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10 Tipps für junge Interrailer

Veröffentlicht: 26.01.2023

Mein Name ist Jojo und ich bin 18 Jahre alt. Letztes Jahr habe ich mich beim DiscoverEU Programm 2022/2023 auf ein kostenloses Interrailticket beworben. Es handelt sich dabei um eine Aktion von Erasmus +, bei der 18jährige Europäer*innen zweimal im Jahr die Chance haben, einen Travel-Pass zu gewinnen. Einen Monat kann man mit dem Zug durch die teilnehmenden europäischen Länder reisen und verschiedene Landschaften und Städte erkunden. Ich konnte mein Glück kaum fassen, als ich tatsächlich einen von knapp 48.000 Pässen in Europa gewonnen hatte.

Nachdem mich einige Bekannte zum Beginn der neuen Bewerbungsrunde nach meinen Tipps und Vorschlägen gefragt haben, möchte ich diese hier kurz zusammenfassen. Diese gelten für das Interrailreisen im Allgemeinen, das bedeutet auch, wenn man sich das Ticket online über die offizielle Interrail-Website gekauft hat. Viel Spaß!

1. Planung, Planung, keine Ahnung…

Planung im Vorhinein ist wichtig. Das soll nicht heißen, ihr müsst euch über eure exakte Route im Klaren sein, denn Flexibilität macht diese Art des Reisens aus. Aber es ist immer gut einige feste Punkte zu setzen, an denen man sich langhangeln kann. Sei es ein Konzert, Festival oder der Flug in eine andere Stadt. Schaut euch auch an, was ihr in den einzelnen Städten unternehmen wollt, sonst kann es überfordernd sein, nicht zu wissen wohin es geht.

2. Hostels:

Ich habe als junges Mädchen, trotz aller Befürchtungen meiner Eltern, immer in Mehrbettzimmern in Hostels geschlafen. Und ich war mehr als positiv überrascht. Die Betten waren immer sauber und man hatte viel Platz für seinen Rucksack. Ich habe mindestens einmal täglich Essen gekocht, um Geld zu sparen. Die Hostelküchen waren überwiegend sauber und funktionstüchtig. Ich habe die coolsten Leute in den Hostels kennengelernt, mit denen ich oft auch abends ausgegangen bin. Vergesst außerdem ein Vorhängeschloss für die Schränke nicht!

3. Aufenthaltsdauer an den Zielen:

An jedem Ziel/in jeder Stadt bin ich mindestens zwei Nächte geblieben. Dadurch hatte ich immer einen vollen Tag und meistens noch den Anreisetag, um die Gegend zu erkunden. Von kürzeren Aufenthalten halte ich nichts, denn man will nicht nur in Zügen von einer Stadt in die andere sitzen, sondern es geht darum, die Atmosphäre der Städte aufzunehmen. Und dafür braucht es etwas Zeit. Gerne auch mal mehr als zwei Nächte.

4. Rucksack oder Koffer?

Ich sage: RUCKSACK!!! Der Rucksack ist um einiges praktischer, vor allem weil man oft noch weit zu Hostels laufen muss oder schnell zum Anschlusszug sprintet. Mit Koffer seid ihr stark in eurer Flexibilität eingeschränkt. Ein Rucksack ist im Zug auch oft leichter zu verstauen, als ein bulkiger Koffer.

Tipp: Überlegt euch vor der Reise ein Packsystem für euren Rucksack (zum Beispiel durch einzelne Jutebeutel für T-Shirts, Unterwäsche und co.), um ein Chaos zu vermeiden.

Noch ein Tipp: Wenn ihr früh aufstehen müsst, dann packt den Rucksack am Abend vorher. Dadurch stört ihr eure Zimmernachbarn nicht.

5. Sitzplatzreservierungen:

In Ländern wie Frankreich, Italien und Spanien habe ich Sitzplatzreservierungen kaufen müssen. In diesen Ländern ist ein Sitzplatz im normalen Ticket bereits enthalten, das heißt dass Interrailer sich die Reservierung zusätzlich kaufen müssen. Über die App von DisvoverEU oder den Railplanner könnt ihr euch die Reservierungen online kaufen, zahlt aber eine Gebühr von ca. 2 Euro. Sonst geht’s auch über die Websites der einzelnen Zugunternehmen oder am Schalter im Bahnhof. Ich lege euch wirklich an Herz, die Reservierungen ein paar Tage früher zu kaufen, denn für manche Strecken sind sie am Abreisetag schon ausverkauft.

6. Routen günstig gestalten:

In Osteuropa lohnen sich normale Tickets oft mehr, als das Interrail zu nutzen. Dann ist es oft günstiger den Flixbus in eine andere Stadt zu nehmen. Das Interrailticket lohnt sich auf langen und teuren Strecken. Auch kann man Billigflieger in Betracht ziehen, sollten die Reservierungspreise zu teuer sein. An Landesgrenzen zeigt die App manchmal die schnellsten Routen nicht an. Dann könnt ihr selbst recherchieren ob es von Städten hinter der Grenze schnellere Optionen gibt.

7. Aktivitäten vor Ort:

Burgen, Parks und Museen sind für junge Menschen fast immer kostenfrei. Mein Tipp sind die Free-Walking-Tours, die es in fast jeder großen Stadt gibt. Die findet man über Google-Maps. Man meldet sich an und geht zu verabredeten Treffpunkt, oft einer Sehenswürdigkeit im Zentrum. Dort habe ich viele Alleinreisende getroffen und Kontakte geknüpft. Am Ende zahlt man wie viel man möchte. Bei mir waren es immer so 5€.

8. Wäsche:

Wenn man einen Monat unterwegs ist, muss man seine Klamotten zwischendurch waschen. In allen Hostels, in den ich war, gab es immer einen Waschservice. Die Preise schwankten zwischen Ländern und Städten, aber ich habe immer rund 8-10€ fürs Waschen und Trocknen ausgegeben. Dafür einfach die volle Plastiktüte mit Dreckwäsche an der Rezeption abgeben.

Ich hatte auch Rei in der Tube dabei. Hat bei mir aber nicht so gut funktioniert.

9. Angst vorm Alleinsein:

Als Soloreisender wirst du dich oft alleine fühlen. Für mich war das der Antrieb, mit anderen Reisenden Kontakt aufzunehmen. Habe keine Angst, auch die anderen Soloreisenden kennen dieses Gefühl des Alleinseins. Nach einiger Zeit ist keine Überwindung mehr nötig und es wird richtig Spaß machen, verschiedene Menschen kennen zu lernen.

10. Budget:

Ich habe mir ein Budget von 50€ pro Tag (inklusive Übernachtung) gesetzt gehabt. Günstigere Reiseziele wie Budapest und Trieste, haben teurere Reiseziele wie Barcelona und Mailand preislich ausgeglichen. Trotzdem habe ich oft auch mehr ausgegeben für gutes Essen oder Alkohol in den Bars.

Das waren meine 10 Tipps :)

Vielleicht kann ich jemandem, der auf diesen Blog hier gestoßen ist. Habt keine Angst davor, auch alleine zu reisen, ist nämlich echt sau geil. Aber nicht vergessen: Sicherheit geht immer bei allem vor. Wenn euch eine Situation oder Person gefährlich vorkommt, nehmt lieber Abstand und fahrt zurück ins Hostel. Manche Erfahrungen will man wirklich nicht machen.

Ich wünsche euch einen schönen Tag,

Jojo aus Brandenburg

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