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5 - Bananenfarm

Veröffentlicht: 20.03.2018

Sonntagmorgen um fuenf ging der Wecker und ich war bereit fuer meinen ersten Tag auf der Farm.

Naja, schlaftrunken und voellig verballert trifft es wohl eher aber das verflog schnell durch die wahnsinnige Aussicht auf einen Sonnenaufgang ueber einem durch Stauden ueberzogenen Horizont.

Lange genießen konnte ich das aber nicht, denn es ging direkt los hinten auf den Haenger und in die Mitte des Feldes zum „Pfluecken“.

Pfluecken ist es im eigentlichen Sinne allerdings nicht, denn man stellt sich einfach nur stabil unter den angeritzten Stamm des Baumes, laedt sich das volle Gewicht (zwischen 40 und 60kg) auf die Schulter und wartet auf das Kommando des Cutters.

Eins meiner Highlights war tatsaechlich auch das staendige „Are you ready my brother?“ von Ryan, einem von vielen Saisonarbeitern aus dem wunderbaren Inselstaat Vanuatu.

Mit der Staude auf der Schulter geht es dann Richtung Haenger hinten am Traktor um sie „sachte“ abzulegen.

Joa, damit ist meine Haupttaetigkeit auch schon beschrieben..

Das ganze wird dann 4Stunden ohne Pause durchgezogen, ab und zu stuerzen sich alle kurz auf den Eimer mit gefrorenen Wasser-Plastikflaschen auf der Kupplung des Anhaengers und weiter geht’s.

Danach ab in die erste halbe Stunde Pause, ordentlich was zwischen die Kiemen druecken und nochmal 1-2liter Wasser trinken. (am Tag mindestens 8-10l.)

Danach weitere 3 Stunden schleppen. Puh!

Danach sind die Jungs und Maedels im Schuppen erstmal beschaeftigt und wir wurden entweder zum Blaetter oder Saetzling-schneiden abgeordert.

Heißt im Heidentempo durch die Felder stratzen und mit ner Sichel irgendwas abschneiden..

(Was wirklich ab soll, und was bleiben darf konnte mir leider keiner erklaeren – Bauchgefuehl also!)

Nach 10-11 Stunden ist der Tag dann ueberstanden und wir wurden in kleinen Bussen wieder Richtung Hostel gefahren, wo es hieß duschen und dann fuer den naechsten Tag kochen.


Es ist, so stellt sich bei naeherer Betrachtung schnell heraus eine Farm unter koreanischer Leitung und die dortige Arbeitskultur scheint auf Australien ueberzuschwappen.

Konstant irgendeinen Vorarbeiter im Nacken, der uns Backpacker (3Leute) und den Jungs aus Vanuatu das Leben schwer macht oder auch die unteren Aufseher mit der breiten Seite seines Messers zermoscht, weil es wohl gerade mal wieder nicht schnell genug zur Sache geht.

Sehr, sehr befremdlich, aber ich kann es nicht leugnen – effektiv!


Erwaehnen sollte ich vielleicht, das ich den Job tatsaehlich auch schon wieder verloren habe..

Nach einer kleinen Zwangsrast durch Ohnmacht mit kleinem Spueckerchen als Abschluss am 6ten Tag, wurde ich am folgenden Tag wieder freigestellt.


Vielleicht ist das aber auch nicht das schlimmste, dieses Arbeitslager wieder zu verlassen.

Knapp 70Stunden in 6Tagen lassen mich zurueck mit Schmerzen in Huefte, Schultern und voellig zerschundenen Beinen.

Der Abschied war kurz und schmerzlos, die Busse verlassen Humpty Doo nur als Schulbus Richtung Palmerston, wo ich meinen Anschlussbus Richtung Darwin suchen konnte.


Somit geht es fuer mich schon wieder nach Darwin, wo ich dann erstmal gucken muss, wie es jetzt weiter geht, ob neuer Job oder doch Aufbruch Richtung neue Gewaesser oder Wueste.

Mal gucken, ich werde berichten.

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