127days
127days
vakantio.de/127days

Indonesien - Java

Veröffentlicht: 18.02.2019

Die indonesische Insel Java war wohl der Teil unserer Reise, den wir uns am schnellsten und intensivsten angeschaut hatten. Wir starteten dazu in Yogyakarta. Nach Yogyakarta zog es uns vor allem wegen des Borobudur Tempels, dem größten buddistischen Tempel der Welt. Hierzu buchten wir eine Sunrise-Tour und mussten dazu um fünf Uhr morgens abfahrbereit sein. Das frühe Aufstehen hatte sich gelohnt und wir wurden mit einem wunderschönen Sonnenaufgang belohnt. Ein weiterer Vorteil von dem frühen Aufstehen war es außerdem, dass wir gegen 10 Uhr schon wieder zurück im Hostel waren und so den Tag noch gut zum bummeln durch Yogyakarta nutzen konnten. Yogyakarta ist vor allen für seine Kunstszene bekannt. Diese besteht aus Streetart, Batik aber auch Musik und Tanz. Die Stadt erschien uns sehr groß und unruhig, sie hat aber auch ihre schönen Seiten und ist auf jeden Fall einen Besuch Wert. Im Anschluss und im Kontrast zur Stadt ging es mit der nächsten Tour weiter zum Mount Bromo und Mount Ijen. Für den Mount Bromo hatten wir ebenfalls eine Sunrise-Tour gebucht. Bei dieser ging es für uns um drei Uhr morgens aus dem Bett, damit wir gegen fünf Uhr auf dem gegenüberliegendem Berg stehen um von dort den Sonnenaufgang über dem Mount Bromo bestaunen konnten. Eigentlich - Denn leider leider war jedoch der Vulkan so sehr mit Wolken verhangen, dass wir außer eins, zwei Sonnenstrahlen nichts zu Gesicht bekamen. Dafür ging es dann aber gegen 6.30 Uhr direkt auf den Bromo. Dies war ziemlich beeindruckend, allerdings auch etwas erdrückend, da die Schwefelgerüche aus dem Vulkan uns davon abhielten lange auf dem Vulkan zu bleiben. Im Anschluss daran ging es mit dem Jeep zurück ins Hotel. Dort gab es noch ein schnelles Frühstück, bestehend aus Fried Noodels und Obst und dann weiter Richtung Mount Ijen. Die Tour zum Ijen war dabei komplett anders als jene zum Bromo. Der Mount Ijen ist vor allem für seinen Kratersee bekannt, dem sogenannten "größten Säurefass der Welt", da der See sehr säurehaltig ist, den man sich vom oberen Rande des Vulkans aus ansehen kann. Darüber hinaus kann man jedoch beim Mount Ijen auch das Blue Fire sehen, welches in Indonesien nur hier zu sehen ist. Durch Überhitzung entzündet sich gelegentlich der Schwefel von selbst und fließt als hellblau brennender Strom in den See. Dessen Leuchtkraft bietet insbesondere in der Nacht ein unglaubliches Schauspiel. Um dies zu sehen ging es die nächste Nacht schon gegen 1 Uhr morgens los. Wir mussten ca. 3 km zum Vulkanrand laufen und von dort einen schmalen Abstieg hinunter. Offiziell ist es verboten hier hinein nach unten zu gehen, weil es aber Indonesien ist geht es eben doch. Um diesen "Weg" zu gehen bekommt man Gasmasken, die jedoch so schlecht saßen, dass man sie eher als Attrappe verstehen kann. Auf dem Weg nach unten begegneten wir einigen Arbeitern, die ganze Schwefelsteine aus dem Vulkan heraustragen. Seit 1968 wird hier Schwefel abgebaut. Dabei tragen die Minenarbeiter bis zu 80kg Schwefelbänke mithilfe von zwei Körbe die an beiden Seiten eines Stockes festgebunden sind und den sie über der Schulter tragen, hinaus. Die Arbeiter sind dabei den Schwefeldämpfen ohne Gasmaske permanent ausgesetzt. Zum Einen bedeutet das neben ziemlich intensiven und beißenden Gerüchen, vor allem schwere gesundheitliche Probleme, da die Schwefeldämpfe giftig sind. Je weiter wir den Vulkan nach unten stiegen, desto intensiver wurden auch die Gerüche. Nicht zu vergleichen mit dem Mount Bromo, dessen Schwefeldämpfe wir uns hier fast zurückwünschten. Unsere Augen brannten und tränten, unser Hals kratze und atmen war kaum noch möglich. Als dann nach ca. 30 Minuten im Vulkan, die Schwefeldämpfe so extrem wurden, dass es kaum noch auszuhalten war - die Gasmaske half hier auch kein Stück weiter (was bestätigt, dass die Gasmaske wirklich mehr Attrappe war) fragten wir uns schon warum wir uns das hier antaten. Als dann die Dämpfe noch intensiver wurden ergriffen alle Leute im Ijen schlagartig die Flucht nach oben Richtung Ausgang. Etwas wie Massenpanik kam auf, wobei man teilweise durch den Nebel nicht mehr viel von den anderen sah. Nach einer halben Stunde Aufstieg zurück waren wir ganz glücklich wieder draußen zu sein und konnten von oben in den Vulkan sehen. Mittlerweile war es dann auch hell geworden und wir konnten uns den wunderschönen blau-grünen Kratersee im Ijen ansehen und wurden dann sogar noch mit einen Regenbogen belohnt. Dann traten wir den Rückweg an und liefen die 3 km wieder zurück - dieses mal aber bei Tageslicht. Dadurch konnten wir nun endlich auch die schöne Landschaft, die wir im Dunkeln beim Aufstieg noch nicht erahnen konnten, betrachten. Unten angekommen ging es mit dem Minivan direkt weiter Richtung Fähre nach Bali. Dort warteten ein paar entspannte Tage auf uns, auf die wir uns nun auch wirklich freuten. Die Touren zum Mount Bromo und zum Mount Ijen waren jedoch die beeindruckensten und einprägsamsten auf unserer bisherigen Reise. 

Antworten