Neuseeland: 8000km solo durch das schönste Ende der Welt
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Tag 45 - Whakarewarewa und Rückkehr nach Auckland

Veröffentlicht: 09.08.2019

28.01.2015

Unweigerlich der letzte Tag im Paradies. Ich kann es gar nicht glauben, dass ich morgen früh um 9.00h schon im Flieger nach Hongkong sitze. Zunächst fahre ich nun aber etwa eine Stunde nach Rotorua und gehe ins Whakarewarewa Village und nehme um 12.00h an einer kleinen Dorf-Führung teil. 25 Familien leben hier in diesem Dorf, das gleichzeitig auch eine Touristenattraktion ist. Die meisten der Bewohner arbeiten jedoch nicht hier im Tourismus, wenngleich es ein paar Guides gibt und ein paar Leute, die hier Souvenirshops und ein Café betreiben. Der Name Whakarewarewa ist ja schon nicht einfach - der komplette Name des Ortes ist allerdings ungefähr 4 x so lang und lautet Te Whakarewarewatanga O Te Ope Taua A Wahiao (was durchaus auch in einem Wort geschrieben wird), was in etwa "Versammlungsplatz für die Krieger von Wahioa" bedeutet.

Ortseingangsschild...





Es dampft hier wirklich überall und neben jedem Wohnhaus ziehen Schwaden aus dem Boden. Teilweise hat man hier in den Erdlöchern Roste angebracht und gart hier das Essen. Morgens, bevor man zur Arbeit geht, wird hier alles reingelegt und wenn man Stunden später zurück kommt, ist es fertig gegart. 


Mitten im Ort ist eine öffentliche Badeanstalt unter freiem Himmel. Hier sind etwa 5 zementierte „Badewannen“ im Boden, zu denen schmale Rinnsale führen, die aus einer benachbarten heißen Quelle abgeleitet werden. Das Wasser ist sehr warm und nichts für Leute mit schwachem Herz oder Kreislauf. Der Friedhof des kleinen Dorfes hat aus offensichtlichen Gründen die Gräber oberhalb der Erde in weißen Stein-Särgen. Zwei Kirchen gibt es hier. Die Katholiken haben hier fleißig missioniert, denn die Maori sind vielfach katholisch, auch, wenn sie ihre überlieferten Traditionen und viele Glaubenselemente ihrer Vorfahren weiter pflegen.




Der Himmel zieht sich fast schwarz über der kleinen Touristengruppe zusammen, zu der ich gehöre und bevor es losgeht, laufe ich rasch zum Parkplatz, um meine Regenjacke rauszuholen. Meine Regentüte für 1 EUR aus dem Euroshop in Berlin habe ich auf der Südinsel vor der Fährfahrt weggeworfen und muß nun tatsächlich in meiner großen Reisetasche nach meiner Regenjacke kramen, während von oben die ersten dicken Tropfen fallen. Kaum habe ich die Jacke gefunden, bricht ein Wolkenbruch los und ich flüchte mich nur noch in mein Auto. Nach 20min ist alles vorbei und ich sehe etliche Teilnehmer meiner Gruppe pudelnass und bibbernd zu ihren Autos laufen.

Ich steige trocken aus und laufe zu der überdachten Bühne, auf der nun um 14.00h eine Maori-Tanz/Musik-Vorführung startet. Die Lieder erinnern mich sehr an die Südsee. 




Vielstimmiges Singen mit schönen Melodien. Während die Frauen den Poi (einen weißen Ball an einem Band) schwenken und unglaubliche Bewegungen aus dem Handgelenk vollbringen, singen Frauen und Männer zusammen. Die Grimassen, die es beim Haka gibt, dienen der Abschreckung von Feinden – wenn’s hilft! Heute wird das auch vor Football-Spielen praktiziert. Als es dann an die Mitmach-Zeit geht, ergreife ich die Flucht. Es ist kurz nach halb drei, als ich Rotorua verlasse und nun meinen letzten Streckenabschnitt nach Auckland antrete.


Das Airport Gateway Motel ist billig und genauso ist es dann auch. Der Parkplatz ist voll, das Mobiliar abgewohnt, ich habe drei Camping-Betten in meinem Zimmer, keines breiter als 90cm. Dadurch, dass die Straße, in der das Motel liegt zu einem Teil wg. einer Baustelle gesperrt ist, brauche ich fast eine Stunde, um einen Weg hierher zu finden. Gut, dass ich immer noch Internet im Handy habe und mit Google Maps irgendwann wirklich den Weg finde, nachdem ich mit dem Navi x-Mal im Kreis und an das falsche Straßenende komme, von dem aus kein Zugang zum Hotel besteht. Ich bin völlig abgenervt, als ich um fast 19.00h im Hotel bin. Ich gehe im Hotelrestaurant essen, das – ebenso wie die Betreiber des Restaurants und des Hotels – eine eher indisch geprägte Speisekarte haben. Es ist aber lecker und ich gönne mir ein großes Bier und versuche anschließend auf der schmalen, durchgelegenen Matratze eine Schlafposition zu finden. Das Zimmer ist heiß und stickig. Ich habe die zwei Klappfenster offen und ertrage lieber den Autolärm vom nahen Highway und die Flugzeuge sowie den Flutlichtstrahler auf dem Parkplatz. Es wird eine kurze, unruhige Nacht.

Tageskilometer: 315

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