Veröffentlicht: 16.01.2024
Tag 1 (6.8.23)
Der ganze Urlaub stand unter einem schlechten Stern. Vor 2,5 Monaten wurden unsere Flüge, die wir ursprünglich gebucht hatten, ersatzlos durch die Airline gestrichen. Wir wollten aus Kostengründen ursprünglich über Kanada mit Zwischenübernachtung in Toronto nach Curacao fliegen, zurück von Aruba dann über Washington DC nach Frankfurt. Daraus wird nun nichts! Es blieb nichts anderes als eine Neubuchung mit einer anderen Airline, was durch die Kürze vor dem Abflug das Ganze extra teuer machte! Tolle Sache. Da wir aber schon Ferienhäuser reserviert hatten und auf der Anzahlung sitzen bleiben würden, investieren wir die sonst verlorenen 1000€ in den Flug und buchen bei KLM die Strecke Frankfurt-Amsterdam-Curacao und den Rückflug ab Aruba über Amsterdam nach Frankfurt. Wenigstens ist es nun „der direkte Weg“ – ohne Zwischenübernachtung.
Wir wollen ja mal positiv denken….
Wichtig: für die Einreise nach Curacao benötigt man eine digitale Immigration Card. Diese kann ab 1 Woche vor Anreise online beantragt werden! Das Gleiche gilt für Aruba!
Heute geht es endlich los!!!
Um 9:15 kommt das Taxi, um 9:30 sind wir am Flughafen Frankfurt, Terminal 2 und begeben uns zum KLM Schalter. Wir haben bereits online eingecheckt, müssen aber das Gepäck noch aufgeben. Es gibt 6 Schalter für den Baggage Drop Off, vor uns stehen schätzungsweise 60-70 Personen, es ist EIN Schalter geöffnet und der nette Herr am Schalter hat viel Spaß bei Small Talk und ist die Ruhe selbst. Boarding soll um 11:15 sein, aber um 10:45 stehen wir immer noch in der Schlange mit ca 40 Leuten vor uns. Der Gatte stänkert am Nachbarschalter, warum kein weiterer Schalter aufgemacht wird, wir würden sonst unseren Flieger verpassen. Eine weitere Dame vom Personal kommt daraufhin zu den wartenden Passagieren und will wissen, wer alles mit der KLM um 11:45 nach Amsterdam fliegen würde. Es gehen ALLE Hände in die Höhe. Na super...
Nach einigen Diskussionen werden dann doch tatsächlich 2 weitere Schalter geöffnet und wir können unser Gepäck aufgeben. Wir sprinten zur Sicherheitskontrolle. Hier das gleiche Bild: 10 Schalter, Menschenmassen in 4 Warteschlangen und 2(!) geöffnete Bänder. Unfassbar!!! Sowas habe ich noch an keinem Provinzflughafen erlebt! Auch hier heißt es WARTEN. Um 11:15 – also JETZT - ist Boarding, wir stehen aber noch in der Schlange. Um 11:30 erreichen wir das Gate - aber nein - was steht da???? Delayed???? Ich kippe fast aus den Latschen. Zeitgleich erhalte ich eine SMS und E-Mail, passend zur Gate Anzeige, dass unser Flug 1 h Verspätung hat. Oh nein!!!
„Ihr Flug KL1766 nach AMS ist verspaetet. Wir bitten Sie dafuer um Entschuldigung! Die voraussichtliche neue Abflugszeit ist 12:35 am 06/08. Bitte schauen Sie unter https://www.klm.nl“
Was wird nun aus unserem Anschlussflug??? Der geht planmäßig um 15:15. Das wird sehr eng, wenn unser Flug erst um 13:45 landen wird und wir noch durch die Passkontrolle müssen....
Wir holen uns etwas zu trinken und warten. Um 12:15 folgt der Aufruf zum Boarding, danach geht's per Treppe nach unten. Uns erwartet ein Bustransfer aufs Rollfeld. Auch hier läuft alles nicht rund. Die Hydraulik des Busses macht Probleme, der Bus hebt und senkt sich, dann öffnet sich immer wieder die hintere Tür. Ich falle vom Glauben ab. Das gibt's doch nicht! Nach unendlichen 10 Minuten geht's endlich los zum Flieger. Wir beziehen Reihe 20, ein 3er Reihe und den Gangplatz gegenüber. Wenn wir jetzt sofort losfliegen, haben wir vielleicht noch eine geringe Chance, den Anschlussflug zu erreichen. Viele Passagiere haben Anschlussflüge zwischen 13:30 und 14:30. Es ist jetzt 12:45, Flugdauer 1 Stunde. Das wird eng...
Wir haben mit 15:15 einen der späteren Anschlussflüge, aber auch der wird knapp. Alle Passagiere sitzen im Flieger, es kann losgehen - ja, wäre schön gewesen...
Der Kapitän sagt, er würde keinen Startslot bekommen, wir müssen ca 35 Minuten auf den nächsten Slot warten. Ok, das war's dann mit dem Anschlussflug. Es folgt eine weitere Durchsage, dass er mit dem Flughafen Amsterdam in Kontakt bleiben würde, da ALLE 200 Passagiere an Bord einen Anschlussflug hätten!!! Wow!! Wie will die KLM DAS denn in den Griff bekommen? Ich bin gespannt.
Um 13:20 Uhr heben wir ab. 1,5 h später als geplant. Das wird niemals klappen, den Anschlussflug zu erwischen...
Wir landen um 14:10 Uhr. Bevor wir landen, gibt ein Flugbegleiter ca 15 Flüge durch, die "verpasst" wurden, u.A. Flüge nach Dubai, Kanada und USA. Unser Flug ist NICHT dabei, wir sollten ihn erwischen. Uff!
Wir kommen am Gate C in Amsterdam an und müssen zu Gate F. Unsere verbleibende Umsteigezeit bis zur Gateschließung beträgt 35 (!) Minuten!!! Nach einem gefühlten Kilometer erwartet uns die Passkontrolle. Dort stehen locker 100 Personen in 5 Reihen an. OMG! An der automatischen Passkontrolle ist kaum was los, also nehmen wir die Automatiktüren. Der Gatte passiert die Kontrolle, die Tochter, dann der Sohn - bei ihm klappt es nicht. Die Security weist mich darauf hin, dass die Gates erst mit 16 Jahren benutzt werden können. Sohnemann ist 15. Mist!!!! Auch der Hinweis, dass bei unserem Flieger seit 3 Minuten das Boarding begonnen hat, lässt den Securitymann kalt. Er schickt Sohnemann und mich zur Endlosschlange 😱
Da sind wir in 30 Minuten noch nicht durch. Gerade will ich einen anderen Securitymann heranwinken, da steht bei einer Familie hinter uns eine Mitarbeiterin, die der Mann herangerufen hat, da sein Flieger um 15 Uhr mit dem Boarding beginnen würde und er das mit seiner Familie nicht rechtzeitig schaffen würde, wenn er hier in der Schlange stehen bleibt. Oh, Moment! Ich quatsche dazwischen und ergänze, dass wir das auch nicht schaffen, da unser Flieger bereits seit 10 Minuten boarden würde. Die Dame hat ein Einsehen und nimmt uns alle mit, an der Schlange vorbei, direkt zum Kontrollhäuschchen. Uff, es ist 14:40. Das Boarding läuft schon. Jetzt nur noch schnell zu Gate F8! Leichter gesagt als getan, denn gefühlt liegt der Buchstabe F am anderen Ende des Flughafens. Wir rennen und kommen nass geschwitzt um 14:50 an, sind die Letzten am Gate und laufen direkt in den Flieger. Um 15 Uhr sitzen wir im Flieger, 15 Minuten später heben wir ab. Also wenn jetzt noch die Koffer rechtzeitig in den Flieger gekommen sind, dann bin ich happy!
Wir haben mit Reihe 30 die Reihe an den Notausgängen erwischt. Wir sitzen in der Mittelreihe auf den 4 Plätzen in der so genannte Babyreihe. Hier kann man nämlich an der Wand vor uns Babybettchen befestigen. Haben wir damals mit unseren Kids oft genutzt. Lang lang ist es her...
Im Gegensatz zu den Babyreihe anderer Airlines, haben wir sehr viel Beinfreiheit und niemanden vor uns. Perfekt!
Zu den Annehmlichkeiten des KLM Langstreckenfluges gehört neben umfangreicher Bordunterhaltung mit Filmen, TV Serien, Musik und Games auch WLAN am Bord. Das WLAN zur Benutzung von WhatsApp ist kostenlos. Ich kann sogar Fotos versenden. Cool! Auch das Mittagessen ist wirklich lecker. Das Holzbesteck gewöhnungsbedürftig, aber eben nachhaltig. Wir haben die Wahl zwischen vegetarischer Pasta und Hühnchen mit Kartoffelgratin und Brokkoli. Ich entscheide mich für die Veggie Pasta. Dazu gibt es Antipasti und ich gönne mir einen Weißwein (all inklusive 😜).
Später gibt es noch eine Apfel-Zimt Tarte als Dessert. Lecker!
Wir landen gegen 18:30 und zur Freude aller hat es unser Gepäck ebenfalls nach Curacao geschafft 😅
Peter, der Manager der Villa Clé, holt uns am Flughafen ab und bringt uns zur Villa. Es ist heiß hier, mir läuft die Brühe den Rücken runter. Unfassbar schwül, obwohl ein ordentlicher Wind weht. Die Villa ist schön, der Außenbereich toll angelegt mit einem Pool in der Mitte und jeder Menge Sitz-und Liegemöglichkeiten außenrum. Ich schwitze so sehr...
Die Villa Clé liegt im Bezirk „Grote Berg“, knapp 15 Minuten nordwestliich vom Flughafen entfernt und 20-30 Minuten entfernt von Willemstad. Die meisten Ferienhäuser hatte ich in „Fontein“, weitere 15 Minuten nordwestlich, gefunden. Einer typischen Touristenanlage, eingezäunt und mit Empfangshäuschen. Ich bin froh, dass wir uns für Grote Berg entschieden haben, denn hier leben wohnen wir zwischen den Einheimischen und der riesige Bonus ist die Infrastruktur: Supermarkt und Restaurants in 5 Minuten Entfernung. Bei Fontein wäre nichts gewesen… Außerdem liegt Grote berg zentraler, was und gut gefällt.
Wir haben die Villa inkl. Des hauseigenen SUVs, einem Toyota Rush, gebucht. War die beste Entscheidung, denn für den Preis hätten wir definitiv keinen SUV auf der Insel bekommen.
Nachdem uns Peter und Anneke alles gezeigt haben, gehen wir noch schnell zum kleinen Supermarkt um die Ecke und kaufen Getränke. Danach ab in den Pool, der aber auch +33 Grad warm ist. Abkühlung gibt's nicht so wirklich. Wir zocken noch Kartenspiele bis 22:30, dann sagt die innere Uhr 4:30 morgens und wir gehen ins Bett, mit Klimaanlage versteht sich, denn auch nachts sinken die Temperaturen kaum unter 30 Grad.