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Entlang des Icefield Parkway zu Besuch bei Edith

Veröffentlicht: 30.06.2019

... und ewig grüßt das Murmeltier ... 

Wie sollte es anders sein: natürlich hat es auch heute Morgen wieder geregnet und die tief hängenden Wolken versperrten den Blick nach oben ...

Nach einem Frühstück der feinen amerikanischen Art der Billig-Ketten-Motels in der indischen Enklave Hinton - auch hier fragen wir uns wie schon so oft auf unserer Reise durch Kanada, wer denn noch so alles in Indien ist und was die Inder bewegt, in Scharen Kanada zu besuchen - hoffen wir während der etwa 1-stündigen Fahrt, dass das Wetter bis zum Lake Patricia und Lake Pyramid sich so weit aufgeklart hat, dass eine relative Weitsicht möglich ist. Kurz vor dem Ziel gesellen sich noch einige der heimischen Tierwelt angehörenden Elche oder auch Moose (wir haben die Definition, wer wer ist nicht eindeutig klären können, wissen nur dass die männlichen Tiere einen leicht bewachsenes Klein-Geweih haben) zu uns. Also hier wieder was für den Naturkunde-Unterricht gelernt ...

Die Sicht an den beiden Lakes, die unweit von einander liegen, hat sich nicht wirklich verbessert. Kurzer Stopp daher und wieder rein in JC5 19A (nachdem man in jedem Hotel die Autonummer angeben muss, kennen wir die schon auswendig) und weitergefahren.

Nächstes Ziel ist was ganz großes: der Mount Edith Cavell. Dort sind wir den Path of the Glacier-Trail gelaufen, der zu den besten Kurzwanderwegen im Jasper NP zählt. Dieser führt zum Cavell-Glacier. Der vorgelagerte Cavell-Pond auf ca. 1700 Meter, ist auch im Sommer noch voller Eisschollen und darüber breitet sich der wie Engelsflügel aussehende Angels-Glacier aus.

An diesem See zu stehen, unterhalb des Mount Edith Cavell, der 3.368 Meter hoch ist, ist ein ganz besonderes Gefühl. Vom Berg selbst kommen immer wieder Schneelawinen hinunter, die sich auf dem unteren Teil des Berges dann verteilen und für uns als Zuschauer ungefährlich sind. Wenn die Lawinen hinuntergehen, dann hört sich das wie eine Feuerwerk an. Der See selbst ist einem Gletscher vorgelagert, der sich über die eine große Breite des Bergfußes erstreckt. Hier schwimmen Eisschollen und verhindern somit das Spiegeln des Berges in dem See.

Rechts vom Berg befindet sich der Angels-Glacier. Er sieht aus wie ein erstarrte Lavamasse, nur eben halt aus meterhohem Eis. Und überall läuft irgendein Wasserfall den Hang hinunter ... 

Dieses bisher unerlebte Naturspektakel ist sehr beeindruckend. Sehr schnell kann man hier länger bleiben als vorhergesehen ...

Aber der Zustrom der Touristen wird immer größer, also beste Zeit zu gehen. Inzwischen hat sich das Wetter nicht wirklich gebessert, wenn auch ab und zu die Sonne kurz vorbeischaute. Das war uns zu wenig. Bei 4 Grad Celsius war dann irgendwann genug. 

Und weil wir schon lange keinen kanadischen Wasserfall gesehen hatten, war der nächste nicht weit: der Athabasca Fall. Dieser Wasserfall gehört laut Reiseführer trotz seiner geringen Fallhöhe zum Pflichtprogramm, also auch für uns, sowie für sämtliche Asiaten incl. Inder. 

Und damit nicht genug. Wie auf dem Fischmarkt gibt's noch einen gratis dazu: den Sunwapta Fall. Dieser zeichnet sich dadurch aus, dass er in zwei Strömen um eine Insel herum fließt und dann zusammenkommend in die Tiefe rauscht. Nach kanadischer Manier geschieht das immer mit einem riesigen Getöse und großem Hallo.

Irgendwann waren uns auch die Wasserfälle zu viel und so beobachteten wir "kleinere" Fälle nicht mehr mit der Kamera, sondern nur noch mit dem Auge. 

Auf dem Weg zu unserer Unterkunft fuhren wir an unserem nächsten großen Gletscher vorbei: dem Athabasca Glacier. Da wir laut Wettervorhersage für morgen besseres, sonnigeres und wärmeres Wetter erwarten, haben wir den Besuch des Gletschers auf morgen verschoben. Drücken wir die Daumen, dass das klappt. Da zudem auch diese Destination das Hauptreiseziel aller Kanada-Touristen darstellt, hat sich Thorsten entschlossen, den Glacier Skywalk aus dem Programm zu streichen, um den Massen unserer Lieblings-mit-Touris zu entgehen. Es ist echt verrückt, wie viel Volk dort unterwegs ist. Morgen werden wir dann ganz früh dorthin aufbrechen, in der Hoffnung, dann den Gletscher ganz für uns alleine zu haben ;-)

Genächtigt wird diesmal sehr, sehr zünftig in einem urigen und piefigen Inn, das die direkte Lage zum Athabasca-Gletscher ausnutzt und sich morbiden Charme früherer Holzfäller-Generationen gut bezahlen lässt. Hier beherrscht halt Angebot und Nachfrage den Preis ... und weit und breit keine Alternative in Sicht ... Bilder von der Wohnung gibt es morgen - heute ist alles mit Koffern und Utensilien vollgestellt ...


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