stapf, stapf V

Heute sind wir spät los gegangen - um halb neun war Frühstück mit so vielen leckeren Sachen, die wir gar nicht alle probieren konnten ( vor allem, weil der Wein am Abend zuvor in einem zu großen Glas serviert wurde und zu mindest ich davon leicht beschwipst war 🙃)

und so zog sich der Aufbruch hin. Außerdem lag bei allen Gästen etwas Aufregung in der Luft, da die meisten heute bis Ponte de Lima kommen wollten und dort wegen eines Festivals keine Übernachtung mehr zu bekommen war. Bloß gut, dass wir auch hier vorgebucht haben (dachten wir zumindest). 

Vom Festival wurden wir morgens beim Frühstück schon mit Folkloremusik vom Dorfsanger her begrüßt. Das scheint hier echt ein Riesending zu sein. 

Gegen zehn zogen wir von der Casa los und hatten uns vorgenommen heute gemütlich zu wandern, um so gegen 17 Uhr in Ponte de Lima an zu kommen. Die Strecke war sehr schön. Die Landschaft wird nun immer hügliger und grüner - viele Bauern haben heute Mais geerntet. 

Zur Mittagspause bekamen wir Besuch - ein süßer kleiner Hund wollte schmusen und spielen - da konnten wir uns nicht zurückhalten 😀 und mussten ihm erst etwas Zeit schenken. 

Weiter gings auf wirklich schönen Feldwegen oder unter Weinlauben hindurch.  

Der Wind wehte leicht und tw. war es bewölkt - auf den dennoch sonnigen Abschnitten kamen wir wieder ganz schön ins Schwitzen und waren für die Wasserstellen, die es nun scheinbar immer mal wieder am Weg gibt, dankbar. An der Beschilderung, den vielen sehr sehr alten  Steinkreuzen am Wegesrand und kleinen Kapellen ist zu erkennen, dass wir nun auf dem ursprünglichen portugiesischen caminho de santiago sind - wie viele Menschen diesen wohl schon gegangen sind??? 

Die schönen Bilderstöckr, an denen wir vorbei kommen, sind auch eine Augenweide  und ein frohes Zeichen dafür, wie weit es bis zum Ziel ist 😀

Und hin und wieder treffen wir auch auf andere Pilger, die wir schon einmal getroffen haben oder auch nicht. 

So kommen wir, am Ende doch auch wieder mächtig geschafft, in Ponte de Lima an und sind etwas geschockt, dass gleich am Eingang, hier sollten wir auf eine schöne Flussuferpromenade stoßen, extrem viele Caravane und Zelte stehen - das Festival hatte uns wieder eingeholt. Gefühlt schien ganz Portugal in dieser kleinen Stadt zu sein. 

In der Jugendherberge dann die Überraschung - falsches Buchungsdatum und kein Bett mehr frei - wegen des Festivals / übrigens auch in allen anderen Herbergen/Hotels nicht, so die Auskunft. Da standen wir nun etwas ratlos - wir kamen dann auf die Idee unsere übernächste Unterkunft an zu rufen und zu fragen, ob wir auch einen Tag eher kommen können - wir hatten echt Glück, ein Zimmer wurde gerade zurück gegeben 😀 - und nächste Freude, die Casa-Betreiber sind Deutsche. So brauchten wir nur noch ein Taxi finden, das uns von PdL nach Rubieus bringt (25 km). Im Festivalgetümmel fanden wir ein paar englisch sprechende Polizisten, die uns den Weg bis zum Busbahnhof erklärten. Wenn Taxi, dann nur von dort - es ist ja Festival und die Stadt ist abgesperrt bzw. sind alle Taxi unterwegs 😒

Wir fanden den Busbahnhof - dort standen ca. 35 Busse und viele Menschen - kein Taxi in Sicht - ich renne also rum und quatsche mehrere Leute an, ob jemand englisch spricht. Zwei nette Männer führten uns dann zum Taxi-Stand und der Fahrer kannte auch die Adresse der Casa, zu der wir wollten - geht es etwa nicht nur uns so??? Wir sind froh im Auto zu sitzen und den Massen zu entfliehen - nach einer Wanderung in Ruhe waren die vielen Menschen heute echt eine Überforderung 😀

Und ein Fest ala BRN oder Elbhangfest wollten wir nicht besuchen.

Vom Auto aus sehen wir auch verbrannte Waldstücke - sieht  gruselig aus.

Ein langer und aufregender Wandertag geht nun zu Ende - morgen verbringen wir den Tag hier in der Casa - das tut auch gut, Sophie hat jetzt meinen Schnupfen 😒

Und spannend wird sein, wie es die Casa-Betreiber hierher verschlagen hat. 

boa noite

P.S. Bilder kommen morgen - Internet ist hier sehr langsam und ich bin jetzt müde ...