Der 22.04. war unser letzter Tag auf Koh Chang und sollte nochmals ein gemütlicher werden. Wir lagen an einem schönen Strand, lasen, schwammen und ich holte mir nochmals eine schöne Massage bei Meeresrauschen. Ein sehr schöner Abschluss!Schweren Herzens verließen wir am 23.04. unser lieb gewonnenes Bungalow. Es war nicht nur, dass wir unsere bescheidene Behausung sehr mochten, es war auch schön mal wieder länger an einem Ort zu sein, eine feste Basis zu haben, fast alle seine Klotten auspacken zu können und zu wissen, wo es gutes Essen gibt ohne vorher suchen zu müssen.
Aber ich habe einen Geburtstagswunsch: ich möchte gerne in den Khao Yai Nationalpark! Dort soll es noch Tiger geben (muss ich nicht treffen), Elefanten (Treffen Ok, aber mit Entfernung) und Gibbons (Unbedingt treffen!! Große Menschenaffen, die oben in den Bäumen wohnen, daher ist ein naher Kontakt unwahrscheinlich). Wir fuhren also erstmal nach Bangkok zurück. Eigentlich wollten wir am nächsten Tag zum Nationalpark. Allerdings fiel uns ein, dass wir zum Wochenende aus dem Nationalpark nach Bangkok zurück kommen würden. Da wir noch unser 30-tägiges Visum auf 60 Tage verlängern wollen, gab es eine spontane Planänderung: erst Behörde, dann Nationalpark.
Am 24.04. gingen wir früh zu der Immigrations Behörde in einem Einkaufszentrum. Bangkok ist eine riesige Metropole. Der Weg dort hin dauerte länger als 1 Stunde. Dort angekommen mussten wir ein paar Kopien machen und Formulare ausfüllen. Als erstes musste man lange in einer Schlange anstehen, damit nette Angestellte die Formulare auf Vollständigkeit prüfen.
Dann bekamen wir eine Karte mit einer Zahl. Ivar hatte 173, ich hatte 172. Der Reihe nach wird man dann aufgerufen und darf zu einem weiteren Angestellten gehen. Nun, wir durften noch etwas warten, da eine Anzeige sagte, dass gerade die Nummer 80 aufgerufen wurde.Wir hatten eh Hunger. Also gingen wir was essen, schlenderten herum, ließen uns in Massagestühlen massieren und als wir zu der Behörde zurück gingen, waren diese gerade bei den Nummer 150. Yey! Warten mussten wir trotzdem eine Weile.Als wir endlich dran waren, unsere Pässe mit den Anträgen abgegeben haben, mussten wir wieder etwas warten. Ca. 30 Minuten später gab man unsere Pässe wieder zurück. Insgesamt hat uns der Spaß 7 Stunden gekostet. Aber hey, 7 Stunden für 30 Tage länger in Thailand!Wir fuhren in die Innenstadt zurück und gingen in ein anderes Kaufhaus, weil ich dringend Unterhosen brauche. Klingt lustig, ist es auch! :)Hin und wieder geht mal eine Unterhose in der Wäsche verloren und eine war so ausgeleiert, dass sie nicht mehr hielt. Ich habe schon länger Ausschau nach Unterhosen gehalten, allerdings hatten die asiatischen Läden nur Unterhosen aus Plastikscheiße! Da schwitzt man nur drin und ist für die weibliche Gesundheit unangebracht. In dem Kaufhaus steuerten wir H&M an. Dort fand ich direkt was ich brauchte: ein Maxipack mit 7 Unterhosen aus Baumwolle! Yesssss!! Unterhosen-Himmel! 25.04.! Geburtstag! 35 Jahre! Und Reisetag. Wir fuhren zum Bahnhof Hua Lamphong um dort gegen 11:30 Uhr den Zug nach Pak Chong zu nehmen.Gegen 16 Uhr etwa kamen wir dann in Pak Chong an. Bis zum Nationalpark dauert es noch eine Weile, daher beschlossen wir, lieber eine Nacht in Pak Chong zu bleiben, als zu hetzen. Wir fanden ein tolles Hostel und gingen abends auf den Nachtmarkt.Dort aß ich zum ersten Mal Mango mit Klebreis (ist halt Klebreis, süße Kokosnussmilch und Mango). Ziemliches Kinderessen und mir war es viel zu süß. Außerdem aß ich das erste Mal Durian, die Stinkefrucht. Sehr bekannt vor allem dafür, dass es überall verboten ist sie zu essen. In vielen Hotels oder U-Bahnen gibt es Schilder, welche die Durian verbieten. Wenn man die Schale de großen Frucht aufschneidet, hat die Frucht viele einzelne Stücke. Persönlich finde ich, dass Durian nicht wirklich stinkt. Sie riecht intensiv, ja, aber nicht stinkich. Und sie ist relativ teuer! Bisher habe ich mich gescheut, weil immer mehrere Stücke auf einmal verkauft werden und ich sorge hatte, dass ich die Frucht nicht mag. Aber auf dem Nachtmarkt fand ich ein Stand, der einzelne Stücke verkaufte! Also nahm ich für 100 Bahrt (ca. 2.50€) ein mittelgroßes Stück. Was soll ich sagen: ich verstehe den Hype um die Durian nicht. Sie schmeckt sehr cremig aber auch sehr langweilig. Vielleicht war sie noch nicht reif genug. Ich werde es nochmal später im Jahr probieren.Am nächsten Tag fuhren wir mit einem Leihroller in den Khao Yai Nationalpark. Auf dem Weg zum Zeltplatz, der 20 km tief im Park lag, sahen wir viele Hinweisschilder wie "Achtung, Kobra überqueren" und auch "Achtung, Elefanten überqueren". Am Zeltplatz liehen wir uns Zelt, Matten und Kopfkissen. Einen Inletschlafsack haben wir selber.Auf dem Zeltplatz liefen viele Makaken (freche Affen) und Rehe herum. Wir suchten uns ein schattiges Plätzchen abseits des Haupttummelplatzes der Affen. Die Rehe sind okay, aber die Affen nehmen einen auch das Zelt auseinander auf der Suche nach Essen.
Abends nahmen wir an einer Nachtsafari teil. Wir sprühten uns schön gegen Mücken ein und waren pünktlich um 19 Uhr am Treffpunkt.
Ha! Wie dumm wir doch waren! Natürlich war die Nachtsafari nicht zu Fuß, wie wir dachten, sondern mit einem Pick Up! Wir sind ja schließlich immer noch in Asien, hier macht niemand unnötig zu Fuß Wege! Also fuhren wir hinten auf dem Pick Up mit und ein Ranger mit einer großen Lampe suchte bei langsamer Fahrt die Gegend nach Tieren ab.Wir sahen ein paar Stachelschweine, einen Fuchs, einen Gaur (quasi Ochse) und Makaken.
Tags darauf standen wir kurz vor 5 Uhr auf. Schließlich sind die Tiere morgens aktiver. Wir fuhren zu einem Aussichtsturm und beobachteten die Gegend. Der Aussichtsturm steht auf einer großen Wiese. Es heißt, dass früh morgens oder spät abends manche Tiere zum grasen kommen.
Wir sahen wieder einen Gaur und Nashornvögel. Diese Vögel haben über ihrem langen Schnabel noch einen weiteres Horn. Sieht sehr lustig aus! Diese großen Vögel sind leicht zu entdecken, weil sie nun mal groß sind und sehr laut fliegen!Außerdem hörte man die Gibbons schreien. Sehr leicht zu hören, weil sie sirenenartig herum kreischen.Um 8 Uhr gingen wir frühstücken und wanderten noch einen kleinen Wanderweg entlang. Anschließend fuhren wir zurück zum Zeltplatz und schliefen eine Runde. Nachmittags fuhren wir ein Stück höher und wanderten zu einer Klippe. Von dort hatte man einen herrlichen Ausblick auf den Nationalpark!Abends, kurz vor der Dämmerung, fuhren wir nochmals zum Aussichtsturm. Leider sahen wir keine große Tiere. Ein paar Fledermäuse flogen herum.Am 28.04. standen wir wieder um 5 Uhr auf. Wir gingen einen Wanderweg entlang. Man soll hier Krokodile sehen können. Aber es ist Trockenzeit und der Flussarm, an dem wir entlang wanderten, war stellenweise ausgetrocknet.
Am Endpunkt war ich etwas enttäuscht. Wir aßen was zu Frühstück und hörten ein paar Gibbons. Klang lauter als sonst... Und dann sahen wir ein paar Gibbons in einem Baum! Die sehen so wuschelig aus in ihrem plüschigen Fell! Manchmal guckten sie zu uns runter. Wir schauten mit unserem Monokular hoch. Tat etwas im Nacken weh, daher legte ich mich rücklings auf eine Bank.
Gibbons haben im Verhältnis zum Körper sehr lange Arme (erinnern mich ein bisschen an Ivar, nur hat er auch lange Beine), starke Hände und sie bewegen sich durch Schwinghangeln vorwärts. Dadurch können sie super schnell werden!Ein paar Hangelkunststücke durften wir beobachten. Sehr spannend! Leider machten sie sich irgendwann von dannen. Wir gingen noch zu einem Wasserfall. Naja, es war der armseligste Wasserfall, den ich jeh gesehen habe. Es hat noch immer nicht geregnet und in Thailand herrscht aktuell eine Hitzewelle. Generell kommt die Regenzeit in Asien immer später und wird immer kürzer.Der Wasserfall war ein klitze-kleines Rinnsälchen, welches man mit bloßem Auge nicht sehen konnte. Man sah nur das spritzen des Wassers, da, wo das Rinnsälchen auf die Wasseroberfläche aufkam.
Wir liefen den Weg zurück und waren gegen frühen Nachmittag wieder am Zeltplatz. Wir machten ein Nickerchen und ruhten uns aus. Auf dem Zeltplatz gibt es nur eine Stelle, an der man seine elektronische Geräte aufladen kann. Und auch nur von 6-9 oder 18-21 Uhr. Also verbrachten wir den Rest des Abends an dieser Aufladestelle und planten die nächsten Wochen.