Veröffentlicht: 29.10.2018
29.10.2018
Heute haben wir endlich mal wieder WLAN, deshalb gibt es gleich mehrere Tagesberichte:
Auf nach Norden
27.10.2018
Das Abenteuer beginnt. Günther ist ganz happy und setzt sich gleich als erster ans Steuer. Auf der „Route der Wildflowers“ fahren wir heute von Perth 500 km nordwärts nach Mullewa. Die ganze Strecke haben wir noch asphaltierte gute Landstraßen und brauchen 6 ½ Stunden dafür.
Gleich hinter Perth durchfahren wir das Weingebiet der Swan River Region. Danach kommen wir durch eine liebliche grüne Hügellandschaft. Es schließt sich endloses Farmland mit riesigen gelben Getreidefeldern an. Irgendwo im Nirgendwo geht mal ein Weg zu einer Farm ab oder es kommt ein kleines Örtchen. Wir sind fast allein auf der Straße. Je näher wir Mullewa kommen, um so trostloser wird die Landschaft.
Wenn wir unser Auto mal verlassen, werden wir gleich von einem Schwarm Fliegen umschwirrt. Das ist hier in Westaustralien eine echte Plage und wird uns auch weiterhin begleiten. Sie sind einfach lästig, aber zum Glück haben wir Fliegenschutznetze für den Kopf.
Von der Wildblumenblüte ist leider nicht mehr so viel zu sehen. Dazu sind wir etwas zu spät in dieser Gegend. Aber ab und zu leuchtet es doch noch farbig am Wegesrand.
Unsere heutige Unterkunft im Railway Hotel Mullewa ist sehr rustikal. Dieses einzige Haus hier am Platze hat das „Flair“ eines Saloons mit Bar und es ist eine Erfahrung der anderen Art. Die Bezeichnung Hotel ist wohl etwas übertrieben.
Hier im Ort gibt es einen „Wildflower Walk“, den wir nach dem langen Sitzen ablaufen wollen. Leider lohnt es sich nicht und wir kürzen ihn ab. Außer Fliegen nichts gewesen!
Beim Abendessen werden wir lautstark beschallt und dürfen die Karaokeeinlagen der Einheimischen miterleben.
Unterwegs im Outback
28.10.2018
Die heutige Fahrstrecke beträgt nur ca 200 km. Deshalb können wir erst einmal ausschlafen. Unser Schlafrhythmus hat sich noch nicht so richtig eingepegelt. Unser Highlight des Tages haben wir schon am frühen Morgen – das Frühstück! Im Frühstücksraum ist außer Toast und lnstantkaffee nichts vorhanden. Im Wasserkocher befindet sich wenigstens schon Wasser. Im Kühlschrank finde ich dann noch einen Becher Margarine und einen kleinen Rest Marmelade. Alles andere ist nicht zu genießen. Das ist ein tolles Sonntagsfrühstück, aber wir nehmen es mit Humor.
Danach starten wir in Richtung Murchison. Gleich zu Beginn hätte Gerhard beinahe einen Emu überfahren, der urplötzlich über die Straße rannte. Das ist aber auch schon die einzige Aufregung, denn wir sind mutterseelenallein on the Road. Tischebene rote Erde mit Trockengebüsch begleitet uns ab jetzt rechts und links des Weges. Es blühen auch noch Wildblumen, die stellenweise einen farbigen Blütenteppich bilden.
Die Carnarvon Mullewa Road ist anfangs noch asphaltiert, später geht sie in eine gut gepflegte Piste über. Die Landwirtschaft beschränkt sich hier nur noch auf Rinderzucht – wir sind im Cattle Country. Dunkelbraune Rinder laufen weitgehend frei im Busch herum. An der Ballinyoo Bridge treffen wir auf sie. Die Straße überquert das Flussbett des Murchison River. Wir machen hier eine Pause.
Das Roadhaus schließt am Sonntag 16.00 Uhr, aber trotzdem bereitet uns die Chefin ein Abendessen zu. Sie bringt es auf unsere Terrasse und wir können gemütlich speisen. Wein und Bier haben wir mitgebracht, denn hier gibt es keinen Alkoholverkauf. Die Sterne leuchten am Himmel und der Vollmond strahlt im vollen Licht. Was will man mehr?
Die Temperatur steigt nun stetig - heute auf 35 Grad.
Immer weiter in die Einsamkeit
29.10.2018
Wir haben am Morgen wieder Zeit, denn bis zu unserem heutigen Ziel ist es auch nicht zu weit (ca 300 km). Es geht immer weiter nach Norden ins Outback hinein. Die Road hat sich nun endgültig vom Asphaltbelag verabschiedet und wir ziehen eine rote Staubfahne hinter uns her. Der gute Zustand dieser Gravelroad erlaubt eine Geschwindigkeit um die 100 km/h. Bei diesem Tempo merkt man die Unebenheiten am wenigsten.
Die Landschaft bleibt so, wie bereits gestern. Roter, kalkweißer und steiniger Boden wechseln sich ab. Darauf wächst lichtes Trockengebüsch. Manche Sträucher haben frisches Grün ausgetrieben. Die Straße durchquert einige trockene Flussbetten, aber ab und zu sehen wir auch feuchte Restflecken von vergangenem Regen. Über den Tag klettert die Temperatur bis auf 40 Grad. Im Auto sitzen wir zum Glück gut gekühlt.
Auf der gesamten Strecke herrscht „reger“ Verkehr. Während der fünfstündigen Fahrt begegnen uns nur ein einziges Auto und zwei Kängurus.
Gegen 15.00 Uhr erreichen wir den Gascoyne Junction Tourist Park. Wir übernachten in einer „2 Bedroom Cabin“ aus containerartigen Fertigelementen, komplett und modern ausgestattet.