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Etappe 66: Von Kirikkale nach Hattusa

Veröffentlicht: 19.02.2022

Heute hatte ich mir einiges vorgenommen. Ich wollte bis Bogazkale kommen, wo sich die antike Stätte Hattusa befindet. Das waren im Endeffekt 125 Kilometer mit einigen Anstiegen, sodass ich erst pünktlich zum Einbruch der Dunkelheit endlich am Hotel ankam. Der Ort Bogazkale war wie ausgestorben, kein einziges Restaurant hatte geöffnet. Zum Glück hatte wenigstens der einzige Supermarkt im Ort noch offen, sodass ich mich fürs Abendessen und den nächsten Tag gut eindecken konnte. 

Am nächsten Vormittag ging es in Begleitung eines treuen Hundes zum Frühstück wieder in den Ort (mein Hotel war etwas außerhalb), ein einziges Café hatte geöffnet. Es gab zwei Nescafe und zwei Käsebrötchen für insgesamt 8 Lira. Der Eingang zur antiken Stätte war besetzt, man hatte aber wohl nicht wirklich mit Besuch gerechnet. Die beiden Souvenirstand-Betreiber versuchten umso mehr, mir etwas anzudrehen, aber mein Rad ist sowieso schon überladen. Danach ging es endlich in die alte Hethiterstadt Hattusa. Diese war fast 500 Jahre lang die Hauptstadt des Hethiterreiches, die Stätte ist eine der größten antiken Anlagen weltweit. Damit gehört sie natürlich auch zum UNESCO-Weltkulturerbe. Für mich war es aber vor allem ein sehr ausgedehnter Winterspaziergang. Ich glaube, durch den Tiefschnee konnte man viele Ruinen gar nicht sehen oder nur erahnen. Dafür war die Aussicht umso besser. Normalerweise mag ich den Winter nicht besonders, aber solche Schnee-Landschaften haben schon etwas für sich. 

Das Highlight der Besichtigung war für mich die Yerkapi-Anlage, die sich im Süden der Stadt befindet. Yerkapi bedeutet "Tor im Boden" und meint den 70 Meter langen Tunnel, der unter dem riesigen Wall hindurch aus der Stadt herausführt. Am Ende des Tunnel hingen riesige Eiszapfen. Man konnte außen an der Anlage entlang laufen und durch das Sphinxtor wieder die Stadt betreten. Abgesehen von diesem spannenden Weg konnte man vom riesigen Hattusa nicht viel sehen, Bildern zufolge ist das ohne Schnee sicher anders.

Nur zwei Kilometer entfernt befindet sich noch Yazilikaya, eine weitere Hethiterstätte. Diese ist für ihre Felskammern mit Reliefs bekannt. Ich hatte aber keine Lust, nochmal einen Berg hochzulatschen, um dann doch wieder nur Schnee zu sehen. Wenn man aber mal ohne Schnee in der Nähe ist, lohnt sich das sicher! 

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