Trollstigen

Als wir heute Morgen gegen halb 9 aufgestanden sind und den Rolladen hoch gemacht haben, haben wir dumm geguckt: Da hatte sich „Mein Schiff 6“ doch klammheimlich angeschlichen und lag schon im Hafen. Jetzt aber nix wie weg, bevor uns die Reisebusse alle in die Quere kommen! 

Ein schnelles Frühstück, dann ging es los in Richtung Trollstigen, Norwegens berühmtester Passstraße. Die Windschutzscheibe hatte Ingo gestern extra noch geputzt, damit wir heute einen klaren Blick auf die Serpentinen haben und keine Flecken auf den Fotos stören. 

Die ersten Kurven hatten wir schon erklommen und Ingo gab etwas Gas. Huch, was war das denn??? Aus dem Augenwinkel sah ich einen grünen Besenstiel vorbeifliegen 💨!! Moment mal, war unser Scheibenreiniger nicht auch grün?? Joa, den hatte Ingo dann nach getaner Arbeit zum Trocknen vorne drauf gelegt - und vergessen 😅. Wir haben gewendet und sind den Weg noch 2x abgefahren, aber er ist wohl im hohen Gras gelandet. Falls ihr also auf dem Berg oberhalb des Geirangerfjords irgendwann mal einen Scheibenputzer findet, behaltet ihn, der funktioniert gut! 😂

Egal, weiter geht es! Je höher wir kommen, desto weißer wird es ❄️ . Rechts und links parkende Autos, an denen die Leute ihre Skier anziehen, teilweise im Top, denn es ist wirklich warm. Ein ungewöhnlicher Anblick. 

Auf dem höchsten Punkt (866m), kurz vor dem Besucherzentrum, machen wir eine kleine Pause. Unsere Katzen stecken ein Mal kurz ihre Nase raus und werden sogleich von einer Frau bewundert und fotografiert. Katzen im Wohnmobil sind immer noch etwas Besonderes 😻😻.

Wenige Minuten später erreichen wir das Besucherzentrum und machen uns auf den    Weg zur Aussichtsplattform. Ein gutes Stück Weg und ca. 140 Stufen - der spektakuläre Ausblick auf die Serpentinen ist die Mühe wert! Man kann von dort super beobachten, wie entgegenkommende Fahrzeuge sich aneinander vorbeischlängeln, spannend ist es natürlich an besonders engen Stellen und mit Reisebussen 😅. 

Na, dann wollen wir mal! Noch ein kurzer Blick in den Souvenirshop, in dem es hässliche Trolle im allen möglichen Formen und Ausführungen zu kaufen gibt, dann schwingen wir uns ins WoMo: 11 Kehren und ein Gefälle von 10% warten auf uns!

Gleich in der 2. oder 3. Kehre kommen uns zwei Reisebusse entgegen 😱. Ich bin ehrlich, hätte ich am Steuer gesessen, wäre der Fahrersitz jetzt nass! Oder ich wäre einfach ausgestiegen und zu Fuß weiter gegangen 😂. Aber Ingo hat das souverän gemeistert, so, wie den Rest des Weges auch 👍. 

Letztendlich war es nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt hatte. Tagelang hatte ich gegrübelt, ob wir die Strecke wirklich fahren sollten. Aber es hat sich sowas von gelohnt! Einfach atemberaubend! Der Nervenkitzel, der Ausblick, die Berge, die Wasserfälle, die von überall her kommen, unfassbar schön! Ein weiteres Highlight auf unserer Tour ❤️

Als wir dann unten waren, brauchte ich aber doch erstmal eine Verschnaufpause auf dem nächsten Parkplatz. Und dann haben wir auch direkt danach den nächsten Campingplatz angesteuert. Dort wartete ein leckeres Eis auf uns 🍦 🍦. Den Rest des Tages war „Füße hoch“ angesagt.