Atlantikstraße

So, da sind wir nun am nördlichsten Punkt unserer Reise angelangt („am Ende unserer Reise“ durfte ich nicht schreiben, das klingt so negativ, hat Ingo gesagt). Jedenfalls geht es morgen Richtung Heimat, nein, Richtung Süden ☝️. 6 Tage Urlaub und 1.500 km (+ Fähre) liegen noch vor uns.

Hinter uns liegen spannende 20 Tage, in denen wir 1.800 km gefahren sind. Fast jeden Tag ein Stück weiter, nur an 4 Plätzen sind wir tatsächlich mal 2 oder 3 Tage geblieben.

Heute war der letzte Punkt unserer „Must-see-Liste“ dran: die Atlantikküstenstraße! Hübsch! Aber irgendwie hatten wir uns mehr davon versprochen. Die Parkplätze an den Aussichtspunkten waren völlig überfüllt und letztendlich war die Küstenstraße mit ihren Brücken nur 8 km lang und man war schnell rüber. Ich glaube, von oben sieht das ganze eindrucksvoller aus als von der Straße.

Gleich am Ende dieser Panoramastraße haben wir dann einen schönen Stellplatz gefunden, der uns für gestern entschädigt. Gestern war nicht unser Tag. Tatsächlich war das Wetter das 1. Mal nicht so toll: Wolken und später ein Regenschauer. Dabei hatte ich extra 3x auf meinen Kopf geklopft, als ich am Tag vorher vom dem guten Wetter geschwärmt habe! Tja, da haben wir den Beweis, er ist wohl doch nicht komplett aus Holz 😂

Da wir die Küstenstraße bei Sonnenschein fahren wollten, haben wir in Molde-Varden Halt gemacht, oben auf dem Berg. Der offizielle Stellplatz dort war schon voll bzw. zu klein. Da es ja immer heißt, frei stehen wird in Norwegen problemlos geduldet, haben wir uns ein Stück weiter den Weg rauf gestellt, wo wir keinen stören. Der Blick war fantastisch, man guckt auf den Fjord und 222 schneebedeckte Bergspitzen. Nein, ich habe sie nicht gezählt, die Info kommt aus dem Reiseführer 😂.

Nach und nach kamen immer mehr WoMos und Vans, die sich kreuz und quer hinstellten. Wobei ich mich dann immer frage: Wohin gehen die „Vanlifer“, wenn sie mal „müssen“, die Mini-Camper haben doch meist keine Toilette an Bord?? Ach, ich glaube, ich will das gar nicht so genau wissen 🤢.

Na ja, jedenfalls kam um 22 Uhr eine junge Norwegerin vorbei, der wir (als größtes Fahrzeug dort) ein Dorn im Auge waren. Wir standen ihr bei ihrem nächtlichen Spaziergang wohl im Weg und sie hat dann unser Kennzeichen fotografiert und wollte uns melden. Also, auch hier gibt es solche „Blockwarte“ 🙄. Ich hatte das bisher für typisch Deutsch gehalten.

Meine Laune war danach im Keller, die Nacht unruhig und morgens sind wir dann noch vor dem Frühstück los gefahren. Gerade rechtzeitig, denn 2 Reisebusse voller Kreuzfahrer kamen uns entgegen und wollten sich die 222 Berggipfel anschauen. Später haben wir sie am Aussichtspunkt an der Atlantikstraße wieder gesehen. Verfolgen die uns? 😂

Wir werden den Abend jetzt im Campingstuhl vor dem WoMo ausklingen lassen, wieder bei strahlend blauem Himmel ☀️☀️☀️