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Der 48h Sonntag

Veröffentlicht: 23.05.2024

Ich bin euch noch einen Nachtrag zum Wochenende schuldig! Gerade sitze ich in der U-Bahn auf dem Rückweg von meinem letzten Seoul-Abenteuer und hab ein bisschen Zeit. Also los!

Ihr erinnert euch vielleicht, dass ich am Sonntagmorgen von Sokcho zurück nach Seoul fuhr? Kaum am Busbahnhof in Gangnam angekommen, ging es ganz flott. Schnell noch ein Ticket ziehen, mit der U-Bahn heim, Tasche ablegen, umziehen und wieder zurück. Dann noch mal 40 Minuten Busfahrt und schon war ich in dem kleinen Städtchen Yongin. 

Fun fact: Yongin liegt südlich von Seoul und ist vor allem vor den Freizeitpark Everland bekannt, der sich dort befindet. Das mit dem "Städtchen" ist übrigens ironisch gemeint, denn die Stadt hat auch über 1 Millionen Einwohner....

Einer dieser Einwohner hat mich jedenfalls am Bahnhof abgeholt und dann gings erst mal zum Mittagessen. Es war nämlich 15 Uhr, ich hatte den ganzen Tag noch nichts gegessen (darin bin ich inzwischen richtig gut) und dementsprechend Hunger!

Die gegrillten Fleischstückchen werden mit Dip, Knobi und Frühlingszwiebeln in ein Salatblatt gewickelt und als Päckchen in den Mund geschoben. Dazu gibt es Algensuppe und was immer man an Beilagen bestellen möchte. 

Es gab Koreanisches Barbecue, das hatte ich mir gewünscht. Einmal wollte ich das während meiner Reise essen! Es war auch sehr lecker, solange ich nicht die rote Suppe (scharf), die Chilis (sehr scharf) oder die dunkelrote Soße (sofortiger Tod) gegessen habe! 😅 

Das Fleisch wird im ganzen auf den Rost gelegt und dann mit einer Schere klein geschnitten. Das finde ich nach wie vor richtig seltsam! 

Ich kann nur empfehlen, beim Grillen eine kleine Metallschüssel mit Öl auf den Rost zu stellen und dort drin Knoblauchzehen zu garen. Und Zwiebelringe auf dem Rost. Beides fantastisch! 

Vorher... 
... und nachher. Koreanischer Knobi ist übrigens wesentlich milder als der deutsche. Da kann man ruhig ordentlich zuschlagen! 😅

Anschließend fuhren wir mit der kleinen Minibahn, von der ich unbedingt ganz viele Fotos machen sollte, zur nächsten Station. Die Bar, in der der Freund arbeitet, und die eigentlich Sonntags geschlossen ist, aber extra für mich geöffnet wurde. 

Minibahn mit nur einem Wagen
Willkommen im Songbird! 

Dort hatten er und sein Kollege extra einen Tisch vorbereitet inklusive Willkommens-Drink, es gab zwei Flaschen super leckeren Rotwein, den der Kollege (ein Sommelier) ausgesucht hatte, und dazu eine "Knabberplatte" mit Crackern, Käse und Wurst. 

So liebevoll wurde ich hier empfangen. :) 

Da ja außer uns niemand da war, konnten wir auf der dicken Anlage alle Lieder spielen die wir wollten und so laut wir wollten, und es war einfach richtig lustig. Anschließend wurde mir noch ein Wunsch erfüllt: Karaoke! 😍 

Das wollte ich so gerne mal machen und es war so toll! Dort haben wir dann auch noch weitere Kollegen von den beiden getroffen. Das hat alles so viel Spaß gemacht, dass ich den letzten Bus nach Seoul verpasst habe. Ups! 

So kam es also, dass ich zum zweiten Mal in diesem Urlaub irgendwo gestrandet bin... Für die Schule hab ich mich per Mail krank gemeldet, damit meine Privatlehrerin Bescheid weiß, die Jungs haben mir einen Schlafplatz im Motel organisiert und dann ging der Sonntag halt in die Verlängerung! 

Das nächtliche Yongin: Das erste Mal auf dieser Reise, dass ich freiwillig bis 2 Uhr nachts wach war! 😂

Als mich der nächste Tag mit nicht so sanften Kopfschmerzen weckte, fiel mir dann auch wieder ein, warum ich für gewöhnlich bei einem Glas Wein bleibe... Aber gut, da musste ich dann durch. 

Es gab ein sehr deftiges Katerfrühstück, und zwar 돼지국밥 (Dwe-dschi-guck-bap), was übersetzt "Schwein, Suppe, Reis" bedeutet und, es dürfte kaum überraschen, eine Suppe mit Reis, Pilzen, Zwiebeln, und Schweinefleisch ist. 

Einmal mit, einmal ohne scharf. 

Danach noch ein Spaziergang am Fluss entlang und ein Abstecher in ein Café, wobei die Gespräche mit den schwerer werdenden Augenlidern immer träger wurden. Am frühen Nachmittag hab ich dann den Bus zurück nach Seoul genommen, noch ein bisschen Wäsche gemacht, Reste aus dem Kühlschrank gefuttert und mich dann ordentlich früh ins Bett gepackt. 

Fertig mit der Welt! 

Der Trip nach Yongin war auf jeden Fall eins meiner Reisehighlights! 

Ps: Den Dienstag kennt ihr ja schon, mit dem sentimalen Ausbruch am Flussufer. Das heißt, im nächsten Beitrag geht es mit Mittwoch weiter. Der war gut. Ich versprechs! 

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