Veröffentlicht: 02.03.2017
Unser erster längerer Zwischenstopp bei unserer Reise durch die Südinsel Neuseelands hatten wir für den, für seine wunderschönen Strände und Buchten berühmten, Abel Tasman Nationalpark im Norden der Südinsel eingeplant. Hierfür haben wir uns allerdings auf komplettes Neuland begeben, denn wir wollten unsere erste mehrtägige Wanderung, bei der man alles Notwendige selbst mit sich tragen muss, machen. Dementsprechend schwierig war für uns auch zu Beginn die Entscheidung, über welche Länge und für wie viele Tage wir die Wanderung machen wollen.
Der Abel Tasman Nationalpark bietet für komplette Anfänger auf diesem Terrain (wie wir natürlich =D) beste Möglichkeiten, da man für die Planung komplett frei ist und jederzeit von einem Zwischenstopp ein Wassertaxi zurück nehmen kann. Da wir ohnehin schon einiges an Gepäck mitnehmen mussten, haben wir beschlossen, es nicht nur bei einer Nacht im Park zu belassen, sondern wir wollten 3 Tage wandern und 2 Nächte im Park verbringen. Auch den Start haben wir etwas anders als üblich gewählt. Wir sind mit einem Wassertaxi von Marahau gestartet, so konnten wir bereits bei der Fahrt die vor uns liegenden Buchten und Strände bewundern. Wassertaxi auf Neuseeländisch heißt, man wird im Boot von der Stadt direkt bis an die gewünschte Bucht gefahren, wie das von der Stadt funktioniert – ganz einfach, man wird mit dem Bulldog (für alle Nicht-Schwaben =D: „Traktor“) über die Ebbe direkt bis ans Wasser gefahren.
Auf der Fahrt selbst hat unser Skipper leider den berühmten „Split Apple Rock“ ausgelassen, dazu später mehr, stattdessen haben wir aber bei einer vorgelagerten Insel einen Stopp eingelegt und ein paar Seelöwen bewundern können. Hierbei hatten wir Glück, da 2 Wochen zuvor die Jungen geboren wurden und wir die süßen Fellknäuel beim Spielen beobachten konnten.
Für unser Endziel mit dem Wassertaxi hatten wir uns die „Onatehuti Bucht“ ausgesucht, was eine Wanderung von knapp über 30km zurück zum Startpunkt bedeutet, sofern man nicht eine Abkürzung über Ebbe wählen kann. Die Ebbe lag für uns von der Zeit leider ungünstig und so mussten wir jeweils den „High Tide Track“ wählen.
Vollbepackt mit Zelt, Schlafutensilien, Essen für 3 Tage, Trinkwasser für einen Tag (das kann jeweils bei den größeren Campingplätzen unterwegs aufgefüllt werden), Gaskocher, Wechselklamotten und was man sonst noch so zum Überleben braucht, wurden wir in der Bucht abgeladen =D
Pünktlich mit unserem Start für die Wanderung hat uns Petrus abermals nicht enttäuscht und auf strahlenden Sonnenschein umgestellt, welcher uns auch für die nächsten 3 Tage erhalten blieb =)
Für den ersten Tag hatten wir einen vergleichsweise kurzen Weg von ca. 6km von der Onatehuti Bay bis zu unserem vorher gebuchten Campingplatz Bark Bay vor uns. Die Campingplätze und somit der gesamte Track müssen übrigens im Voraus gebucht werden. Zusätzlich muss man die Zahlungsbestätigung per Ausdruck für die Kontrolleure im Park dabei haben, notfalls reicht auch ein Screenshot der kompletten Buchungsbestätigung auf dem Handy ;-).
Nach dem ersten Teilabschnitt wurden wir einem herrlichen Campingplatz und einem perfekten Strand für den restlichen Tag und den Abend belohnt.
Am nächsten Tag folgte der zweite Teilabschnitt der Wanderung mit ca. 13 km von der Bark Bay bis zur Anchorage Bay. Hier merkt man dann aber doch mit der Zeit das ganze Gepäck, da die Route leider auch nicht eben verläuft. Dennoch hatten wir super schöne Ausblicke und einen ebenso herrlichen Strand zum Ende der Tages-Etappe. Einen Zwischenstopp haben wir noch bei den sog. Cleopatra-Pools eingelegt, da wir ohnehin die Flut-Route wählen mussten. Diese lohnen aber unserer Einschätzung nach nicht wirklich und wenn man die Ebbe-Route wählen kann, so würden wir diese beim nächsten Mal bevorzugen ;-)
Am letzten Tag stand für uns noch der Rückweg von der Anchorage Hut bis Marahau auf dem Programm, eine Route von ebenfalls ca. 13 km. Nach einem knackigen Anstieg wurden wir mit einer überragenden Aussicht auf die an den Vortagen gewanderte Strecke belohnt, bevor es mehr oder weniger bergab in Richtung Ausgangspunkt ging. Im Laufe der Wanderung sind uns noch ein paar Wekas begegnet…
Am Ende sind wir dann aber doch recht müde nach in Summe 31,7 km in Marahau angekommen und haben uns nur noch auf ein Eis, eine heiße Dusche und auf unsere Luftmatratze gefreut, da wir die beiden Nächte im Park auf recht dünnen Isomatten verbracht hatten, aber man muss ja schließlich Gewicht sparen ;-) Zusätzlich mussten wir in den beiden Nächten unser Zelt mit unserem gesamten Gepäck teilen, was nicht unbedingt zur Gemütlichkeit beigetragen hatte.
Die Wanderung ist unbedingt zu empfehlen und ist ein absolutes Highlight, sofern natürlich auch das Wetter mitspielt. Falls jemand weniger Zeit mitbringt, empfehlen wir eine Halb-Tageswanderung inkl. Strandaufenthalt von der Onatehuti Bay bis zur Bark Bay oder einen Zweitätigen-Ausflug von der Onatehuti Bay bis Anchorage mit Übernachtung in der Bark Bay.
Auf dem Rückweg von Marahau haben wir dann noch einen kurzen Abstecher zu dem Split Apple Rock gemacht, welcher ebenfalls einen Besuch wert ist und vom Carpark in lediglich 15min erreicht werden kann. Wer etwas mehr Zeit hat und nicht dringend auf eine Dusche angewiesen ist ;-), kann auch noch 2-3 Stündchen in der wirklich schönen und etwas ruhigeren Bucht verbringen.