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Von Mazedonien über Griechenland nach Bulgarien

Veröffentlicht: 14.05.2023

Montag 24.04.

Irgendwie müssen wir auch weiter, so gerne wir bleiben würden und noch ein paar gemeinsame Tage hier mit den Hunden und Tugce zu verbringen. Es ist Zeit vorerst Tschüss zu sagen, zu unseren haarigen Freunden auf vier Beinen und unserer neu gewonnen Freundin. Es fällt uns sichtlich schwer uns von hier loszureißen. Irgendwann schaffen wir es dann zu starten und befinden uns keine 30min später an einer Tankstelle, die uns hilft unseren Gasflaschenleerstand zu beheben. Danke Mazedonien, jetzt können wir wieder Kaffee kochen ohne Rücksicht auf Verluste. Von da aus gehts vorbei an Bitola, zur Grenze nach Griechenland. Der Grenzübertritt dauert keine 5min. Alles läuft reibungslos ohne Fragen und Kontrollen ab.

Yasas! Da wären wir hiermit auf griechischen Boden angekommen und wir dürfen unsere Uhren um eine Stunde nach vorne drehen. Bähm, gefühlt der Tag auch schon vorbei. Wir fahren an Thessaloniki vorbei um zu unseren heutigen Stellplatz zu gelangen. Wir wollen in einem kleinen Dorf am See übernachten. Am späten Nachmittag kommen wir hier an, nicht viel los außer ein paar ältere Männer die sich den neusten Dorftratsch um die Ohren hauen. Mit Hundi gehts eine größere Runde entlang des Sees. Dabei begegnen wir ein paar nicht so netten Hunden die wir nur unter Anstrengung verjagen können, ohne das schlimmeres passiert.

Am späten Abend kommen noch zwei weitere Wohnmobile dazu.


Dienstag 25.04.

Mathennsi wünscht sich einen neuen Haarschnitt auf dem Kopf und im Gesicht. Sein Wunsch sei mir Befehl :-) Eine Stunde später ist das Meisterstück vollbracht, und für eine Bastelschere ist das Ergebnis echt nicht schlecht.

So lange Mathennsi die Brille nicht aufsetzt, wenn er sich im Spiegel anschaut, sollte auch er zufrieden sein :-)

Wir kommen durch das vormittägliche Beautyprogramm erst gegen Mittag los und fahren weiter. Nach gut einer Stunde Fahrt, sehen wir ein Schild am Straßenrand mit der Aufschrift `Thermal Bath`. Na das ist doch genau unser Ding. Also umgedreht und hingedüst. Leider sind die Anlagen schon einige Jahre verlassen und hier macht schon lange keiner mehr irgendwas mit thermal. Uns interessiert das aber trotzdem, sportlich den Zaun gemeistert und das Gelände genauer unter die Lupe genommen. Hier war mal richtig was los. Wir finden auch die Thermalquelle, dass Wasser sprudelt aber so heiß raus, dass wir leider kein Bad nehmen können ohne als Krebs zu enden. Weiter gehts also ohne heiße Badewanne nach Kavala. Am Hafen findet sich ein netter Platz direkt am Wasser. Wir machen die Straßen von Kavala direkt unsicher. Eine nette Stadt, wo das griechische Leben nur so zu spüren ist. Wir verbringen eine sehr ruhige Nacht.


Mittwoch 26.04.

Der Kaffeestand am Stellplatz der Nacht hat leider 9:30Uhr noch nicht geöffnet. Schade, wir hatten uns auf griechischen Kaffee und Morgensonne gefreut. So wird es löslicher Lidlkaffee und Morgensonne. Dabei planen wir den heutigen Tag. Wir wollen bis Portos Lagos fahren, ein Vogelschutzgebiet. Endlich mal unsere Ornithologischen Kenntnisse auf den Prüfstand stellen. Direkt hinter dem Hafen, in einem kleinen Wäldchen, finden wir den perfekten Platz für uns. Bei unserer Dorfbesichtigung macht Layla direkt FreundInnenschaft mit den 50 anderen Hundes des Dorfes und wir haben direkt wieder Begleitung. Am Hafen gönnen wir uns noch zwei Kaffee Freddo und marschieren dann zum Womo zurück. Das Wetter ist heute eh nicht das beste, es fängt an mit regnen und es will auch gar nicht mehr aufhören.


Donnerstag 27.04.

Mückenalarm! Aber so was von. Fluchtartig verlassen wir diesen mega schönen Platz. Von den kleinen stechenden Monstern haben wir die nächsten Stunden noch was im Womo. Nächster Halt ist ein Kloster in der Lagune das noch aktiv betrieben wird. Was für ein friedlicher, schöner Ort. Hier lässt es sich aushalten. Hundi wartet allerdings auf uns im Womo. Weiter gehts durch die Laguna und vielen Vögeln, nach Fanari. Hier ist mal richtig tote Hose. Noch! Im Sommer ist hier die Hölle los, das kann man sich auf jedenfalls aufgrund der örtlichen Gegebenheiten so ausmalen. Wir parken am Ende des Hafens. Mit uns sind noch weitere Womos am Start aus Germany. Strand ablaufen, den noch ausgestorbenen Ort ein wenig erkunden und zurück ins Womo. Hier erwartet uns unsere tägliche Challenge, wer gewinnt die nächste Runde bei Rummikub. Noch ein bisschen lesen und basteln, was mampfen, aus dem Fenster klotzen und schon ist es auch dunkel.


Freitag 28.04.

Große Beratschlagungsrunde wie es weitergeht bei Kaffee und Keksen. Im Plenum wird beschlossen, es geht nach Thassos. Also ab zur Fähre. Die nächsten Fähre geht 14:15 Uhr, noch genügend Zeit, um bisschen einzukaufen und zu tanken. Kurz vor 14:00 Uhr kommen wir an der Fähre an und dann….. Wir werden von mehr als hektischen Mitarbeitern empfangen. Ani soll aussteigen und Tickets kaufen, Mathennsi schnell schon auf die Fähre fahren. Hä, was passiert hier gerade. Am Ticketschalter wird’s richtig interessant, in Sprachen die Ani weder spricht noch versteht, gehts richtig zur Sache. Viele andere Menschen stehen ebenfalls am dem mini Ticketfenster und jeder will was. Am Ende legt die Fähre ab und Ani ist noch nicht in sichtbarer Nähe. Da kommt Sie angerannt, geschafft, alle an Bord.

Nach 30min, kommen wir auf Thassos an. Das Anlegen und Herunterfahren verläuft genau so hektisch wie vor 30min. Egal, wir lassen uns jetzt mal nicht aus der Ruhe bringen. Nachdem wir von der Fähre runter gedüst sind, fahren wir keinen Kilometer und finden auch schon den perfekten Stellplatz für heute Nacht. Es geht in die City und direkt weiter auf den Hausberg der Stadt. Ein sehr gelungener Ausflug mit viel Natur und nicht einem Menschen weit und breit. Am Abend gibt es noch eine Runde Romantik am Hafen beim Sonnenuntergang.


Samstag 29.04.

Weiter geht die Reise am Meer entlang Richtung Westen der Insel. Wir fahren durch völlig touristisch erschlossene Ortschaften, aber es findet sich auch noch hier und da etwas von Ursprung und griechischen Inselalltag. Nach etwas längerer Suche und ein paar wilden Fahrmanövern durch diverse kleine enge Gassen und Olivenhaine, findet sich dann auch für heute ein lauschiges Plätzchen zum stehen. Mega Platz direkt am Meer in der Nähe einer Strandbar, die aber noch geschlossen hat. Strand, Sonne, Frühlingssonne die sich anfühlt wie Sommersonne und einen nassen stinkenden Hund mit Sand von oben bis unten. Was will man mee(h)r?


Sonntag 30.04.

Tschüssi schöner Stellplatz, du bist echt ein Juwel unter den Freistehplätzen.

Wandertag steht auf der Sonntagsagenda. Wanderrucksack packen, Schuhe schnüren und ab gehts auf den Berg. Komoot ist unsere Wanderapp für solche Aktivitäten und diese bringt uns heute zum Zipfelmützen Berg. Tolle Runde, tolle Höhenmeter, nette Griechen mit Oliven und Ouzo, schwitzen, Aussicht genießen, Schildkröte beobachten, weiße Mamortafeln mit lyrischen Texten versuchen zu verstehen, kaputt ankommen.

Kurz durchatmen, Kaffee und Kekse zum stärken, weiter geht die Reise zu den Tripiti Höhlen. Am Strand gelegen und sehr idyllisch in einer Bucht verbringen wir den restlichen Tag und bleiben hier auch über Nacht.


Montag 01.05.

Mücken, Mücken, Mücken. Was für eine Nacht. Diese kleinen stechenden Monster kommen auch wirklich durch die kleinste Lücke zu uns. Also Plan gemacht und hoch auf den Berg. Es geht nach Kastro, ein kleines Bergdorf oberhalb von Limenaria, in dem die Menschen früher Zuflucht vor den Piraten gefunden haben. In den 80ern beschloss man es vor dem Verfall zu retten und nach und nach alles zu sanieren um es zu bewahren. Heute ist es ein beliebtes Ausflugsziel und auch heute sind die Tavernen voll, es ist Feiertag. Darunter sind viele Radfahrer. Wie wir später erfahrenen waren in den letzten 2 Tagen Hobbyradrennen, einmal um die Insel herum und für die Mountainbiker einmal quer drüber. Wir wandern zu einem schönen Wasserfall und rücken danach bei dem jungen Kosta ein. Dieser hat es schon in einige Reiseführer geschafft und ist gar nicht mehr ganz so jung, er betreibt seine Taverne hier schon 30 Jahre. Wir trinken einen Kaffee und Mathennsi isst auch etwas. Besser ist das, da er sich von Kosta auf einige Ouzo einladen lässt. Dementsprechend schlagen wir auch am Ortseingang unser Nachtlager mit fantastischer Aussicht auf Dorf und Berge auf. Layla beobachtet aus dem Womo noch ein paar Ziegen, die umherstreifen und träumt davon auch eine eigene Herde zu haben. Danach geht es für alle ins Bett.


Dienstag 02.05.

Nach dem Frühstück fahren wir wieder runter zum Meer und machen Halt in Limenaria. Wir parken das Womo am Hafen, wo gerade die Boote für die Sommersaison aufgehübscht werden. Die undankbaren Arbeiten erledigen ein paar Sinti und Roma die hier in ihren Autos wohnen und sich etwas Geld als Tagelöhner verdienen.

Wir gehen aber gar nicht erst in die Stadt sondern besichtigen die am Strand gelegenen alten Sortieranlagen einer Eisenmine. Dies wurde auf Thassos schon lange vor Christi aus dem Gestein geholt und hier von 1900 bis 1960 noch einmal industriell. Dabei hatten meist auch die Deutschen die Finger im Spiel, zum Schluss die Firma Krupp, nach der die Villa auf dem Hügel benannt ist. Danach ziehen wir weiter und nach einigen Versuchen einen Stellplatz zu finden, die ohne 4x4 aber nicht zu erreichen sind, beschließen wir Camping Pefkari anzusteuern. Da sich auf son nem Campingplatz auch wunderbar grillen lässt, wird vorher noch der Supermarkt angesteuert und für das Event eingekauft. Neben Grillzeug gibt es auch neues Halva, eine gesunde Süßspeise die man in Griechenland unbedingt probieren sollte.

Wir checken ein, der Betreiber ist super nett und es ist nicht viel los, herrlich entspannend. Also Stühle raus und den Grill aufgebaut, es gibt Riesenschaschlik. Danach brauchen wir noch einen ausgiebigen Spaziergang und wir erkunden etwas die Gegend bevor es zurück ins Womo geht. Noch eine ausgiebige Dusche, eine Folge unserer Serie und dann gehen wir schlafen.


Mittwoch 03.05.

Nach einer etwas unruhigen Nacht wachen wir noch etwas verschlafen auf. Es hatte die ganze Nacht geschüttet und das bekommt man ja 1zu1 mit. Dafür sieht der Himmel schon wieder ganz freundlich aus, was anders vorhergesagt war. Also planen wir eine kleine Tour für heute. Es geht am Strand entlang zu einer kleinen Halbinsel. Dabei kommen wir in Potos vorbei und entdecken einen netten Kunsthandwerksladen, der nicht die übliche Massenware verkauft. Wir unterhalten uns nett mit der Besitzerin und Mathennsi shoppt ein Shirt. Weiter gehts, zur Halbinsel sind es schließlich noch ein paar Meter. Am Strand entlang und nebenbei noch ein paar kleine Schätze eingepackt erreichen wir kurze Zeit später die Halbinsel, wir laufen bis zur Spitze und genießen die kühle Brise und die Aussicht. Auf dem Rückweg halten wir noch bei einem Café an und gönnen uns Baklava und griechischen Kaffee. Als wir zurück am Womo sind nutzen wir noch einmal die Vorteile des Zeltplatzes. Grill aufgebaut, mampfen und noch mal schön lange (Dusche ohne Marke, geil) warm duschen.


Donnerstag 04.05.

Heute sind die Wolken da, es ist grau und dunkel. Die Verlockung ist groß hier heute abzugammeln, aber wir beschließen weiterzuziehen. Wir packen zusammen, verabschieden uns und los geht die Weiterreise um die Insel. Es folgt erstmal ein Stück mit viel Steilküste und so treibt es uns bis zum Golden Beach bei Potamia. Eine Bucht mit 4km Sandstrand und im Hintergrund die Berge, kann man schon verstehen, dass diese Ecke sehr verlockend für die Urlauber ist. Die finanzkräftigeren Rumänen und Bulgaren haben Thassos für sich entdeckt und so schiessen an vielen Stellen schicke neue Apartments aus dem Boden. Wir parken erstmal am Hafen und so langsam lockert es auf und die Sonne kämpft sich durch die Wolken. Das bedeutet Partytime für Layla, ab an den Strand, Stöckchen ins Wasser und sich in die Wellen stürzen. Wir durchqueren einmal die Bucht und kommen auch am Zeltplatz vorbei, auf dem noch nicht viel los ist, aber vor dem ein Österreicher steht und etwas rumgrantelt, wie denn im Internet stehen kann das offen ist und hier ist niemand. Wir empfehlen den Zeltplatz in Pefkari und ziehen weiter.

Zurück im Hafen setzen wir uns noch auf eine Bank, beobachten etwas die Fischer, schauen auf die Berge und planen für morgen. Vor uns thront der Ypsarion, mit 1170m der höchste Berg von Thassos und unser Ziel für morgen.

Klingt irgendwie erstmal nicht so viel, aber da wir quasi fast auf Meeresspiegel starten, erwartet uns glaube eine ordentliche Herausforderung.


Freitag 05.05.

Am Morgen hängen noch dunkle Wolken in den Bergen aber der Plan steht, wir haben ja gestern gesehen wie schnell es hier aufklaren kann. Ein kräftiges Frühstück und dann fahren wir die 5km nach Potamia, von dort ist Start für die Wanderung. Rucksack gepackt und los geht es, 1040 Höhenmeter auf 6km bedeuten 3 Stunden bergauf. Doch die lohnen sich wirklich. Schon unterwegs werden wir mit vielen wunderschönen Aussichten auf die Bucht und die umliegenden Berge belohnt. Layla powert sich noch zusätzlich aus, indem sie immer wieder versucht ein paar Ziegen an den Hängen zu jagen. Die haben aber eindeutig Heimvorteil an den steilen Hängen und Layla keine Chance. Je höher wir kommen desto kälter der Wind, doch wir sind zum Glück gut ausgerüstet und kommen dem Gipfel näher. Oben angekommen hat es nicht ganz aufgeklart, doch der Blick auf Thassos ist trotzdem wundervoll und wir tragen uns stolz ins Gipfelbuch ein. Auf dem Rückweg steuern wir noch die Schutzhütte an, die sich eine halbe Stunde unterhalb des Gipfels befindet, rasten erstmal und essen unsere Halva. Frisch gestärkt geht es an den Rückweg und 2 Stunden später sind wir wieder am Womo. Wir fahren wieder runter zum Golden Beach, diesmal aber ans andere Ende der Bucht. Dabei kommen wir durch Panagia und Ani zeigt Mathennsi das Hostel, indem sie vor vielen Monden für ein paar Tage genächtigt hat. Am Strand lassen wir den Tag ausklingen und planen für morgen wieder überzusetzen und Thassos zu verlassen.


Samstag 06.05.

Heute heißt also, Ahoi. Mit den Tickets und dem Auffahren auf die Fähre verläuft es definitiv entspannter als zur Herfahrt. Die Preise für die Fähre sind zwar irgendwie nicht wirklich nachvollziehbar aber ok. Diesmal auf einmal nur 30€. Wir verstehen es nicht wirklich, aber egal, besser als teurer. Die Überfahrt verläuft problemlos. Auf dem Festland angekommen, fahren wir an der Küste entlang zum heutigen Stellplatz für die nächsten zwei Tage. Wir haben uns einen Strand ausgesucht der nur von einheimischen Fischern aufgesucht wird. Mit uns stehen noch zwei weitere Wohnmobile aus Griechenland. Es sind zwei Familien die nur wenige Kilometer entfernt wohnen und oft ihre Wochenenden hier gemeinsam verbringen. Und dann sind da noch zwei äußerst süße Welpen. Zuckersüß. Das wird ein schwerer Abschied, soviel ist jetzt schon klar. Wir machen einen Strandspaziergang und genießen die Sonne und das Meer. Unser obligatorisches Spiel am Abend mit Chips und Weinchen findet natürlich auch noch statt.


Sonntag 07.05.

Sonne und strahlend blauer Himmel. Hallo Griechenland und schönes Meer. Ach und Hallo Mücken. Das bringen nun die warmen Sommertemperaturen mit sich, Mücken und noch mehr Mücken. Heute steht Baden, Strand, Sonne und chillen auf der Agenda. Am Abend machen wir noch einen Spaziergang und sehen viele viele Flamingos und einen Pelikan. Beim Rückweg gibt es Besuch von Mücken im Angriffswahn und mit nichts abzuwehren.


Montag 08.05.

Grenzübertritt Richtung Bulgarien steht heute auf dem Programm. Wir fahren in den Pirin Nationalpark und der Weg dahin, ist sehr sehr schön und wir saugen die landschaftlichen Veränderungen nur so auf. Kurz vor Bansko machen wir halt und finden einen netten Platz oberhalb eines kleinen Städtchens. Unsere obligatorische Erkundungsrunde bringt uns zu einem alten römischen Bad mit Thermalquelle. Unter anderem finden wir auch noch ein öffentliches Waschhaus, das auch heute noch aktiv genutzt wird. Die heißen Quellen wurden damals, wie auch heute genutzt. Wir können es uns gar nicht vorstellen, unsere Kleidung noch mit der Hand zu waschen. Ein Ort mit vielen Gegensätzen, einerseits Luxusunterkünfte für die Skigäste mit dem gewissen Kleingeld und auf der anderen Seite noch eine Welt ohne westliches Luxusgut wie eine Waschmaschine.

Der Kurpark mit stattlichem Schwimmbad besuchen wir ebenfalls. Am Abend gibt es eine kleine Auswahl an bulgarischen Leckereien zu mampfen.

Wir schlafen müde von den ganzen vielen Eindrücken und Erlebnissen ein.


Dienstag 09.05.

Fahrt nach Plovdiv (Kulturhauptstadt 2019). Auf dem Weg dahin, blockieren in einer Kurve unsere Vorderreifen auf dem nassen Asphalt und ein LKW ist auf der Gegenspur. Ein Glück ist Mathennsi unser Fahrer mit Abzeichen Gold am Steuer. Der reagiert wie aus dem Lehrbuch und wir schaffen es irgendwie ohne auch nur eine Schramme, diese heikle Situation zu überleben. Also, wie man hier als besten Beweis sehen kann, so schnell kann es vorbei sein. Leben genießen, jede Sekunde und nichts aufschieben was man noch schönes machen will oder jemanden sagen will. Sonst könnte es vielleicht irgendwann zu spät sein.

Nach diesem Schock, fahren wir die nächsten Kilometer etwas benommen und nicht wirklich von dieser Welt stammend. Irgendwann kommen wir in Plovdiv an und finden einen mega guten Platz, direkt am künstlich angelegten Ruderkanal am Olympiastützpunkt. Ein riesiges Areal für alle möglichen Sportarten. Lecker Essen gibt es von der Grillbude nebenan, ohne auch nur ein Wort lesen zu können was wir da bestellen. Egal, es schmeckt sehr gut und wir sind mehr als satt. Am Abend bewundern wir noch die ganzen Sportskanonen und schlendern durch die Gegend und Mathennsi glotzt sich das alte Stadion an.


Mittwoch 10.05.

Heute wollen wir Plovdiv erkunden. Also frühstücken, hübsch machen für die City (also keine Jogginghose) und los geht es. Vorbei an einem sozialistischen Denkmal, bei dem die ewige Flamme erloschen ist, kommen wir bald zu einem kleinen Laden, der bei den Leuten sehr beliebt zu sein scheint. Da machen wir doch einen Stopp mit Kaffee und Kuchen. Da sind sie wieder die Gegensätze, in den Zentren bezahlt man schon ordentlich, aber wenn man schaut wo die „einfachen“ Bulgaren einkehren bekommt man leckere Sachen für einen kleinen Taler. Und weiter geht es Richtung Zentrum und Altstadt. Architektonisch ist Plovdiv ein bunter Mix aus allen Epochen, ganz alte Häuser, sozialistischer Plattenbau und Neues wechseln sich ständig ab und verleihen so einen besonderen Charme. Bezeichnend dafür ist, dass man zu sozialistischen Zeiten einfach das zentrale Postamt mitten auf eine antike Ausgrabungsstätte gesetzt hat. Kurz nach diesem skurrilem Bild müssen wir schon wieder naschen. Ein kleiner Laden bietet süße Sachen, die wir noch nicht kennen aber verdammt verführerisch aussehen. Was will man da machen. Danach geht es aber in die Altstadt. Wir schlendern durch die engen Pflasterstrassen, vorbei an wunderschönen alten Häusern, die nach oben immer größer werden und schauen in alten Handwerksstuben bei der Arbeit zu. Danach geht es noch mal ins antike Theater, auf unserer Reise schon ein obligatorischer Besuch. Der Aufbau ist von Sizilien bis hier immer gleich, aber Plovdiv hat schon ein gut erhaltenes schönes Exemplar zu bieten. Die Zeit ist schon ganz schön vorangeschritten und langsam werden die Füße müde, also beschließen wir langsam zurückzukehren. Dabei kommen wir noch durchs Kneipenviertel, indem im Sommer die Hölle los sein wird. Kurz bevor wir ankommen steuern wir noch die Grillende von gestern an, heute gibt es aber Fisch. Der wird im Womo verzehrt und danach werden die Füße hochgelegt und wir lassen den Tag mit vielen Eindrücken noch mal Revue passieren. Unser Fazit lautet, Plovdiv ist sehr sympathisch und auf jeden Fall eine Reise wert.


Donnerstag 11.05.

Heute soll es ins Tal der Rosen gehen. Laut Internet lohnt sich der Besuch von Anfang Mai bis Anfang Juni. Aufs Datum geschaut, müsste passen, los geht es. Beim Verlassen der Stadt geht es etwas holprig zu, diverse Baustellen und Umleitungen durch die Wohnviertel verwirren uns etwas, aber irgendwann sind die geschafft und wir düsen auf der Landstraße über die Berge Richtung Kasanlak, dem Zentrum des Anbaus. Bulgarien ist weltgrößter Produzent von Rosenöl, da dürften einige Blumen rumstehen. Und ja, die Rosenstöcke sind überall zu sehen, Problem ist nur, die blühen noch nicht. Wie wir später erfahren, sind sie durch den kalten April spät dran, in 2 Wochen wird mit der Blüte gerechnet. Na ja, jetzt sind wir hier, schauen wir uns die Stadt an. Wir parken wieder am Sportkomplex, diesmal aber einige Nummern kleiner als in Plovdiv. Kurze Einheit mit Layla auf dem Hundeplatz und dann geht es Richtung Rosenmuseum. Aber auch hier im Park nicht eine blühende Rose. Wir ziehen weiter ins Zentrum, was eindeutig 90er Jahre Charme verbreitet. Ani findet einen kleinen Kunsthandwerksladen mit netter Besitzerin und kauft ein paar Sachen ein. So langsam sind wir etwas hungrig und wollen einkehren. Das erste Restaurant will aber Layla nicht, zum Glück für uns, der Strassenimbiss gegenüber bietet uns alles, um satt zu werden. Bulgarien, das Land des gegrillten Fleisches. Kleine Notiz am Rande, selbst an den Rastplätzen an der Strasse gibt es oft steinerne Grills, nicht das der Trucker auf seinen Schaschlik verzichten muss. Danach geht es zurück und wir machen es uns im Womo gemütlich.


Freitag 12.05.

Wir haben gelesen, das es gleich im nächsten Ort, neben Kasanlak ein öffentliches Schwimmbad geben soll. Thermalschwimmbecken mit schönem natürlichen heißen Wasser ohne Chemiezusätze verspricht uns das Internet. Na dann nichts wie hin in das kleine Idyll. Angekommen will uns die in die Jahre gekommene Dame am Einlass so gar nicht verstehen, alle Versuche mit Hand und Fuß scheitern an der Sturheit oder was auch immer der Einlassdame. Na gut, dann eben nicht. Schwimmbeutel wieder aufgeschultert und zurück zum Womo gewackelt. Hundi freut sich auf jedenfalls das wir so schnell wieder zurück gekommen sind. Dann checken wir eben mal die zwei empfohlene Campingplätze vor Ort aus, die haben beide weder fließend warmes Wasser noch sonst etwas an Installation was uns weiterhelfen würde. Ok, das also auch nichts. Dann jetzt eben Plan C. Weiter Richtung Heimat düsen und auf dem Weg an einem schönen Ort anhalten. Ani hat mega Hunger und Mathennsi fährt an jeden nur offenen Bäcker vorbei….Aber dann findet sich eine richtig leckere empfohlene Konditorei in einer kleinen Nebenstraße. Wir schlagen richtig zu und setzten unsere letzten Lewa in Süßware um. Gestärkt machen wir uns auf die letzten Kilometer für heute und kommen am späten Nachmittag in Sopot an. Hier parken wir am Sessellift. Der kurze Spaziergang zum Wasserfall wird nach einer Stunde abgebrochen, der Weg dahin ist völlig ausgespült und wir müssen das Projekt morgen nochmal mit richtiger Ausrüstung in Angriff nehmen. Auf dem Rückweg treffen wir ein bulgarisches Pärchen mit denen wir noch nett plaudern und uns paar Insider News abholen über die bulgarische Mafia und Co. Interessant Interessant :-)

Spielerunde mit grandiosem Sieg von Mathennsi, Chips, Schoki, letzte italienische Weinreserven und ab gehts ins warme Bett bei 5 Grad Aussentemperatur.


Samstag 13.05.

Holgis Geburtstag ist an aller erster Stelle heute schon mal zu vermelden. Früh am Morgen gibts also einen Geburtstagsanruf mit Lied und wir hoffen doch, dass die kleine Überraschung gelungen ist :-)

Die Sonne kommt kurz vor dem Mittag auch richtig zum Vorschein und wir machen uns auf in die Stadt um ein paar Einkäufe zu tätigen. Wir schlendern an ein paar kleinen Lädchen vorbei und schließlich landen wir auf dem Gemüsemarkt. Also auf dem Markt mit einem Gemüsestand. Hier kaufen wir ein paar kleine Sachen ein und Mathennsi bessert nebenbei sein bulgarisch auf. Auf dem Rückweg kommen wir noch am Denkmal, Museum und diversen Gedenktafeln von Ivan Vazov vorbei. Der war wohl ein sehr berühmter Dichter und Denker Bulgariens und ist hier geboren. Das erzählt man uns zumindest hier. Glauben wir jetzt einfach mal. :-)

Zurück am Womo machen wir uns bereit für Wasserfalltour Versuch Numero 2. Heute soll es dann auch soweit sein und wir schaffen den sehr abenteuerlichen Weg zum Wasserfall. Leider geht dabei Mathennsis Hose kaputt und zwei Löcher bei ihm im Kopf, sind ebenfalls die Bilanz der Tour. Trotzdem schöne Tour und der Rückweg, wird dann auch etwas entspannter und wir können auf einmal die Stadt nochmal aus einem völlig neuem Blickwinkel betrachten. Über uns schweben die ganze Zeit die Parragleiter und landen direkt neben unserem Womo. Am Abend wollen wir eines der Restaurants der Stadt testen. Das gewählte hat aber leider geschlossene Gesellschaft mit einer Hochzeitsparty. Also gehen wir einfach zum nächsten und wir sind sehr zufrieden und verlassen kugelrund die Lokalität. Am Abend wird es sichtlich ruhiger am Lift und nach und nach kehrt auch hier Ruhe ein. Wir sind ziemlich ko vom Tag und es reicht noch für eine mini Spielerunde bevor wir ins Bett fallen.

Antworten (1)

Lala
Cool! Mehr Bilder mehr Stories!

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