Veröffentlicht: 24.02.2019
(Auckland - Paihia/Bay of Islands - Cape Reinga - 90 Miles Beach - Whangarei)
Am 28.01. ging es dann für uns raus aus Asien und rein nach Neuseeland, direkt mit einem intensiven Check am Flughafen. Unsere Wanderschuhe wurden auf Insekten untersucht und gründlich desinfiziert. Damit will NZ sicherstellen, dass keine Parasiten auf die Insel kommen, welche die heimische Tierwelt gefährden könnte. Auch die Einfuhr von Lebensmitteln ist verboten. Neuseeland hat rund 4,8 Millionen Einwohner, davon leben ca. 75 % auf der Nordinsel. Hier starteten wir unsere Zeit in Aotearoa (das maourische Wort für Neuseeland). Mauri sind die Ureinwohner der Insel. Deren Sprache wird allerdings leider immer weniger gesprochen.
Wir landeten in Auckland, was mit rund 1,6 Millionen Einwohnern die größte Stadt Neuseelands ist. Hier trafen wir dann Stephie an, eine Freundin von mir, mit der wir die restliche Zeit nun weiterreisen werden. Wir schauten uns also zunächst Auckland an.
Nach den ersten Tagen in Auckland ging es weiter Richtung Paihia. Dort blieben wir eine Nacht um am nächsten Tag zum Bay of Island zu fahren. Hier fuhren wir mit einem Boot die dortigen Inseln ab um am Ende das Loch im Berg (sog. 'The Hole in the Rock') zusehen und sogar noch durchzufahren. Das findet nicht jede Fahrt statt, wenn z.B. zu starker See ist. Wir machten einen Zwischenstopp auf einer bildhaften schönen Insel namens Otehei Bay. Hier wurde uns zum ersten Mal richtig klar, wie wunderschön Neuseeland einfach ist: glasklares schimmernded strahlend blaues Wasser, satte grüne Wiesen, süße Wollschafe, verschiedenste Baumarten und goldene feinsandige Strände. Die Bilder hier können gar nicht einfangen wie schön die Natur ist.
Nach unserer Bootstour ging es für eine Nacht nach Houhora in unser zweites AirBnB. Wir entschieden uns für AirBnBs aufgrund der günstigen Preise. Wir kamen aber auf den Geschmack von AirBnBs aufgrund von den wahnsinnig schönen Unterkünften. Gerade für Mario und mich nach über 2 Monaten Asien war es wie Urlaub im 5-Sterne-Resort: Nicht mehr direkt über der Kloschüssel duschen müssen, keine Sorgen machen, dass man sich vom Leitungswasser den Magen verdirbt und einfach die blitzblanke Sauberkeit bis in die kleinste Ecke. Ja so ganz abgelegt haben wir unsere deutschen Standards dann eben doch nicht ;-)
Am nächsten Morgen fuhren wir zum Cape Reinga. Das ist der nördlichste Punkt von Neuseeland. Hier vereinen sich der Tasmansee und der pazifische Ozean. Wir hatten Glück mit den Wetter und konnten bei besten Aussichten den Anblick und die Umgebung genießen. Von dort aus fuhren wir in die entgegengesetzte Richtung in den Süden. Unser Ziel war Whangarei. Dazwischen hielten wir noch am 90Miles Beach. Dieser ist besonders für seine erstaunliche Länge bekannt, wobei wir uns auch schon von Neuseeländern sagen ließen, dass es eher um die 70 anstatt 90 Miles wären. Nichtsdestotrotz ist dieser Beach wirklich seine holprige Anfahrt Wert. Wir mussten ca. 20 km mit unserem kleinen Hyundai i20 Mietwagen von der Hauptstrasse über eine breite Kiesstraße fahren. Dabei durften wir aber eine sehr schöne Landschaft (wie eigentlich überall in Neuseeland) und sogar einen Rudel Wildpferde bewundern.
Der 90Miles Beach überraschte uns dann doch noch mit seiner Größe, Breite sowie extremen Wind. An Baden war hier ganz sicher nichts zu denken. Jedoch rasten Pick up-Trucks am Strand an uns vorbei. Das wird hier ganz gerne gemacht und ist auch möglich, da durch den extremen Wind der ganze lockere Sand praktisch nicht vorhanden ist. Allerdings wurde uns davon abgeraten mit einen kleinen wie dem unseren Auto die Fahrt über den Strand auszuprobieren. Daran hielten wir uns dann auch.
Whangarei war eigentlich nur als Zwischenstopp geplant, von dem wir am nächsten Tag zum Waipoua Nationalpark fahren und uns dort die großen Kauribäume ansehen wollten. Jedoch führte es uns kurzerhand zu unserer ersten Begegung mit einem Kiwi - dem wohl populärsten Vogel von Neuseeland. Diese vom Aussterben bedrohten Tiere konnten wir uns hier in einen Sanctuary (Rettungszentrum) ansehen. Hier werden sie unter natürlichen Bedingungen gehalten und "gezüchtet", um sie sobald sie alt genug sind (nach ca. 3 Jahren) wieder in die Natur zu lassen. Um sie hier im Kiwihaus zu beobachten, werden die Tages- und Nachtzeiten vertauscht. Kiwis sind nachtaktiv und so mussten wir in einen dunklen sehr schwachbeleuchteten Raum und konnten hier einen Kiwi beobachten. Es wird hier immer ein Weibchen und ein Männchen gehalten, da die Tiere wenn sie sich einmal als Paar gefunden haben für den Rest ihres Lebens zusammen bleiben. Sehr romantisch. Allerdings werden Dinge wie Essenssuche und anschließendes verzerren getrennt vorgenommen. Also ganz ähnlich wie bei einem guten alten Ehepaar ;-)
Zu ihren Kindern sind sie eher herzlos und so werden deren Kinder, die direkt mit voller Federung schlüpfen, sofort aus dem Nest geworfen, was ein Überleben in der freien Wildbahn kaum möglich macht und dadurch auch nur ca. 3-5% der Kiwis überleben. Hier im Sanctuary will man dem entgegen wirken und so lässt man sie dementsprechend später frei.
Die natürlichen Feinde der Kiwis sind etwa die hier landesweit verhassten Opossums, Hunden, Katzen und auch Wiesel.
In Whangarai schauten wir uns zudem kleine Glühwürmchen-Höhlen an, die direkt neben unserer Unterkunft waren und einen Wasserfall.
Übrigens, was die Essensfrage angeht sind wir hier in Neuseeland sehr schnell auf selber einkaufen und kochen umgestiegen. So gibt es hier verschiedene Supermärkte in denen man verhältnismäßig günstig einkaufen kann. Diese erinnern aber eher an die Großmärkte in Deutschland. Preislich gesehen ist einkaufen in etwa genau so günstig/teuer (wie man es nimmt) wie in Deutschland. Von den großen Supermärkten Pak'nSave, Countdown, New World und FreshChoice hat sich eindeutig Pak'nSave als unser Liebling durchgesetzt.
Was Restaurants angeht liegen hier die Preise über dem deutschen Niveau und sind daher für uns nur in Ausnahmefällen eine Wahl. Allerdings sind die Supermärkte und Restaurants deutlich Allergiker-freundlich und so ist es bisher nirgends ein Problem gewesen glutenfreie und vegane Speisen zu bekommen (Ich schreibe den Beitrag am Ende unserer Neuseelandreise, kann es mittlerweile also ganz gut beurteilen.)