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Chiang Mai- ein Kulturschock für uns Europäer

Veröffentlicht: 06.03.2024

In nicht einmal zwei Flugstunden erreichen wir Chiang Mai, die zweitgrößte Stadt nach Bangkok. Wir werden vom Flughafen in der Mittagshitze abgeholt und checken im „De Lanna“ einem Mittelklassehotel ein. Kolonialstil vermischt sich mit typisch thailändischem Stile und man fühlt sich gut aufgehoben. Sofort wird die Aircondition eingestellt, wobei man entweder friert, wie ein Schlosshund oder schwitzt, wie ein Affe, dazwischen kriegen wir es nicht hin.  Meine mitgenommene Decke erweist sich als dann als wichtigstes Gepäckstück. 

Ich schlafe hier ausgesprochen gut und unfassbar tief, obwohl diese Art von „Pritsche“ alles andere als weich ist und ein himmelweiter Unterschied zu meinem Boxspringbett zu Hause . Und doch scheint diese Härte auch irgendwie zu Thailand zu passen. Hier ist alles noch ursprünglicher und nicht so verweichlicht wie in Europa mittlerweile üblich. 

Gegen 16.0 Uhr werden wir  von unserem Guide „John“ abgeholt. Für uns heißt er ab jetzt „John Boy“ obwohl, nicht mehr ganz jung, scheint er über viel Wissen zu verfügen, ist zurückhaltend, höflich und sein Lachen ist ansteckend. Wir haben mal wieder Glück gehabt, denn wir werden bis zum Ende unserer Reise viel Zeit miteinander verbringen. Als erstes fährt er mit uns zu einem berühmten Tempel, den Namen habe ich schon wieder vergessen, da wir mittlerweile eine Unmenge besichtigt haben und alle sich doch irgendwie ähneln. Der heutige Tempel liegt hoch über Chiang Mai und man hat von hier aus einen fantastischen Blick. Wir hören die Geschichte von Buddha und den Mönchen  beim Chanten zu.

Der Buddhismus ist eine Religion, unterscheidet sich aber wesentlich von den Glaubensreligionen wie Christentum, Judentum oder Islam. Wie auch Hinduismus und Taoismus ist Buddhas Lehre eine Erfahrungsreligion. Ziel ist die Entwicklung des eigenen Geistes,  die „Buddha Natur“ zu erlangen.

Die Buddhisten werden nach ihrem Tod verbrannt. Entweder modern, in einer Art Krematorium oder unter freiem Himmel. Die Asche darf dann entweder im  Meer, im Garten oder unter der jüngeren Generation mehr im Kommen, als Feuerwerk in den Himmel entsandt werden.

Seit nunmehr 2 Stunden haben wir nichts mehr gegessen. John Boy scheint es zu hören und er lädt uns ein, auf einem Markt typisch thailändisch zu Abend zu essen.

Diesmal bin ich es, die den „Guide“ macht. Ich übernehme die Führung und folge dem Duft in meiner Nase.

Wisst ihr, warum die Thailänder eigentlich immer lächeln? Weil die Sonne scheint und das Wetter so schön warm ist. 

Nein, natürlich nicht. Der wahre Grund ist das gute Essen in Thailand. Hier eine kleine Auswahl, der besten Thai-Food-Gerichte, die man probiert haben muss:🙏🏼

 Masaman Curry (Massam-Curry)

Ein Klassiker der südlichen Thai-Küche-scherzhaft auch unter dem Namen „Curry für Weicheier“ bekannt. 😂 

Dazu eine kurze Erklärung: Currys in Thailand werden üblicherweise in drei Abstufungen serviert: gelb(mild), rot(mittelscharf) und grün(spicy=sehr scharf). Das Gericht besteht aus Fleisch (meist Rind oder Huhn), gerösteten Erdnüssen, Kokosmilch, Kartoffeln und Zwiebeln.

Der thailändische König Phra Phutthaloetla Rama II. war von diesem Curry so sehr begeistert, dass er darüber ein eigenes Gedicht verfasste, das noch heute in der Schule auswendig gelernt wird. Wer hätte dies gedacht. 

Pad Thai (Gebratene Nudeln) 

Und noch ein Klassiker unter den thailändischen Gerichten, viele bezeichnen es sogar als das „National-Essen“ Thailands. Die gebratenen Nudeln in Tamarinden-und Limettensaft werden in vielen verschiedenen Variationen serviert. Das Ergebnis? Müsst ihr selber probieren! Für mich jedenfalls schon mal die Nr. 1. 

Kaeng Keow Wan 

Dieser grüne Curry ist deutlich schärfer als der Kaeng Masaman, aber trotzdem sehr lecker. Die süße Kokosmilch ist genau der passende Gegenpol zu der scharfen Curry-Paste und sorgt dafür, dass selbst empfindliche europäische Mägen sich daran trauen können. 

Kai Med Ma Muang (Geröstetes Hühnchen mit Cashew-Nüssen) 🐓

Dies ist eines der beliebtesten thailändischen Gerichte-und das nicht ohne Grund. Die Hühnersuppe schmeckt einfach wahnsinnig lecker und wird mit den essentiellen Thai-Zutaten zubereitet, also Zitronengras, Chili, Limetten, Schalotten und Fischsoßen und natürlich Kokosmilch. Das Tüpfelchen auf dem i ist das Gewürz Galgant (Thai-Ingwer), das für eine angenehm säuerliche Geschmacksnote sorgt.

Habe ich soeben auf meinen Einkaufszettel gesetzt. 😉

Eines der Hauptvorurteile über thailändisches Essen: Alles ist scharf. Immer. Egal, wo und was man isst. Stimmt natürlich nicht. Man kann in Thailand definitiv seine persönliche Schmerzgrenze 😂auf die Probe stellen, wenn man so will. Und meistens wird man auch von den Kellnern gefragt, wie scharf man es haben möchte. Wer sich jedoch nicht sicher ist, lernt am besten diesen thailändischen Satz schon mal auswendig: „Maii pedd“ nicht 🌶️ scharf. 

Allerdings habe ich ein gutes Gefühl scharf zu essen. Es wirkt irgendwie meinen Hitzewallungen entgegen.

 Wir erreichten ausgehungert den kleinen aber recht lebhaften Markt und John hält an einem Stand, dessen Wirt er zu kennen scheint. Wir werden bestimmt aber höflich platziert und es dauert nicht lange bis unser kleiner Tisch sich unter der Vielfalt thailändischer Köstlichkeiten biegt. Zu allererst gibt es jedoch ein kaltes und köstliches Bier, worauf ich mich schon so gefreut habe.🍻

 Phad Si Eiw (Nudeln mit schwarzer Sojasouce-mein Favorit) 

 Khao Sot Noodle (mit typischen Chiang Mai Nudeln und Hühnchen-Sabines Favorit). 

Zum Nachtisch natürlich Sticky Mango Rice, welches aber nicht typisch thailändisch ist. Aber soooo lecker.

Nach diesem üppigen Mahl habe ich definitiv zugenommen.Etwas beschwipst, es waren dann doch mehrere Biere,🍻 verlassen wir den Markt und stürzen uns ins Nachtleben. 

Chiang Mai erwacht erst, wenn die Sonne bereits untergegangen ist. 

Berlin scheint dagegen langweilig. 🥱 

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