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Tag 15: Von Furnas bis zum Praia do Fogo

Veröffentlicht: 05.08.2020

19. Juli 2020

Das Wetter zeigt sich heute wieder von seiner schönen Seite. Zwar hängen in den Bergen immer noch einige Wolken, aber wir beschließen heute, den Ausflug nach Furnas und Umgebung zu machen.

Leider werden die Thermen im Terra Nostra Park weiterhin geschlossen bleiben, aber wenn es warm und sonnig ist, wäre mir eher nach Meer als nach heißem Thermalwasser.

Unterwegs fahren wir an einem Bauern vorbei, der in einer Art "Damensattel" seitlich , so ist es hier üblich, mit seinem Pferd auf der Straße unterwegs ist.

Bauer im "Damensattel" auf seinem Pferd

Zuerst fahren wir zum Aussichtspunkt Miradouro do Pico de Ferro.

Blick vom Miradouro do Pico do Ferro
Furnas See

Von hier oben hat man einen tollen Blick auf den Furnas See und die Caldeiras und Fumarolen, wo schon die Vorbereitungen für das Mittagsessen mit "Cozido", dem azoreanischen Traditionsgericht, welches per Topf im Boden durch die vulkanischen Dämpfe gegart wird, vorbereitet.

In den Löchern wird der Topf mit "Cuzido" vergraben
Und auch hier überall Blumen

Weiter gehts nach Furnas zum Terra Nostra Park.

Der Park ist gespentisch leer. Erst denken wir, er sei geschlossen, da wirklich niemand morgens um 10 Uhr (er öffnet aber auch erst um 10 Uhr) in der Nähe des Parks ist.

Umso erfreulicher die Erkenntnis, dass wir den Terra Nostra Park quasi "für uns alleine" haben.

Seerosen im Terra Nostra Park

Das verlassende Thermalbecken im Park sieht allerdings nicht sooo einladend aus. Über dem warmen Wasser ziehen die ockerfarbenen Schlieren vorbei und die Kinder lassen uns schon wissen, dass sie in die gelbliche Brühe sowieso niemals einen Fuß gesetzt hätten.

Nun ja, dann ist es ja nicht tragisch, dass dies auch derzeit nicht möglich ist.

Zumindest sieht es interessant aus.

Thermalbecken Furnas

Hinter dem Thermalbecken gibt es wieder jede Mange Farnbäume.

In der Teichanlage mit den vielen Seerosen schwimmen jede Menge Kois, die sofort neugierig zu den Kindern schwimmen, als diese sich an einer Treppe ans Wasser setzen, um sich die Fische anzuschauen.

Die Kois sind sogar so neugierig, dass sie sich "streicheln" lassen, als die Kids die Finger ins Wasser halten.

EIn Stückchen weiter geht es in die "Grotte" - mit Blick auf den Koiteich.

Wir laufen durch die toll angelegten Blumen und Pflanzengärten. Hier gibt es für jeden Geschmack einen Garten: Blumen, Palmen, Kakteen oder der Garten "Typ Regenwald" mit vielen Bäumen und Moosen - der Terra Nostra Park hat so einiges zu bieten.

Buntenesseln - ob die auch so fies sind wie Brennnesseln!?

Nach den "blumigen" Gärten gehts weiter in den Park hinein, wo ie Gärten eher an einen Dschungel erinnern.

Allein allein....

Einen besonders lustigen Moment beschert uns ein lanhaariger Herr im weißen Gewand, der mit dem Golfbuggy an uns vorbeifährt uns zu seiner "Klangschalen-Session" am Nachmittag einläd.  Er redet so langsam, dass wir schon bei der Einladung fast in Trance verfallen...

Aber das ist jetzt nicht so unser Ding. Wir bedanken uns freundlich und der langhaarige Klangschalen-Mann fährt weiter.

Eine irgendwie seltsame Erscheinung *grins*.

Ein Stück weiter erreichen wir die Teiche mit den vielen bunten Seerosen, die es uns besonders angetan haben.

Ein Frosch im Teich
Terra Nostra Park

Am Ausgang / Eingang des Parks steht dieser riesige Baum.

Das wäre ein toller Kletterbaum

Wir verlassen den Park gegen 12:30 und fahren quer duch das EInbahnstraßengewirr von Furnas zu den Caldeiras, den heißen Quellen und Fumarolen, die mitten im Örtchen aus dem Bodnen qualmen, blubbern und brodeln.

Auch hier fahren wir überall an riesigen Busparkplätzen vorbei, die heute von den einheimischen Kindern zum Skateboardfahren zweckentfremdet werden.

Was muss hier normalerweise in der Hochsaison los sein...!?

Furnas

Wir sind jedenfalls - mal wieder - völlig alleine an den übelst stinkenden Caldeiras.

Allein allein

Zum Glück gibt es keine "Geruchsfotos", der "faule Eier Gestank" war teilweise wirklich schwer zu ertragen.

Caldeiras von Furnas
Caldeira Grande
Es blubbert und brodelt
Hier kommt kochendes Wasser aus dem Rohr

Wir laufen den kleinen Rundweg um die Caldeiras herum. Es stinkt wirklich gewaltig.

Von einer Mauer aus sehen wir 2 Männer, die jede menge weiße Säcke in ein brodelndes und kochendes Caldeira-Wasserlochwerfen. Das ganze Szenario erinnert an eine "Müllentsorgung"!? Was machen die da?

Weiße Säcke im kochenden Wasserloch

Nein, hier werden keine Müllsäcke entsorgt, sondern säckeweise Mais gekocht! Den gekochten Mais bekommt man ein Stückchenw eiter an den Verkaufsständen angeboten.

Hier wird Mais in den Caldeiras gekocht

Wir nehmen uns 2 Maiskolben für später mit und sind gespannt, wie sie schmecken.

Mit dem Mais bewaffnet, gehts weiter zum Furnas See.

Bisher durften wir an jedem Aussichtspunkt und Attraktion kostenlos parken und wir haben uns ehrlich gesagt schon gewundert, warum sich die Azoreaner diesen Ertrag "durch die Lappen" gehen lassen. Zwar haben wir nichts dagegen, dass wir überall kostenlos parken dürfen, aber wenn man es mit anderen Ländern vergleicht, ist es durchaus ungewöhnlich.

Das ändert sich aber nun bei der Einfahrt um Furnas See. Hier werden wir direkt von einer Dame mit Klingelbeutel gestoppt. Die Einfahrt auf den Parkplatz ist kostenpflichtig (ich weiß nicht mehr, wa wir gezahlt haben - glaube 5 € oder 8 €) und im Gegensatz zum Terra Nostra Park und Furnas Downtown ist hier "die Hölle los".

Wir finden auf dem Parkplatz einen der letzten freien Parkplätze. Keine Ahnung, wo die anderen Autos, die hinter uns reinfahren, noch parken sollen!?

Am See befinden sich im Wald zahlreiche Picknickmöglichkeiten, die jetzt zur Mittagszeit komplett überfüllt sind.

Da der Himmel heute ausnahmsweise wolkenfrei ist, brennt die Sonne ziemlich stark. Das kleine Waldstück ist mit Pickncikdecken zugepflastert, wo die einheimischen Großfamilien ihr Mittagessen aus den Picknickkörben genießen.

Hier sehen wir auch, dass es mit dem "Abstand" nicht so streng genommen wird. Das Waldstück ist quasi eine zusammenhängende Picknickveranstaltung.

Wir bahnen uns den Weg durch die Massen an den See, wo es sehr viel ruhiger und leerer ist (Sonne!).

Furnas See

Am See kann man Tretboote mieten und an einer kleinen Imbissbude gibt es Sancks und Eis.

Wir laufen zuerst weiter zu den Caldeiras, wo jetzt zur Mittagszeit die Töpfe mit dem "Cuzido das Furnas" (Eintopf aus den Schwefelquellen) aus dem dampfenden Boden geholt werden.

In jedem Loch war / ist ein Cuzido
Hier wird der Cuzido aus dem Boden geholt
Es wurden schon einige Töpfe aus dem Boden geholt

Bei herrlichem Sonnenschein gönnen wir uns ein Eis am Furnas See und schauen den Enten zu, die sich am See tummeln.

Wir verlassen den Furnas See gegen 14:30 und fahren in Richtung Meer. Wir kommen hier ganz schön ins Schwitzen und würden jetzt unheimlich gerne ins kühle Meerwasser springen.

Auf dem Weg nach Ribeira Quente erhaschen wir im Tunnel (Danke an Marion für den Tipp!) einen Blick auf den Wasserfall Cascata da Ribeira Quente. Es empfiehlt sich hier, darauf zu achten, dass man vor dem Tunnel niemanden hinter sich hat, denn nur dann kann man kurz anhalten und den Wasserfall bestaunen.

Cascata da Ribeira Quente

Als wir das Örtchen Ribeira Quente passieren und weiter zum Strand Praia do Fogo fahren, sehen wir schon in der Ferne den absolut überfüllten Parkplatz.

Hier tobt der Bär!!!

Im ersten Moment, beim Anblick der Menschenmassen am Strand, vergeht mir die Lust und Laune, dort gleich schwimmen zu gehen. Aber jetzt sind wir eben hier und wir werden diesen Urlaub nicht mehr hierher kommen, es stehen 10 Sonnen am Himmel und wir wollen schwimmen!

Wir finden wieder mit ganz viel Glück noch einen Parkplatz und laufen dann zum Strand.

Wir laufen bis ans Ende des Betonweges, der hinter dem Strand entlang führt. Hier ist es nicht mehr ganz so voll. Perfekt!

Da gerade Flut ist, können wir nicht wirklich feststellen, wo angeblich die heißen unerirdischen Quellen ihr heißes Wasser ins Meer abgeben, aber wir haben tatsächlich den Eindruck, dass das Wasser hier an der Südküste deutlich wärmer als an der Nordküste ist.

Herrlich!!

Und das Gute: hier gibts keinerlei Quallen!

Wir planschen und schwimmen ausgiebig und genießen den sonnigen Nachmittag.

Als sich der erste Hunger (wir hatten noch kein Mittagessen) regt, machen wir uns gegen 17:30 auf den Weg zum Parkplatz. Während die Kids Salzstangen und Kekse bevorzugen, sitzen der Gatte und ich auf der Steinmauer am Meer und essen den noch lauwarmen Furnas Mais. Lecker!

Der in Caldeiras gekochte Mais aus Furnas

Nach dem Abendessen in unserer Retreat Villa im Santa Barbara Eco Beach Resort wollen die Kids chillen, während die Eltern sich nochmal auf den Weg zur Tula Tuka Bar machen, um einen Sundowner zu genießen.

An der Rezeption sehen wir einen Golfbuggy im "Regenmantel" - ob es hier heute geregnet hat!?

Golfbuggy im Regengewand

Der einsame Santa Barbara Beach begrüßt uns mit einem wolkenverhangenen Sonnenuntergang.

Da gerade Ebbe ist, fällt uns der Fußmarsch durch den Sand heute erheblich leichter.

In der Tuka Tula Bar gnnen wir uns eine Caipirinha. Hier macht Cocktails trinken noch Spaß! 5 € pro Cocktail ist ein Wort! Allerdings muss ich nach insgesamt 2 Cocktails heute passen - sonst schwanke ich zurück in die Villa :-)

Caipirinha im Tuka Tula Bar Design
Sundowner: Long Island Ice Tea

Als wir heute den Rückweg zum resort am Strad entlang antreten, ist es dunkel. Im Schein des Mondes sehen wir aber - Ebbe sei Dank - sehr gut, wo sich die Wellen brechen und das Wasser seinen Lauf findet, so schaffen wir es trockenen Fußes zurück zum Resort, wo ich noch ein paar Bilder im "Nachtsicht-Modus" mache.

Klappt prima.

Unser Pool bei Nacht

Pool und Restaurant
Rezeption, Bar, Restaurant und Poolanlage Santa Barbara Eco Beach Resort
Santa Barbara Beach
Poolanlage Santa Barbara Eco Beach Resort
Blick von unserer "Retreat Villa Nr. 5"

Morgen ist unser letzter Tag auf Sao Miguel - so ein bißchen wehmütig sind wir schon. Es ist schon sehr schön hier....

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