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Woche 11 - Diese Woche hat kein Titel verdient

Veröffentlicht: 20.07.2025

Diese Woche war anders. Aufreibend. Unerwartet. Herausfordernd. Mit deutlich mehr Tiefen als Höhen. Doch erst mal der Reihe nach. 


Am Montag hieß es für uns Abschied nehmen von unseren zwei liebgewonnenen Hundis Dora & Buddy. Wir hatten noch den ganzen Tag um unseren Van startklar zu machen und für ausgiebige Kuscheleinheiten. Spät am Abend kamen die Besitzer zurück und für uns ging die Reise weiter.


Der nächste Tag war ein Fahrtag, um die 300 Kilometer bis südlich nach Auckland zurück zu legen. Kurz vor unserem Ziel, an dem wir noch eine kleine Wanderung unternehmen wollten, entschied sich unser Van dazu, die Motorkontrollleuchte anschalten zu müssen. Für uns war klar, dass wir umgehend eine Werkstatt aufsuchen und uns dort hoffentlich kurzfristig geholfen werden kann.


Wir steuerten die erste Werkstatt in einem kleinen Dorf an und der Inhaber konnte uns nicht direkt helfen, versprach aber, dass wir am nächsten Morgen kommen können, damit er den Fehlercode auslesen und uns eventuell sagen kann, was das Problem ist.

Wir fuhren also vorerst weiter zu unserem Übernachtungsplatz, der zum Glück nur noch zwanzig Minuten entfernt war. Der kleine und eigentlich ganz schöne Spaziergang dort konnte unsere Stimmung jedoch nicht mehr groß aufheitern. Wir nutzen die Zeit nochmal und recherchierten mit Google und ChatGPT was das Problem alles sein könnte.


Als wir am nächsten Tag früh morgens in der Werkstatt vorbeischauten konnte der Inhaber uns immerhin den Fehlercode auslesen und mitteilen.Etwas mit dem Turbolader ist defekt und er kann nicht genügend Druck aufbauen. Seine Vermutung war, dass irgendwo etwas undicht ist und somit dadurch der Turbo nicht richtig funktioniert. Für eine weitergehende Untersuchung oder Reparatur hatte er allerdings keine Kapazität und so mussten wir uns nach einem anderen Ort und Werkstatt umschauen.


Nach eingehender Recherche entschieden wir uns nach Pukekohe zu fahren, da es dort einige Werkstätten gab und wir hofften, dass dort eine Zeit für die Untersuchung und Reparatur hat. Auf dem Weg dorthin riefen wir die erste Werkstatt an, bei der uns nicht geholfen werden konnte, aber wenigstens eine andere Werkstatt weiterempfohlen wurde. So ging es noch einmal weiter, bis die dritte Werkstatt letztendlich Zeit hatte.


Dort angekommen wurde unser Van direkt inspiziert und tatsächlich ein Problem, das den Fehlercode erklärt, entdeckt. Der Kühler hatte ein kleines Loch, aus dem Luft entwich. Die Werkstatt selber meinte, dass sie das Loch nicht direkt reparieren könnten, sich aber darum kümmern würden, jemanden zu finden, der es kann. Sie würden alles ausbauen, den Kühler flicken lassen und anschließend wieder einbauen. Dafür benötigen sie aber mindestens einen Tag, eher sogar zwei Tage, abhängig wie schnell jemand anderes die Reparatur machen kann.


Hieß für uns, dass wir kurzfristig eine Unterkunft benötigten.Wir buchten also eine Unterkunft für die nächsten zwei Nächte, packten unsere wichtigsten Sachen für den Zeitraum und ließen unseren Van bei der Werkstatt für die Reparatur. Die Werkstatt wollte sich am Nachmittag nochmal melden, wann alles fertig sein würde, damit wir weiter planen konnten.


Am Nachmittag dann der Anruf. Unser Van sei komplett fertig repariert, alles getestet und der Fehlercode würde nicht mehr auftauchen, alles fährt sich super und wir können den Van noch heute abholen kommen, alles ging doch schneller als erwartet. Wir waren auf der einen Seite froh, dass die Reparatur erledigt war und wir unseren Van wieder hatten, auf der anderen Seite hatten wir somit das AirBnB umsonst gebucht, in einer kleinen Stadt, in der wir sonst sicherlich nicht gehalten hätten. Wir entschieden uns dazu, den Van direkt zu holen, die erste Nacht aber im AirBnB zu übernachten und am nächsten Morgen wieder aufzubrechen. Das AirBnB lud nicht gerade dazu ein die zweite Nacht auch noch zu bleiben (dreckig, kein Wlan, kalt). Eine Rückerstattung für die zweite Nacht konnten wir leider nicht bekommen. Beim Abholen unseres Vans fiel uns auf, dass das Geräusch, dass uns an unserem Van störte und nicht von Anfang an zu hören war immer noch da war. Wir gingen nochmal zurück, aber in der Werkstatt beruhigte man uns und versicherte, dass alles so passt und auch so klingen muss. Also Vertrauten wir auf das Urteil und waren erst mal beruhigt.


So machten wir uns am Donnerstag wieder auf den Weg. Die Region der Halbinsel Coromandel war unser Ziel. Da das Wetter für Donnerstag nicht besonders gut angesagt war planten wir hauptsächlich mit der Fahrt und ein paar kleinen Stopps, wann immer uns etwas interessantes über den Weg kam. So hielten wir in der Stadt Thames und spazierten dort am Küstenweg und durch die Innenstadt. Nachdem wir nochmal den Plan für das Wochenende diskutiert hatten, änderten wir die Route etwas, damit wir insgesamt weniger fahren mussten. Für die Nacht steuerten wir einen DOC-Campingplatz im Coromandel Forest an, um dort am nächsten Morgen eine größere Wanderung in Angriff zu nehmen.


Am Freitag kam dann alles anders als geplant. Flexibel war unser zweiter Vorname für diese Woche.


Das Wetter hatte so gar keine Lust so zu sein wie der Wetterbericht es vorhergesagt hatte. Es hatte die ganze Nacht durch geregnet und auch am morgen hiengen tiefstehende graue Wolken in den umliegenden Bergen. Darum entschieden wir uns gegen die Wanderung. Matschige Wege für ca. drei Stunden bergauf zu laufen, um dann kaum oder keine Aussicht zu haben, erschien uns wenig sinnvoll. Die Wanderung verschoben wir daher und machten uns auf den Weg die Küste entlang Richtung Coromandel-Stadt zu fahren.


Aber auch daraus sollte nichts werden. Nach knapp einer Stunde Fahrt grüßte unsere Motorkontrollleuchte erneut und zwang uns dazu die nächste Werkstatt aufzusuchen. Da in Coromandel-Stadt keine Werkstatt Zeit hatte sich unseren Van anzuschauen wurde uns geraten nach Whitiangi zu fahren und es dort in einer Werkstatt zu versuchen. Da es bereits Freitag 12 Uhr war, machten wir direkt auf den Weg und fuhren also nochmal 45 Minuten. In der zweiten Werkstatt in Whitianga hatten wir Erfolg und uns wurde zugesagt, dass sich jemand unseren Van in den nächsten zwei Stunden anschauen kann.

Also wieder ein kleiner Spaziergang durch den Ort zum Zeitvertreib und banges Hoffen, dass etwas gefunden werden kann und eine Reparatur zeitnah möglich ist.

Die Werkstatt versicherte uns, dass sie Erfahrung mit Ford Transit Fahrzeugen haben und diese schon oft bei ihnen zur Reparatur waren. Das Diagnosegerät zeigte, dass der Fehlercode wieder der gleiche war wie zuvor, jedoch hat die Werkstatt eine andere Ursache gefunden. Einer der Luftschläuche zum Turbo habe einen Riss und müsse getauscht werden. Die Reparatur kann allerdings frühestens am Dienstag durchgeführt werden, da das entsprechende Ersatzteil geliefert werden muss.


Das war für uns eine schlechte Nachricht, da wir am Montag Morgen in Te Puke sein müssen, da wir wahrscheinlich dort unseren ersten Job in Neuseeland antreten werden. Über eine Facebook-Gruppe haben wir Kontakt zu einer Kiwi-Plantage bekommen und vereinbart dort am Montag vorbei zu kommen, um den Vertrag zu unterschreiben und die Arbeit zu starten. Ohne unseren Van, der so auf gar keinen Fall die 200 Kilometer bis nach Te Puke fahren kann, also ein riesiges Problem für uns.


Wir spielten in Gedanken alle unsere Optionen durch. Wir haben vor dem Kauf unseren Vans eine Versicherung abgeschlossen und zusätzlich eine Mitgliedschaft beim neuseeländischen ADAC (heißt hier AA) abgeschlossen.


Wir riefen also bei der AA an und schilderten unsere Situation und, dass wir die entsprechenden Leistungen in Anspruch nehmen wollen. Die erste Rückmeldung war, dass wir keinen Anspruch auf alles haben, da sich unser Van bei einer Werkstatt befindet und die Versicherung nur greift, wenn wir eine Panne auf der Straße haben und ein von der AA bestellten Gutachter feststellt, dass wir mit dem Van so nicht mehr weiterfahren können. Die vorgeschlagene Lösung war nun also, dass wir auf den benachbarten Parkplatz fahren müssen und dort auf den entsprechenden Gutachter warten müssen, damit dann die Versicherung greift. Gesagt, getan und ca. 15 Minuten später kam der Pannenservice, dem wir die Situation schilderten. Steve war unglaublich freundlich. Er bestätigte gegenüber AA, dass unser Van fahruntüchtig ist und wir somit Anspruch auf Ersatz haben. Außerdem hatte er sich direkt den Schlüssel von der Werkstatt besorgt, damit wir unseren Van am Sonntag dorthin bringen können. Hier scheinen sich alle zu kennen und zu helfen. Unser Glück im Unglück.


Die Situation stellte sich nun wie folgt dar: Wir blieben für die nächsten beiden Nächte auf dem Freedom Campingplatz der Stadt Whitianga. Am Sonntag Vormittag trafen wir uns mit Steve und brachten unseren Van zur Werkstatt. Die Werkstatt behält unseren Van dann, bis am Dienstag (hoffentlich) alles repariert wird.

Die AA übernimmt für 3 Tage und für bis zu 450 NZD die Kosten für einen Mietwagen. Diesen hatten wir direkt am Freitag für den Zeitraum Samstag bis Dienstag gebucht. Leider bekommen wir keine zusätzliche Unterkunft, da man sich zwischen Mietwagen und Unterkunft wohl entscheiden muss.


Nachdem wir am Freitag alles organisiert hatten, machten wir uns auf die Suche nach einem Ausflug oder einer Aktivität für Samstag. Wir sind glücklicherweise in einem touristischen Städtchen gestrandet. Das Wetter war zu gut, um nichts zu machen. Wir buchten daher eine Bootstour entlang der Küste bis zur Cathredal Cove. Wir sind in unzählige Höhlen mit dem Boot gefahren und der Guide hat einige spannende Dinge über die Gegend berichtet.


Am Sonntag fuhren wir dann mit dem Mietauto Richtung Te Puke und machten noch kleinere Stopps entlang der Küste. Wir sind zum Beispiel nochmal zur Cathredal Cove gefahren, um zu Fuß durch den Bogen zu laufen und Bilder zu machen. Vom Boot aus, war der Winkel einfach nicht so gut für diese Cove. Wir genossen die Sonne und den schönen Spaziergang zum Strand.


Am Abend checkten wir in unser Hotel ein. Hiermit hatten wir ausnahmsweise Glück. Es gab ein Angebot bei booking.com, sodass wir nun für 45 Euro die Nacht in einem 4-Sterne Wellnesshotel sind.


Montag startet dann hoffentlich unser Job und wenn alles klappt, fahren wir am Dienstag dann die 200 Kilometer nach der Arbeit zurück nach Whitianga und können dann den Van abholen und den Mietwagen wieder abgeben. Anschließend geht es dann Dienstag Abend/Nacht zurück nach Te Puke, um am Mittwoch Morgen wieder bei der Arbeit zu sein.


In dieser Woche haben wir unzählige Male unsere Pläne über den Haufen geworfen. Daher sind wir gespannt, ob unsere jetzigen Pläne aufgehen. Aber wie immer werden wir dann auch dafür eine Lösung finden :-)








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