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Tag 6 Von der Grenzbaude nach Ostrov Camping

Veröffentlicht: 07.08.2021

Meine Sachen sind gut getrocknet. Früh um 7 Uhr habe ich mich auf den Weg gemacht und das Biest wieder angeschnallt. Wo ist eine Post, der Rucksack muss leichter werden.

Ich habe mal meine kurze Hose angezogen und möchte damit die Sonne heraufbeschwören.

Und wieder geht es entlang der Grenze, rechts ist ein Bach und der Forststeig ist eine Schlamm und Wasserwüste. Es hat definitiv zu lange geregnet.

In der Früh habe ich noch einen Abstecher zum Taubenteichbiwak gemacht, welches ich nach 60 min erreichte. Hier ist auch alles unter Wasser. Was für ein verregneter Sommer.

Nach 2 Stunden erblicke ich ein Haus (Hotel). Ich habe auf ein leckeres Frühstück gehofft oder irgend etwas anderes zum Essen. Fehlanzeige es gibt nur Kaltgetränke.
Also einen halben Liter Bier bestellt. 7 Bier = 1 Mahlzeit
Der Wirt wollte 1,20 Euro für das Bier haben. Super ich muss umziehen.

Weiter geht es durch Wälder und eine gerodete Schonung in Tschechien. 

Das Biest zieht an meinen Schultern und es wird Zeit für eine Pause. Dort ist ein Baumstumpf wo ich den Rucki beim Absetzen aufstellen kann.
Jetzt noch schnell Komoot gecheckt, ob ich noch weiter gehen muss, bzw. wann eine Abbiegung kommt. Die Tschechen sind recht spärlich mit den Markierungen und hier steht seit 1 km kein Baum mehr.
Und siehe da, ich hätte vor 50 m links abbiegen müssen. Den Pflock hinten im Gebüsch, hätte ich so nie gesehen und wäre weiter geradeaus gelaufen.

Hier in Tschechien gibt es kaum Quellen und Flüsse aber ich höre etwas plätschern und fülle meine Wasservorräte auf (natürlich mit dem Wasserfilter).
Und wer kommt des Weges und weiß nicht wohin?  Die beiden Berliner Mädels. Wir haben das gleiche Ziel, den Campingplatz in Ostrov.
Da ich langsamer bin habe ich gesagt, bis später ich warte auf Euch.

Der Weg auf den hohen Schneeberg ist mega anstrengend. Ich muss auf über 723 m auf einer Geröllstrasse mich hocharbeiten. Irgendwann kann ich nicht mehr, ich schnalle das Biest ab und lege mich für eine halbe Stunde hin.

Jetzt geht es weiter und kurz vor dem Ziel fängt es leicht an zu regnen. Dann sehe ich einen Aussichtsturm und ein Lokal und wer sitzt da am Essen? Die beiden Berlinerinnen.

Hunger habe ich auch und hier gibt es ein Jägerschnitzel mit Beilagen für gerade mal 6 Euro.
Der Wirt nimmt keine EC oder Kreditkarte und was habe ich?  Na klar meinen 200 Euro Schein. Diesen kann er bestimmt hier oben in der Pampa wechseln.

Ich frage ihn  und er sagte, kein Problem und gibt mir als Wechselgeld einen Haufen 5er und 10er. Der Tag ist gerettet und der Bauch ist voll.

Die Mädels machen sich auf den Weg nach unten und ich genieße mein Essen. Wie das schmeckt nach 3 Tagen Instant Nudeln.

Der Rückweg geht auch wieder gut bergab und Barni Geröllheimer hat hier gewütet und einen Haufen Steine als Weg deklariert.
Der nicht enden wollende Regen tut sein übriges und so heißt es vorsicht mit der Porzellankiste.

Für die 6km nach Ostrov habe ich somit 2 Stunden benötigt.

Angekommen auf dem Campingplatz, hörte es auf zu regnen und ich habe mein Zelt für 3 Nächte aufgeschlagen.

Duschen und WCs im Container. Naja, ist halt so. Schön warm geduscht und noch ein Bierle auf der Veranda des Restaurants genossen. Dann ab ins Bett.

Erkenntnis des Tages:
Kein Weg ist zu weit, wenn man das Ziel vor Augen hat. Einfach durchhalten.

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