2-deutsche-kiwis
2-deutsche-kiwis
vakantio.de/2-deutsche-kiwis

Die Gardena Karte in der Nutzung

Veröffentlicht: 06.09.2024

Was eigentlich von mir als genialer Schachzug und als das Beispiel für eine taktische Meisterleistung im Umgang mit der Reisebegleitung ersonnen war, entpuptt sich nun in der Praxis als eher suboptiomal.

Mit der Flatrate für die Bergbahnen sind mir zwar einige Höhenmeter erspart geblieben. Allerdings nur einige und Höhenmeter gibts hier viele und zwar auch ohne Bahnanschluss.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Reisebegleitung nun der Ehrgeiz gepackt hat, die Karte möglichst oft zu nutzen, was nichts anderes heißt, als dass die Route so geplant wird, dass man mit vielen Bahnen fahren kann. Das wäre ja prizipiell nicht schlecht, aber leider, leider liegt zwischen den Bahnen manchmal ein ganzes Bergmassiv wie am Mittwoch als wir uns durch die Langkopfelscharte auf 2681 Metern quetschten, nur um dann nach einem furchteinflößenden Abstieg zur nächsten Seilbahn zu kommen, die noch auf der Liste stand.

Vorausgegangen war die Nutzung der Bahnen 16, 17 und  18 mit fast 1000 Höhenmetern. Das wäre ja auch gut gewesen und man hätte in dem netten Restaurant in der Langkopfelscharte schön Rast machen können und wäre dann 18, 17, und 16 zurück gefahren. Das wäre schon Abenteuer genug gewesen, denn die Seilbahn 18 besteht nur aus einem GFK Käfig ungefähr so groß wie eine Mülltonne. Da wird man dann zu zweit reingedrückt, hinter einem schnappt die Tür zu und dann gehts los. Auch auf über 2000 Meter wird das in der kleinen Box dann ganz schön warm, da es nur ein klitzekleines Fensterchen gibt, durch das ein wenig von dem in der Höhe  rahem Sauerstoff eindringen kann. So steht man dann also wie in der Tokioter U-Bahn in der Rush hour und hofft, dass das Teil nicht irgendeinen Defekt hat und man länger drin bleiben muss als nötig. Auch hofft man sehr, dass die MitfahrerIn heute keine Verdauungsprobleme hat, dwas den sicheren Tod bedeutet hätte. Nach ca 20 Minuten (gefühlten 200) kommt man dann oben an und ist erstmal froh raus zu sein. Diesen Moment der Schwäche nutze dann die Reisebegleitung sofort aus und begann mit dem Abstieg, der auf der anderen Seite der Langkofelscharte in Tal führt. Es störte auch nicht, dass die Leute um uns herum alle mit Helm und schwerem Kletterzeug bewaffnet waren, mal vom Trainingszustand ganz abgesehen.  Als ich darauf aufmerksam machen wollte war die Reisebegleitung schon in dem schroffen Berg ausser Sichtweiter und mir blieb nichts übrig als hinterher in mein Verderben zu laufen. Als wir dann an dem Gedenkstein für die vorbei kamen, die es nicht geschafft hatten (alles Männer über 50) war es dann aber zum Umkehren schon zu spät. Also hiess es weiter  runter laufen oder ein weiterer Name auf dem Gedenkstein sein.

So ging es dann erstmal ca 2 Stunden bergab und irgendwann tauchte dann wieder eine Hütte auf und ich hatte das schon auf der Karte erkundet und wußte, dass eine Seilbahn von dort aus ging. Aber leider, leider war das nur eine Lastenbahn. Die Enttäuschung war groß und ich fühlte mich so ein wenig wie Kolumbus, der auch alles richtig gemacht hatte aber trotzdem komplett falsch war. Aber irgendwie mussten wir ja von dem Berg runter und bis zur Bergstation ging es dann nochmal ca. 2 Stunden über einen Grad inklusive Auf- und Abstieg. Ich habe mich noch nie so sehr gefreut in einer Gondel zu sitzen und die Nr 9 und 8 brachten und dann wieder von 2161 Meter ins Tal auf 1428 Meter.

Unten war dann extrem gute Laune der Reisebegleitung angesagt, weil wir 5 Bahnen an einem Tag geschafft hatten. Ich teilte das nicht, da wir mit meiner Methode 6 Bahnen genutzt hätten auch wenn man mit der gleichen Bahn hoch und runter gefahren wäre.

Als erstes Zwischenergebnis ist festzuhalten, dass die Idee mit der Flatratekarte nicht unbedingt den gewünschten Erfolg gebracht hat. Die Routenplanung ist entscheident und da muss ich zukünftig mehr eingreifen.

Antworten

Italien
Reiseberichte Italien