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Tag 30, von Orlovo zu einer Quelle nahe Kiladenets

Veröffentlicht: 01.10.2019

30. September 2019

Tag 30, von Orlovo zu einer Quelle nahe Kiladenets.  


Am Morgen frühstückten wir noch in unserer Unterkunft, danach ging's wieder über Feldwege ins Gelände. Schon nach kurzer Zeit sind wir einen falschen Weg weitergegangen, und mussten etwa 400 Meter wieder zurücklaufen! Immer wieder stellten wir fest, daß wir den richtigen Weg verloren hatten! Bei 31°, mit nur wenig Schatten, immer wieder querfeldein, auf der Suche nach dem richtigen Weg - das war sehr kräftezehrend. Am späteren Nachmittag sind wir im Dorf Kladenets beim dortigen Shop angekommen, und wollten nur noch eine Dusche und ein Bett. Der Shopbesitzer erklärte uns, daß wir im Dorf, das aus etwa 10 Häusern besteht, kein Zimmer bekommen und hier wohl auch nicht campieren könnten! Er zeigte uns auf unserer Landkarte 2 Dörfer, wo es Zimmer geben sollte und wir dort auch campieren könnten, diese aber mindestens 7 Km von unserem Weg weg führten. Der Shopbesitzer sperrte seinen Laden wieder zu und ging seines Weges. Wir blieben aber vorerst bei den Bänken des Shops, um zu überlegen was wir jetzt machen sollten. Nach etwa 20 Minuten sah ich, daß zwei ältere Männer in einen Mercedes einsteigen um wegzufahren! Ich ging in Richtung des Fahrzeuges und hielt den Fahrer an um ihn nach Übernachtungsmöglichkeiten zu befragen! Der freundliche Mann stieg aus, ich legte die Straßenkarte auf die Motorhaube und fragte wieder nach Zimmer oder Camping mit Wasser. Dieser Mann winkte aber gleich ab bei der Frage nach Zimmern oder Camping in den vom Shopbesitzer genannten Dörfern! Er sprach mit seinen Beifahrer, der wohl sein Vater war, und gab mir zu verstehen daß er mit dem Auto losfährt um jemanden zu fragen. Ich setzte mich wieder hin um weiter abzuwarten. 10 Minuten später kam er wieder zurück und erklärte uns, daß wir nur etwa 1 Km genau in unserer Richtung weiter gehen sollten, um dort einen guten Platz zu finden wo wir campieren könnten und auch eine Quelle vorhanden ist. Als wir losgegangen sind kam noch die Frau vom Shopbesitzer hinterher und überreichte uns eine Schachtel Schokokekse. Wir haben dann nach etwa 25 Minuten auch wirklich diesen guten Ort vorgefunden. Ich wollte gleich mal von dieser Quelle, wo auch die Einheimischen den ganzen Tag über Wasser holen, etwas Wasser trinken, musste aber gleich wieder das Wasser ausspucken da es etwas nach Gülle roch! Zum Waschen hat es aber allemal gereicht! Später, als wir unsere Zelte verdeckt hinter Bäumen aufgebaut hatten, kam mir die Idee, daß das Wasser nicht nach Gülle roch sondern nach Schwefel. Wir hatten unsere Zelte nur etwa 6 Meter weit auseinander aufgestellt, was sich für mich als großer Fehler herausstellte! Nachdem ich etwa 3 Stunden versucht hatte einzuschlafen, dies aber wegen Willis stöhnen, gähnen und 12 mal Reißverschluß vom Schlafsack und Zelt auf und zu machen nicht konnte! Ohropaks wollte ich aber keine verwenden, da ich die Tiere der Nacht gerne hören wollte. Somit blieb mir nichts anderes übrig als mitten in der Nacht mein🏕➡️ um etwa 20 Meter weiter weg zu tragen! Als ich wieder versuchte einzuschlafen hörte ich wieder sein stöhnen und gähnen! Jetzt wollte ich aber nicht nochmal mit meinem Zelt weiterziehen und steckte mir meine Obropaks doch noch in die Ohren, was aber noch immer nicht den erhofften Erfolg brachte, jetzt konnte ich nur noch meine gute Wollmütze aufsetzen und über meine Ohren ziehen- endlich herrschte Ruhe 😴 - aber leider ohne Geräusche des Waldes.

Antworten (1)

Willi
Ich glaube, ich musste den Tag rauslassen, der für mich extrem und bis zum letzten Akkuprozent ging. Neben der physischen Grenzsituation kommt immer wieder die psychische- wenn wir mitten im Urwald stehen und teilweise Stunden nach Wegen , Möglichkeiten zum Vorwärtskommen suchen. Günter übertreibt natürlich. Aufgrund Günters Schnarchen nehmen wir uns meist 2 Zimmer oder eines mit Balkon- dann darf einer draußen schlafen.

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