Veröffentlicht: 02.01.2022
13. Oktober 2021
Heute Morgen scheint wieder die Sonne, der Himmel ist blau und das Thermometer zeigt +5 Grad 🥶🥶🥶
Heute Vormittag gehen wir (Tochter und ich) wieder ausreiten. Nach dem Frühstück laufen wir gegen 9:30 zum Stall, wo Peter und Sandra bereits 6 Pferde putzen und satteln. Die Haflingerstuten Una, Issy, Haflinger Wasti, „meine“ Fany und Schecke Daisy stehen auch wieder da, daher freuen wir uns kurz, dass wohl jeder „sein“ Pferd von gestern wiederbekommt. Während auch Mara sich schon auf Wasti freut, helfen wir beim Putzen, als Peter die Pferde zuteilt.
Wasti und Fany werden heute von Sandra im Reitunterricht gebraucht – oh, ok – daher bekommt Mara heute Araber-Haflingermix Artax, der Fany zum Verwechseln ähnlich sieht. Meine Tochter soll wieder Haflingerstute Issy reiten, ich bekomme Una.
Alles klar! Ich bin gespannt, wie es mit Una klappt 🤩
Auch heute geht’s mit Westernsattel los. Wie gestern reiten wir den steilen Weg hinunter in den Wald Richtung Hafling.
Als wir die Straße überqueren, sagt Peter, es wäre wohl am einfachsten, die gleiche Strecke wie gestern zu reiten.
Hm…. Echt!? Schade…. Ich hatte mich auf etwas andere Wege gefreut, zumal es gestern doch sehr straßenlastig war. Aber gut, ich kenne mich ja hier nicht aus.
Das Wetter ist dafür heute weider ein Traum! Anfangs ist es noch etwas frisch, aber als die Sonne sich in ihrer vollen Schönheit präsentiert, ist es angenehm warm.
Die Pferde sind heute wesentlich gechillter als gestern. Wir legen wieder eine längere Trabstrecke ein, bevor wir nebeneinander am langen Zügel durch den Wald zurück Richtung Hafling reiten.
Im Gegensatz zu einer anderen Reitgruppe, die brav mit 10 Personen als Abteilung hintereinander reiten, reiten Peter und ich und die Mädels hinter uns entspannt nebeneinander und unterhalten uns.
Das ist echt lustig. Border Collie Ronja ist natürlich auch wieder mit dabei. Sie ist wirklich nicht kaputt zu bekommen und liebt es, die Ausritte zu begleiten.
Pünktlich um 12 Uhr sind wir wieder zurück auf dem Gfreinhof.
Una war echt brav und auch Mara hat sich mit Artax bestens angefreundet.
Nachdem die Pferde abgesattelt sind und auf der Wiese mit den anderen Hafis toben dürfen, schaukeln die Mädels noch ne Runde, während ich das Mittagessen zubereite.
Nach dem Essen überlegen wir, was wir heute mit dem angefangenen Tag noch machen können. Wir entscheiden uns für Meran 2000, wo wir vielleicht eine kleine Wanderung auf eine Alm machen wollen. Nichts Großes, denn morgen ist ja der Ganztagestrip mit unseren Südtiroler Freunden angesagt.
Bevor wir losfahren, will ich bei Sandra noch einen weiteren Ausritt buchen, auch mit Mara zusammen, wenn das geht. Sandra schlägt uns Freitag Vormittag einen Halbtagesritt mit Mittagessen auf einer Alm vor. Oh wie cool! Ja, das kommt meinen Vorstellungen vom Ausreiten schon näher 🤩🤩🤩🐴
Mit einem breiten Grinsen im Gesicht geht es hoch nach Hafling Dorf zur Gondelstation Falzeben (die Vorfreude auf den Halbtagesritt am Freitag ist riesig 🤭).
Es ist knapp 14 Uhr, als wir oben ankommen und von der Bergstation in Richtung Waidmann Alm wandern.
Eigentlich ist die Idee ja, in der Waidmann Alm ein Käffchen zu trinken und dann zur Falzeben Station abzusteigen. Warum wir das nicht machen, weiß ich nicht genau…. 🤷🏻♀️🤷🏻♀️
Das Wetter ist so toll, die Waidmann Alm so voll – daher beschließen wir, den Berg hinunter zur Mittager Sesselliftstation zu laufen und mit dem Sessel nach oben auf den „kleinen Mittager“ (2.304 m) zu fahren. Am Sessellift gegenüber werden gerade per Hand die unzähligen Sessel ins Seil eingehängt. Was für eine Arbeit…
Es ist fast 15 Uhr, als wir mit dem 2er Sessel den kleinen Mittager erreicht haben. Hier oben liegen noch ein paar Schneereste, was Sohnemann natürlich gleich animiert, Schneebälle zu werfen. Die Aussicht ist mega – bis auf die Dolomiten können wir schauen! Toll! Allerdings bleiben wir nicht lange hier oben – es ist windig und saukalt!
Per Sessel geht es wieder nach unten – für den Abstieg von hier oben ist es schon zu spät – und jetzt gönnen wir uns in der Kirchsteiger Alm (1.995m) den wohlverdienten Kaffee mit Kuchen und chillen in der Sonne! Herrlich hier oben!
Es ist 16 Uhr als wir uns für den Abstieg fertig machen. Zur Erinnerung: wir wollten den gleichen Weg zurück und dann an der Gondel Falzeben absteigen – das haben wir ja schon beim ersten Mal gemacht, als wir nach der Alpin Bob Bahnfahrt abgestiegen sind.
Heißt aber auch: erst mal wieder den steilen Berg hoch zur Waidmann Alm und dann eben den gleichen Weg zurück – wie langweilig…. Naja… aber wohl die schnellste Variante (und wir kennen den Weg!). Der Gatte hat keine Lust darauf und fragt den Liftmann beim Vorbeilaufen, ob es noch einen anderen Weg runter geben würde. Dieser beschreibt uns einen Weg am Bach entlang, nennt ein paar Wegnummern und sagt, das wäre schneller und schöner, als den Berg wieder hinauf zu laufen.
Na dann, wenn er das sagt, wird das ja stimmen – er kennt sich ja schließlich hier aus….🤷🏻♀️🤷🏻♀️
Was für eine enorme Fehlinformation das war, finden wir erst heraus, als es zu spät ist….🙈🙈
Gut gelaunt laufen wir also erst parallel zum Bach, überqueren den Bach mit Hilfe eines Holzbrettes, ohne nasse Füße zu bekommen, dann ein Stück in den Wald hinein.
Was mir von Anfang an nicht gefällt: der Weg ist auf der anderen Seite des Tals und des Bachs – wo bitte überqueren wir den Bach bzw. das Tal, um wieder auf die Bergseite der Gondel zu kommen!? Keine Antwort vom Gatten – der Liftmann hat das so gesagt, das stimmt!
Wir wandern nach einer Weile (auf der falschen Seite) geraume Zeit bergauf. Bergauf!? Sollte es nicht bergab gehen!? Ich bin verunsichert, der Gatte motzt – wir laufen weiter! Der Liftmann hat es so beschrieben.
Nachdem es endlich wieder bergab geht, kommt auch endlich der Abzweig, der über den Bach und durchs Tal führen soll – und das böse Erwachen: der Weg ist gesperrt und angeblich nicht begehbar!
Ahhhhhhhhhhhhh……………………………
Ich habs geahnt. Was nun???? Es ist mittlerweile 17 Uhr und wir sind schätzungsweite keinen Höhenmeter nach unten gelaufen, seit wir die Kirchsteiger Alm verlassen haben. Wir holen die Handys raus und googlen nach Karten und Wegen. Googlemaps sagt uns, es wären noch 13 km und 3,5 Stunden nach unten. What!? Ok, da kann nicht stimmen (hoffe ich zumindest). Die App Komoot behauptet knapp die Hälfte. Oh Gott. Wir wollten eine KLEINE Wanderung machen, quasi „Spazieren gehen und ein Käffchen trinken“, jetzt wird das Ganze zur großen Herausforderung.
Wir folgen den Hinweisschildern zur Maiser Alm, da stimmt zumindest grob die Richtung und schauen nach weiteren Schildern. Der Weg ist echt schön, die Aussicht toll – schade, dass ich sie nicht wirklich genießen kann, weil ich mir echt Sorgen machen, ob wir vor Sonnenuntergang noch den Parkplatz erreichen werden.
Ein weiteres Schild weist uns den Weg zur Moschwald Alm, die auf jeden Fall in Richtung Falzeben liegt. Nach einer Weile erreichen wir diese dann auch. Draußen sitzen noch Wanderer und essen und trinken, wir sind also nicht alleine. Hinter uns macht sich jetzt auch ein Pärchen an den Abstieg, das beruhigt mich.
Kurz nach der Moschwald Alm erreichen wir das nächste Hinweisschild mit „Hafling 1h20“ und „Falzeben 30 Minuten“.
Uff, das Ende ist in Sicht!
Mal sehen, ob wir in 30 Minuten unten sind – scheinen nämlich noch so einige Höhenmeter zu sein.
Mein Gefühl bestätigt sich, als wir den schmalen, steinigen und SEHR steilen Pfad nach unten ins Tal vor uns sehen. Ok, das wird noch mal eine Herausforderung!
Ich bin heilfroh, meine Trekkingstöcke links und rechts in der Hand zu haben. Die Kletterei geht echt in die Knie und die Felsplatten sind teilweise echt rutschig.
Der Weg bergab scheint kein Ende zu nehmen, aber irgendwann erreichen wir den Bach bzw. das Flussbett.
Über eine Brücke überqueren wir das Flussbett und dann geht es auf der anderen Seite wieder bergauf… ich bekomme die Krise… Aber gut hilft ja nichts, also nochmal rauf, um dann wieder bergab am Hotel Josef vorbei bei der Umlaufbahn Falzeben anzukommen. Juhu!!!!
Geschafft!!! Noch vor Sonnenuntergang. Jetzt sind wir alle erleichtert und laufen zurück zum Auto. So wurde aus einem „Spaziergang“ mal eben eine 11 km lange Wanderung. Uff, es war toll – allerdings wer es etwas entspannter gewesen, wenn es so geplant gewesen wäre.
Aber hey – wo wäre denn dann das ABENTEUER, welches ja immer meine Reiseberichte im Titel begleitet? Hihi, passt also schon so!
Jetzt heißt es: Abendessen, chillen, Füße hoch und ausruhen – für die Tageswanderung morgen…..