Buenos Aires
Zugegebenermaßen war Buenos Aires als Startpunkt für unser Abenteuer nicht gerade einfach, da die Stadt an sich unserem Empfinden nach nicht sehr viel bietet und ein Stadtspaziergang bei über 30° auch alles andere als entspannt ist. Hinzu kommt, dass das Thema Bargeld in Argentinien nicht ganz einfach zu regelt ist. Eine Zahlung per Kreditkarte wäre lediglich mit 10% Aufschlag möglich gewesen und das Geldabheben in der Stadt ist zwar günstiger als am Flughafen, aber mit umgerechnet 6 € Gebühr für gerade einmal 130€ (Tageslimit) auch nicht gerade ein Schnäppchen.
Unser Hostel war recht gemütlich, nachts aber leider auch sehr laut, weshalb wir in den ersten Tagen nicht unbedingt entspannen konnten. Dennoch werden wir der Stadt am Ende unseres Südamerikaparts nochmal eine Chance geben uns doch noch in Ihren Bann zu ziehen.
Hier sind ein paar Bilder von Buenos Aires und dem Hostel, in dem wir gehaust haben.
Patagonien – El Calafate
Am 31. Dezember hieß es dann für uns wieder „Sachen packen“ und ab an den Flughafen, denn kurz vor Silvester sind wir nach Patagonien in den beschaulichen Touristen-Ort El Calafate über 2.000 km südlich von Buenos Aires geflogen. Leider hatten wir beim Hinflug einen Platz im Flugzeug auf der linken Seite, weshalb uns ein erster Vorgeschmack auf die anstehenden Highlights leider verwehrt blieb. Hier hoffen wir noch auf den Rückflug :-). Angekommen haben wir einen Shuttle-Bus gebucht, der uns direkt in unser bereits vorab gebuchtes Hostel gebracht hatte, welches sich als sehr gemütlich herausgestellt hat.
Das kleine Örtchen mit knapp 22.000 Einwohnern, das ausschließlich vom Tourismus lebt, ist ein sehr bekannter Ort, da es der Ausgangspunkt für Touren zum berühmten und wunderschönen Perito Moreno Gletscher ist. Hier angekommen haben wir auch direkt im Hostel eine Tour für den 1. Januar zum Gletscher gebucht und uns dann eilig auf die Socken gemacht um noch in einen Supermarkt zu kommen, damit für das anstehende Abendessen gesorgt ist. Erstmalig hatten wir Glück und waren gefühlt die letzten die noch in den Supermarkt reingekommen sind, da dieser eigentlich schon geschlossen hatte. Fehlende Spanisch-Kenntnisse, ein mitleiderregender Blick und eine kleine Portion Durchsetzungsstärke haben aber zum Erfolg geführt ;-)
Am nächsten Tag stand dann die Tour zum Perito Moreno Gletscher an. Dieser befindet sich knapp 80km entfernt von El Calafate im Parque Nacional Los Glaciares, ist einer der größten Attraktionen Argentiniens und einer der größten Auslassgletscher des größten Gletschergebietes der südamerikanischen Anden. Auf diese Tour hatten wir uns schon sehr gefreut und es war mitunter einer der Hauptgründe, warum es uns so nahe an die Antarktis verschlagen hat. Der Gletscher ist der einzige im Wasser endende Gletscher weltweit, dem eine Halbinsel vorgelagert ist und ist einer der wenigen weltweit, die sich nach wie vor im Wachstum befinden (ca. 1m pro Tag). Tipp: Auf der Hinfahrt in Fahrtrichtung links sitzen, so könnt ihr bereits bei der Anfahrt Blicke auf den Gletscher erhaschen.
Alle paar Jahre stößt er an die gegenüberliegende Magellan-Halbinsel und staut einen Teil des Sees auf. Sobald der Wasserdruck zu groß wird bricht das Eis spektakulär zusammen. Die Gletscherzunge ist zwischen 55 und 77m hoch wobei nochmals weitere ca. 100m unter der Wasseroberfläche liegen.
Aufgrund der vorgelagerten Halbinsel kommt man sehr nahe an den Gletscher heran – was ebenfalls eine Seltenheit ist, normalerweise kommt man nur mit einem Boot so nahe an einen Gletscher - und man kann spektakulär das sogenannte Gletscher-Kalben hören und sehen. Es knarzt, knirscht und knackt aus den Tiefen der Eismassen und wir konnten mehrfach große Eisbrocken beobachten, die abgebrochen und unter lautem Krachen in den See gestürzt sind. Diese können ganz ohne Probleme die Größe von Autos oder Mehrfamilienhäusern erreichen. Unser Aushalten in der Kälte wurde zum einen durch abbrechende Eisbrocken und durch das Herauskommen der Sonne belohnt.
Aber jetzt lassen wir lieber einmal Bilder sprechen:
An dieser Stelle sei auch erwähnt, dass ich mich natürlich auch eifrig und sehr motiviert an die Abarbeitung der vorgegebenen Ziele meiner Freunde, Kolleginnen und Kollegen aus Schiltach mache. Hier der Beweis und damit kann ich bereits am 1. Januar den ersten Haken setzen :-D Schöne Grüße an dieser Stelle in die Heimat. Beim Zurückwandern zum Bus hatten wir ebenfalls noch ein kleines Highlight und konnten einen patagonischen Sprecht bei der Arbeit bewundern.
Zusätzlich wünschen wir natürlich euch allen noch ein frohes, gesundes und erfolgreiches neues Jahr!
Morgen fahren wir mit dem Bus in die Wanderhochburg Südamerikas schlechthin, El Chaltén, welches sich ca. 230 km nördlich am Fuße des Fitz Roy befindet. Bis dahin hoffen wir, dass sich Lisa`s Erkältung endlich verabschiedet und wir ein paar ausgedehnte Wanderungen machen können.