Kal (칼) bedeutet Messer und Guksu (국수) Nudeln, also Nudeln, deren Teig mit dem Messer in Streifen geschnitten wird. Die dicken Nudeln schwammen in meinem Fall in einer Brühe aus Pilzen und Perillasamen. Das Essen war leider nicht ganz so mein Fall, wobei ich mich jetzt frage ob es am Gericht lag (ich habe zum ersten Mal Kalguksu gegessen) oder am Laden.

Stellt euch mal vor, in so einem Schilderwald müsst ihr dieses eine Lokal oder so finden. Da sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. 

Es blieb noch eine Stunde bis zum Checkin, also habe ich mich noch auf den Weg zu einem Geheimtipp unweit von meiner Unterkunft gemacht. Dort gibt es einen Ort, an dem man 168 Stufen hochsteigen kann, bzw. eine kleine Einschienenbahn benutzen kann, um dann von oben einen tollen Blick auf die Stadt und das Meer zu haben.

168 stairs and I didn't climb a single one. 😂

Doch oben angekommen, hatte sich nicht nur der Himmel komplett verdüstert, auch die Einschienenbahn war gesperrt - sie soll wohl durch einen Aufzug ersetzt werden. Ehrlich gesagt, die ziemlich morsch aussehenden, steilen Stufen zu erklimmen, um dann in eine dichte Wolkendecke zu gucken, die über der Stadt hängt, klang für mich nicht so verlockend. Darum bin ich den Hügel wieder runter und zur Unterkunft, die nun für den Checkin freigegeben war.

In der Nähe der Unterkunft 

Die Wohnung hat einen schönen Blick über den Hafen, auch wenn es ziemlich bedeckt war, und ist auch sonst ganz ok. Teilweise ein bisschen abgewohnt, aber zumindest keine Kakerlaken wie damals in Itaewon! 

Ich hab erst mal ne Maschine Wäsche gemacht und mich ein bisschen sortiert, dann bin ich noch mal losgezogen zu einem Streetfood Markt, um mir was zum Abendessen zu besorgen. Mittlerweile hatte es schon angefangen zu regnen, und auf dem Markt waren die meisten Stände schon geschlossen. Aber eine Spezialität aus Busan, die ich unbedingt probieren wollte, gab es: Hotteok! 

Randvoll gefüllt mit Kernen ist dieser Hotteok eine leckere Mischung aus süß und salzig. 

Das ist eine Art frittierter Pfannkuchen. Der Teig wird vor dem Ausbacken mit braunem Zucker gefüllt, und dann anschließend aufgeschnitten und mit gesalzenen Kernen (Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne usw.) gefüllt. Das war super lecker! Dann habe ich mir noch Gemüse-Mandu (Teigtaschen) mitgenommen und bin vor dem immer stärker werdenden Regen geflüchtet, um zu Hause zu essen.

Abendessen mit dem letzten Rest Reis + Kim aus Seoul. 

Joa, das wars erst mal so weit. Mir wurde von Busan so vorgeschwärmt, aber auf den ersten Blick erscheint es mir wie eine dreckigere, unübersichtlichere und irgendwie gruseligere Version von Seoul. Ich kann es nicht genau begründen, aber irgendwas an dieser Stadt löst in mir Unbehagen aus. 

Blick auf den Hauptbahnhof 
Die Stadt fühlt sich teilweise an wie eine real gewordene Version der Serie "Altered Carbon". 

Vielleicht ist das Bahnhofsviertel aber auch einfach nicht der richtige Ausgangsort, um über eine Stadt zu urteilen. Darum werde ich mir morgen mal irgendwas (hoffentlich) schöneres anschauen, und dann sehen wir weiter. Wenn alle Stricke reißen, fahre ich halt zurück nach Gyeongju und frage, ob ich wieder in das Gästehaus darf.😄 Oder doch noch mal nach Seoul und ein paar Tage Unterricht? 😍😅

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